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Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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HAUPTWELT DES ORDER OF TECHNOLOGY)
     
    Kris lag auf seinem Bett, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und schaute an die plastikverschalte, dunkelgrüne Decke.
    Er kam von Suede, die er nur noch Suede nannte, sogar in seinen Gedanken, auch wenn sie nach wie vor fickten. Was rein Körperliches.
    Er tat das aus voller Berechnung. Er wollte ihr nahe sein und damit die Gelegenheit bekommen, mehr Geheimnisse von BaIn zu erfahren. Vor allem, was die Implantation der entwendeten Kybernetikmodule in Beta-Humanoiden anging -
    Ficken. Mehr ist es nicht. Und es war auch niemals mehr. Seit Faye ihm gesagt hatte, dass ihre Schwester mit Pheromonen arbeitete, die ihre ohnehin vorhandene Attraktivität extrem steigerten, war die Wirkung für ihn verloren. Der Zaubertrick war erklärt, und damit konnte er nicht mehr fesseln. Verarscht. Mich und die ganzen anderen Kerle.
    Kris hatte geglaubt, dass es ihm leichter fallen würde, Suede weiterhin glauben zu machen, dass er ihr verfallen sei. Doch seine Wut auf BaIn und den nahezu verächtlichen Umgang mit ihm übertrug sich auf Suede, die sich keinen Deut besser verhalten hatte als ihr Arbeitgeber. Und er war unzufrieden.
    Der freie Zugang in ihr Quartier hatte ihm nichts Neues gebracht. Der Computerzugriff war verschlüsselt, die Schränke waren abgeschlossen. Er kam sich vor wie ein Kind, das von seinen Eltern nur deshalb allein zu Hause gelassen wurde, weil die Wohnung gegen jegliche Versuche, an Süßigkeiten oder elektrische Geräte zu kommen, abgesichert war. Also hatte er den Rückzug aus ihrer Unterkunft angetreten. Sich ärgern, langweilen und grübeln konnte er viel besser in seiner Kabine, und wenn sie was von ihm wollte, sollte sie ihn anrufen.
    Dass Suede einen Verdacht gegen die 20T hegte, zeigte der Umstand, dass niemand mehr zum Collector durfte, außer McFaiden, dessen Truppe und ihr.
    Den Kontakt zu seinen Halbgeschwistern hatte Kris gemieden. Sie machten umgekehrt keinerlei Anstalten, ihn aufzusuchen. Wenn ich nicht bald mehr durch Suede herausfinde, werde ich es über sie versuchen, beschloss er. Er hatte sich vorgenommen, die Parteien gegeneinander auszuspielen. Genau wusste er noch nicht, wie er es angehen sollte, aber sicherlich würde er die Konstellation ausnutzen können.
    Und dann gab es noch 23, der die Augen und Ohren der Cortés war. Er konnte Kris Informationen über die Sicherheitssysteme des Schiffs besorgen, Gespräche belauschen, Nachrichten abfangen. Aber ein Chemical galt als äußerst loyal - nicht zuletzt wegen der Medizin, sprich Drogen, die er benötigte und die er von seinem Arbeitgeber bekam.
    Es könnte sein, dass Faye bei ihm mehr ausrichtet.
    Ansonsten hatten die letzten Tage nur den Vorteil gebracht, dass der 20T ihre Reparaturen mit Ankunft der kleinen Automaten-Delegation an Bord unplanmäßig früher begonnen hatte. Wieder so ein Un-Zufall.
    Kris spürte noch immer Fayes Arm auf seiner Schulter. Der Versuch, mich zu trösten, war sehr nett. Eine echte Geste, nicht einstudiert und nicht unterstützt von Pheromonen. Sie ist mehr als okay. Ich sollte sie mal...
    Der Alarm erklang!
    Kris sprang auf, schlüpfte in die leichten Schläppchen und zwängte sich in den Raumanzug, schloss den Helm und griff den Pistolengurt. Als er hinaus und zum Fahrstuhl rannte, begegnete ihm Faye, die sich ebenso gerüstet hatte. »Was ist los?«
    »Weiß ich nicht«, antwortete sie angespannt. »Viel kann es nicht sein. Automaton Prime sollte kein Angriffsziel der Collies sein. Nicht einmal die Royal Raiders kreuzen hier auf. Die Verteidigungsplattformen sind viel zu überlegen.«
    »Vielleicht trauen sie sich doch.« Kris hatte von der legendären Raumpiratentruppe gehört. Ihr Anführer und zahlreiche Piloten gehörten angeblich verschiedenen europäischen Königshäusern an. Sie besaßen eine verhältnismäßig große Flotte, die überall tätig war und die man auch ganz regulär bestechen konnte, damit sie sich still verhielten und keine Frachtrouten plünderten. Royales Schutzgeld. »Starlook berichtete allen Ernstes, dass die Royal Raiders mit dem Spezialtransportunternehmen NoProb an die Börse gehen wollen.«
    »Klar.« Faye lachte. »Damit brauchen sie dann keine Kaufleute mehr zu bedrohen, sondern fahren deren Last gleich selbst. Ich sollte bei denen anheuern.«
    »Ich bin dabei. Angeblich habe ich adliges Blut.« Er ließ ihr den Vortritt in den Lift. Es machte ihm Spaß, mit ihr zu flachsen.
    »Schmidt ist nicht adlig.« Sie grinste.
    »Aber

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