Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Lopez blieb weiterhin ihm zugewandt.
    »Schön, dass du Kontakt aufgenommen hast, Kutscher.« Sie hob den Becher in seine Richtung und trank. »Wurde Zeit. Bist ja schon öfter hier herumgeschlichen.«
    Kris prostete zurück. »Ihr seht eben nicht gerade ... wie sage ich das jetzt, ohne von dir eine mitten ins Gesicht zu bekommen?«
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte sie lachend und wurde von Harper angezischt, damit sie leiser sprach. »Wir bleiben normalerweise ja auch unter uns. Aber kannst uns gerne sagen, was die Professorin so alles vorhat und welche Neuigkeiten es sonst rund um die Mission gibt. Wir befolgen BaIns Anweisungen. Versuchskaninchen zu sein, das steht nicht in unseren Verträgen. Dafür haben sie ihre beschissenen Chims.«
    »Mach ich.« Kris konnte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. »Da fällt mir ein: Ist dir an den Betas irgendwas aufgefallen?«
    »Außer dem Gestank?« Sie nahm noch einen Schluck. »Ja. Ich meine ... waren sie modifiziert?«
    Sie sah ihn verwunden an, als wäre er debil. »Jeder Chim ist genmodifiziert. Die Hälfte meiner Jungs auch.«
    »Nein. Ich meinte Implantate. Hoch entwickelte Kybernetik, wie ihr sie vorher noch nicht an einem Beta gesehen habt. Auffälliges, teures Zeug eben.«
    Lopez hatte gerade zum Trinken angesetzt und hielt inne, schaute über den Rand des Bechers, ohne sich zu bewegen. »Odin verschone uns davor! Wie kommst du denn auf die kranke Scheiße? Wollten die Experimente mit den Chims machen?«
    »Vergiss es.« Kris verbarg seine Enttäuschung.
    »Einer von denen hatte nur einen Arm. Ich glaube, er hieß Karol. Ein Tiger-Chim«, sagte Harper über die Schulter, ohne das Spiel aus den Augen zu lassen. »Kann doch sein, dass sie da was anstöpseln wollten. Wozu hätten sie sonst einen kaputten Chim mitgenommen?«
    »Das wäre eine ziemliche Verschwendung«, warf Inkman ein. »Chims sind schlau wie Eiswürfel. Jedenfalls diejenigen, die ich kenne. Der wüsste gar nicht, was er damit machen soll, und würde sich glatt selbst erwürgen.«
    »Schnauze!«, rief ein Mann mit einem eintätowierten Emerald im Nacken, darunter stand die Blutgruppe sowie eine Liste, die nach Medikamenten und Mengenangaben klang. »Ich will das Spiel sehen!«
    »Du siehst es doch«, merkte Lopez spitz an.
    »Ich will auch die Kommentatoren hören«, schnaubte er. Die Adern am Hals schwollen an, es roch förmlich nach Testosteron und Adrenalin. Kris hielt ihn für einen der SuperSoldiers, wie sie bezeichnet wurden. Gefährliche Psychopathen, die ihr soziales Empfinden gegen harte Kampfsubstanzen abgegeben hatten. »Zum Quatschen über Chims mit Kyborg-Armen könnt ihr...«
    »Achtung!«, brüllte eine dunkle Stimme. Sofort sprangen die Soldaten auf, wandten sich dem Rufer zu und salutierten.
    Kris drehte überrascht und leicht ertappt den Kopf. Hinter ihm war unbemerkt McFaiden aufgetaucht, der seinen gepanzerten Kampfanzug trug und sie musterte. Vor allem auf ihm ruhte der Blick ungemütlich lange, bis auch Kris aufstand, ohne zu salutieren. »In die Unterkünfte«, befahl er seinen Leuten. »Unangemeldete Waffeninspektion. Danach steht was für die Ausdauer an.« Er zeigte auf den 3D-Cube. »Vor dem Ding werdet ihr mir zu träge. Abmarsch!«
    Lopez und die Männer salutierten wieder und rannten davon.
    Kris hatte den Eindruck, dass das Auftauchen nicht zufällig war. Was kommt jetzt wohl noch?
    McFaiden stand immer noch vor ihm. »Ich erwarte«, sagte er leise zu ihm, die Miene war vereist, »dass Sie meine Justifiers nicht länger mit dem Unsinn über Chims und Hochtechnologie volltexten, SK. Das hat nichts mit der Mission zu tun, die sie zu bewältigen haben, und ist unnötige Ablenkung.«
    »Wenn Sie meinen, Major«, antwortete Kris langsam. »Na ja, war nur so ein Gedanke.«
    »Behalten Sie den für sich. Jetzt und solange wir auf der Mission sind.« McFaiden verließ die Kantine.
    Kris schaute auf den Cube. »Tja.«
    Er sah zu, wie einer der Hardballer von einem gegnerischen Mitspieler mitten im Rennen mit einem Schlag gestoppt wurde. Mit den Knien voraus sprang er auf den Liegenden, um ihn auszuschalten. Das Geräusch des Aufpralls wurde laut wiedergegeben, die Szene nochmals in Zeitlupe gezeigt.
    Er ist bestimmt von Nuria geschickt worden. Ihr stinkt es gewaltig, dass ich mich einmische. Die ungewöhnliche Reaktion des Offiziers verlangte nach einer neuen Tat. Nach Gewissheit, sofern ihm die Götter gnädig waren.
    Kris schaltete das Gemetzel ab, ging zum

Weitere Kostenlose Bücher