Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
stürzte, wo er qualmend liegen blieb.
    Keine drei Sekunden später fegte die Eingleisbahn von rechts in die Halle, mitten in das Wrack und katapultierte es durch die Luft. Um die eigene Achse rotierend und viele Teile von sich schleudernd, krachte es auf den Bahnsteig und rutschte weiter - genau auf die grünen Punkte zu.
    »Major, weg da!«, schrie Kris und fing die Cortéssa ab.
    Das Knirschen um ihn herum warnte ihn, doch dagegen tun konnte er nichts: Knallend barsten die Kanzelscheiben und überschütteten ihn mit fingerkuppengroßen Splittern. Mitten in der glitzernden Kaskade gefangen, sah er für einige Sekunden nichts mehr. McFaidens Brüllen dröhnte in seinen Kopfhörern.
    Die Automatikkanonen röhrten schon wieder, der Computer hatte neue Ziele auserkoren.
    Ich habe das Gefühl, dass ich mich gerade in die dreiundzwanzig bösen Prozent hineinbewege. Kris wischte sich die Splitter vom Visier. Unter ihm lag die entgleiste Bahn quer in der Halle und hatte verheerenden Schaden angerichtet.
    Die zweite Bahn war dagegen rechtzeitig zum Stehen gekommen. Bewaffnete Collectors stiegen aus, die von der Cortéssa bereits beschossen wurden. Die langläufigen Waffen in den gepanzerten Fäusten sah Kris zum ersten Mal.
    Die Warnleuchte für die Munition verhieß neue Probleme: Der Zähler der Lafetten und Granaten näherte sich gefährlich der Null.
    »Major, neuer Treffpunkt!«, rief Kris aufgeregt und war froh, seinen Raumanzug angelegt zu haben. Ohne ihn hätte er bestimmt hässliche Schnittwunden im Gesicht davongetragen. Schnell fegte er noch mehr Plastikglas vom Touchpad und den wichtigsten Konsolen. »Sie müssen vor die Kuppel. Hier wimmelt es von Collies. Bestätigen.«
    »Bestätigt, SK. Sind auf dem Weg«, antwortete zu seiner Verwunderung Lopez.
    Schwere Einschläge schüttelten ihn durch, und die Geschütze verstummten plötzlich; dafür erschien die Schadensmeldung. Eine Rak-Lafette verging in einer Explosion und wurde vom automatischen System sofort ausgeworfen, ehe sie durch Folgedetonationen noch mehr Schaden am Schiff anrichtete.
    Dann tanzen wir mal den Tontaubentanz. Kris vollführte in der Enge der Kuppelhalle Ausweichmanöver, so gut es ging, um die Collectors im Bahnhof zu beschäftigen und den Justifiers die Flucht nach unten zu ermöglichen. Wehren konnte er sich nur noch mit großkalibrigen Maschinengewehren. Die Granaten waren verschossen, und die letzten zehn Raketen wollte er sich aufbewahren, falls ihnen unterwegs Jäger begegneten.
    Die Waffen der Ahumanen erinnerten an uralte Panzerfäuste mit wesentlich dünnerem Durchmesser. Beim Abschießen gab es kein Geräusch, kein Mündungsfeuer, nur einen weißlichen Kondensstrahl, der sich auflöste. Wenn sie trafen, durchschlugen sie die Panzerung mühelos, wie Kris erschrocken feststellen musste. Er tippte auf magnetisch beschleunigte und extrem gehärtete Geschosse. Oder Mini-Raketenwerfer. Lange geht das nicht mehr gut. Viele Nadelstiche brachten selbst große Tiere um.
    Die MG-Garben zerschellten an den Collector-Rüstungen; die Wucht der Treffer warf manche von ihnen um, doch sie standen rasch wieder auf.
    Dicht neben Kris sirrte ein Projektil in die Kanzel, durchbohrte zwei Monitore, ein Bedienfeld und prallte von den Metallteilen im Cockpit ab. Er spürte, dass es von hinten gegen seinen Helm flog - ohne Wucht. Das war knapp.
    »Wir sind unten, SK«, kam die erlösende Meldung.
    Raus hier! Kris jagte die beschädigte, rauchende Cortéssa durch das rechte Tor aus der Kuppel hinaus und ging augenblicklich in den Sturzflug über, um so schnell wie möglich beim Außentrupp anzukommen. Der schwarze, fette Qualm stammte von dem Schwelbrand, den die explodierte Lafette ausgelöst hatte; die Löschanlage bekam ihn nicht in den Griff. Das war deswegen ärgerlich, weil er den Collectors durch die Fahne ein zusätzliches Erkennungszeichen lieferte. Man brauchte kein Radar mehr, um ihn zu orten.
    Die Drohnen! Die habe ich total vergessen! Schnell schickte Kris die computergesteuerten Jagdfluggeräte aus der Cortéssa. Damit sie die Collectors beschäftigten.
    Die Justifiers hatten sich neben einem Ausgang verschanzt und warteten sichernd auf ihre Abholung.
    Kris landete den Gleiter nicht, sondern hielt ihn mit den Antigravpulsatoren einen knappen halben Meter über dem Boden. Dann öffnete er die Ladeluke und verfolgte über die Kamera, wie die Gardeure und die 20Ts hineinsprangen und auch ihre beiden Befreiten an Bord brachten.
    Wie ...? Er hatte

Weitere Kostenlose Bücher