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Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Aktion.
    Kris verfolgte, wie sie an den Justifiers vorbeimarschierten. Sie stellten sich als Schilde vor die Einheit, was wegen der dicken Panzerung gar nicht nötig gewesen wäre. Olonin ging mit ausgestreckten Armen langsam auf Anatol zu, Joule kümmerte sich um die nackte Frau, die weinend in ihren Armen zusammenbrach.
    Viel zu mutig, mein Halbbruder. Es gelang Kris nicht, den Blick vom Monitor zu wenden. Dafür war es zu spannend. Das kann schief...
    Olonin hatte Anatol fast erreicht, da richtete sein Vater die Waffe auf ihn und schoss dem Sohn direkt zwischen die Augen.
    Shit!
    Olonin ging zu Boden. Anatol sprang lachend über ihn hinweg, warf sich gegen Lopez und versuchte, ihr das Automatikgewehr zu entreißen.
    Kris sah das faltige, gealterte Gesicht durch Lopez' Kamera in Nahaufnahme auf dem Bildschirm. Es war sein Vater, kein Zweifel. Die Pupillen pulsierten rasend schnell, der Wahnsinn sprach daraus. Seine Züge besaßen nichts Menschliches.
    Die unbändige Kraft, die er entfaltete, brachte die erfahrene Justifierin in Schwierigkeiten, trotz des Kampfanzugs. Er klammerte sich an den Abzug der Waffe, drehte den Lauf zur Seite und drückte ab; dabei lachte er und versuchte, andere aus der Einheit zu erwischen.
    Sofort waren die 20Ts und Gardeure zur Stelle und schlugen auf Anatol ein, um ihn zu überwältigen. Es dauerte und kostete ihn einige Platzwunden, bis er die Augen verdrehte und endlich blutend in die Knie brach.
    Entsetzt lehnte sich Kris zurück. Er ist verrückt geworden! Gänzlich verrückt geworden. Wie soll dieses Wrack als Übersetzer für den Collector dienen? Suede muss schon wieder neue Wahrscheinlichkeitsrechnungen anstellen.
    Die grünen Punkte auf dem Ortungssystem kehrten zu ihm zurück. Es blieben noch knappe fünf Minuten, bis das errechnete Zeitfenster sich geschlossen hatte und die Collectors die Pimca'Shar aller Voraussicht nach besiegt hatten.
    Ein dezenter Bestätigungston brachte Kris dazu, den Kopf zur Zielerfassung der Cortéssa zu drehen. Das Schiff hatte Gegner erkannt.
    Fuck, wie sind die ...
    Da erklang bereits das Wummern der Automatikkanonen. Die Granaten, die eigentlich dazu gedacht waren, die Panzerung von kleineren Raumern zu durchbrechen, trafen zwei Collectors und zerfetzten sie buchstäblich. Sie mussten durch den Eingang der Eingleisbahn gekommen sein.
    Die Raben flogen krächzend aus der Halle und gerieten ebenso unter Beschuss. Der Computer machte keine Unterschiede und eliminierte den Schwärm. Das rote Blut der platzenden Vögel spritzte gegen die weißen Wände, wo die blaue Flüssigkeit der Collies sich zischend durch das Material fraß; schwarze Federn segelten zu Boden.
    »Verdammt!« Kris sah zwei dicke Punkte auf der Schiene von rechts und links auf die Halle zufahren. Die Collectors haben die Züge aktiviert. Sollte einer davon gegen die Cortéssa krachen, war es aus mit dem Rückflug. »Major, beeilen Sie sich.
    Wir sind entdeckt!« Es schepperte, ein Bruchstück knallte staubend auf die Pilotenkanzel: Trümmer regneten von oben auf die Cortéssa nieder!
    Die Geschütze röhrten erneut auf. Dieses Mal zielten sie in die Höhe und schleuderten ihre explosiven Geschosse gegen einen Transporter, der sich plötzlich von oben näherte. Er war dicker als ein Smaller, mit einem rechteckigen Laderaum, der wie angesetzt wirkte. In der Kuppelspitze über ihm klaffte ein großes Loch. Die Collectors hatten auf Überrumplung gesetzt - und es geschafft.
    Erste Salven gingen auf Kris' Cockpit nieder, klingelnd und laut krachend schlugen die Projektile gegen das Panzerglas, Risse zeigten sich. Shit!
    Die grünen Punkte waren keine dreißig Meter mehr entfernt.
    »Major, Position halten«, funkte er. »Ich muss erst für Ruhe sorgen.« Kris ließ die Cortéssa aufsteigen. Er täuschte einen Rammangriff vor, rollte im letzten Moment nach rechts über die Seite weg. Dabei feuerten seine Geschütze unaufhörlich.
    Aber der Transporter steckte ordentlich ein und teilte noch mehr aus. Die Cortéssa schüttelte sich unter den Einschlägen und bockte. Die Risse auf der Kanzel vermehrten sich.
    Dann eben so. Mit einem Tippen aufs Touchpad veränderte Kris die Zielerfassung und leitete alle Angriffe auf die Triebwerke, um gleich danach die Rak-Lafetten auszulösen. Fauchend machten sich die Geschosse auf die Reise - und trafen.
    Unter den Explosionen verbog sich die Steuerdüse. Der Transporter kreiselte umher, bis er gegen die Wand prallte und von dort auf die Schienen

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