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Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Professorin ließ den 3D-Kubus aus dem Tisch fahren. Das System wurde darin rotierend angezeigt. »Wir wissen, dass Anatol Lyssanders ungewolltes Ziel Putin ist. Das Signal der Notbarke kam von hier«, Putin wurde herangezoomt, gedreht, bis eine Stadt namens Putingrad groß erschien. »WIR nehmen an, dass die Collectors ihn gestellt und gefangen haben. Sie werden ihn sicherlich unter Drogen setzen, um ihn gefügig zu machen, oder andere Druckmittel einsetzen, wie die Vorenthaltung der Medikamente gegen das Interim-Syndrom.« Suede klang leidenschaftslos, nüchtern und wissenschaftlich. »Sein Zustand wird nicht der beste sein.«
    Kris hörte zu. Er war nach wie vor nicht davon überzeugt, dass sein Vater kein Spion der Collectors war. Hakup und Putin bildeten die Ausnahmen, doch alle weiteren Planeten waren an die Fremden gefallen und standen unter deren Obhut. »Haben wir überhaupt eine Möglichkeit, ihn zu finden?« Er rutschte auf seinem Sessel hin und her. »Wie viel Zeit bleibt uns, sobald wir ins System springen: zehn Minuten? Fünfzehn Minuten? Die Collectors werden uns auf jeden Fall orten und attackieren.«
    »Das ist korrekt, SK.« Suede lächelte belohnend. »Deswegen brauchen WIR die Pimca'Shar.«
    Faye lachte auf. »Ich fasse es nicht! Du hast sie wissen lassen, wo sich ihr Triebwerk befindet: in der Cortés!«
    »Damit sie uns folgen und wir sie gegen die Collectors einsetzen können«, vollendete Kris und lehnte sich nach hinten. »Professorin, ich bin beeindruckt.« ... von so viel Berechnung, Skrupellosigkeit und Egoismus, fügte er in Gedanken hinzu. Die Erleichterung, dass er keine Schuld an dem Schlamassel trug, nahm ihm sein schlechtes Gewissen. Stattdessen erhöhte sich die Wut auf Suede. »Aber was bringen uns geschätzte zehn Minuten mehr? Putin ist immer noch zu riesig.«
    »Ihr Vater, SK, ist ein besonderer Mann. Ein Mann, der vor vielen Jahren bereits an einem fortgeschrittenen Interim-Syndrom litt«, holte sie zu einer Erklärung aus. »Die GUSA betrieb damals ein geheimes Forschungsprojekt mit den Patienten und versorgte sie mit Medikamenten, die nicht exakt erprobt waren. Ohne deren Wissen natürlich.«
    »Natürlich«, grollte Kris. Anständigkeit gibt es wohl nicht mehr.
    »Eine kleine, aber feine Sonde wurde den Männern und Frauen in den Magen implantiert, die in regelmäßigen Abständen ein Signal mit den Blutwerten zu einem orbitalen Empfänger abstrahlte. Das unstete Leben von Mister Lyssander senior verhinderte zwar, dass seine Daten ausgewertet werden konnten, aber die Sonde ist nach wie vor tätig.« Suede erfreute sich sichtlich am Staunen in den Gesichtern der Anwesenden - oder zumindest der Anwesenden, die eine Mimik besaßen. »Die Cortés kennt das Signal und wird es aufspüren.«
    »Wie lange dauert das?«, fragte Faye.
    »UNSEREN Berechnungen nach nicht länger als fünfzehn Minuten. Wir orten Mister Lyssander senior, gehen runter«, sie zeigte auf Kris und McFaiden, »Sie holen ihn raus, wo immer er stecken mag, und nach weiteren fünfzehn Minuten sind wir verschwunden.« Sie lächelte selbstgefällig und sah aus, als wollte sie Applaus hören.
    »Meine Leute und ich bekommen Lyssander frei, Colonel Suede.« McFaiden schien sich auf den Einsatz zu freuen.
    »Wir sind selbstverständlich dabei, um Sie zu unterstützen, Mister McFaiden«, brachte sich Olonin ins Spiel. »Meine Freunde des Order of Technology werden Ihnen nach Kräften beistehen.«
    »Was UNS sehr freut«, sagte Suede unverzüglich, weil sie Ablehnung in den Zügen des Militärs aufkeimen sah. »WIR brauchen nach dem Ausfall der Betas jede helfende Hand.« Das wiederum klang mehr nach einer Anweisung an den Major als ein Dank an den 20T. Kris sah ihm an, dass es ihm nicht gefiel.
    »Du hast bestimmt ausgerechnet, wie lange die Pimca'Shar durchhalten werden, oder?«, sagte Faye lauernd, als brenne sie darauf, eine Lücke in der wieder einmal perfekten Planung aufzudecken.
    »Es ist schwer zu berechnen, weil WIR wenig über sie herausgefunden haben, gerade was die Kampfweise angeht. Die größte Schlagkraft geht von ihrem EMP-Generator aus, der jegliche herkömmliche Abschirmung knackt. Die Cortés hat sich vorhin noch gut gehalten. Für einen Streifschuss. Bei einem direkten Treffer fällt jegliche Elektronik aus. WIR hoffen, dass die Collectors genügend Elektronik im herkömmlichen Sinn benutzen. Tun sie das, liegt das Zeitfenster zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Minuten.« Suede sah in die

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