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Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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tief genug runter«, orderte Suede. »SK, in den Hangar und ab in den Transporter. Sie fliegen McFaiden, die Justifiers und die 20Ts. Bringen Sie alle gesund zurück. Inklusive Ihren Vater.«
    Kris räumte den Pilotensitz und eilte hinaus, nicht ohne sich vorher von Faye mit einer Handbewegung zu verabschieden.
    Sie erwiderte seinen Gruß und schenkte ihm ein Lächeln, das ihn aufmunterte und ihm ein warmes Gefühl im Innern gab.
    Ihm war eingefallen, dass Suede ihm keine Wahrscheinlichkeit für das Gelingen seiner Mission mitgeteilt hatte. Somit konnte er wirklich jede Aufmunterung gebrauchen.
     

Dritte Szene
    Die Cortéssa ritt auf einem gleißenden Triebwerkstrahl dem Erdboden entgegen.
    Kris fing sie knapp über dem Roggenfeld ab und jagte sie in einer extremen Beschleunigung nach vorn. Er grinste, als er sich die Gesichter der Justiners im Laderaum vorstellte, die mit den vier G zu kämpfen hatten; die 20T hatten damit bestimmt weniger Schwierigkeiten. Die Polsterung seines Sitzes fing viel davon ab. Sie donnerten mit achthundert Stundenkilometern auf einen neu errichteten Komplex zu, der aus schneeweißen Kuppelbauten und rechteckigen Hochhäusern bestand und mit einer Eingleisbahn verbunden war. Die Collectors mussten dies errichtet haben, denn die Bauweise unterschied sich völlig von dem, was es sonst in der Umgebung zu sehen gab.
    Zuerst hatte Kris geglaubt, es handele sich um einen gigantischen Vergnügungspark oder um Atomreaktoren. Je näher sie kamen, desto sicherer wurde er, dass der Komplex zu groß dafür war. Darin haben bestimmt Millionen von Menschen Platz, schätzte er. Was die ausgedehnten Hallen zu bedeuten hatten, die sie zu ihrer Rechten passierten, wusste er nicht. Irgendwas wurde darin produziert - für die Collies oder für die Menschen auf Putin?
    Kris zwang seine Aufmerksamkeit auf die Anzeigen. »Das Ortungssignal kommt aus der dritten Kuppel«, meldete er McFaiden und den Justiners über den internen Kanal. »Ich folge der Eingleisbahn und bringe Sie direkt rein, Major. Platz genug ist dort, so wie ich die Sache sehe. Ein gigantischer Bahnhof. Keine Radarkontakte. Wir sind allein.«
    »Bestätigt. Sie halten die Position, bis wir zurückkehren«, antwortete der Major routiniert. »Bei Feindbeschuss erwidern Sie das Feuer und warten, bis wir zurückkehren. Nur im Notfall, ich wiederhole, nur im Notfall und bei einer zu großen Übermacht starten Sie. Danach vereinbaren wir einen neuen Treffpunkt.«
    »Bestätigt«, gab Kris zurück.
    Im Konturflug zog er über die Landschaft hinweg. Weniger als ein Meter trennte den Gleiter und Boden mitsamt seinen Hindernissen voneinander.
    Kris fühlte sich auf einem Planeten wesentlich sicherer als im Weltall. Luft, Gravitation und vor allem eine Überlebenschance bei einem Unfall.
    Die Kuppelbauten wuchsen wie riesige Champignons vor ihm in die Höhe.
    Das war leicht. Kris hatte mit Abwehrfeuer gerechnet, mit Jägerangriffen und Bodenbeschuss durch Raketen- oder Automatikkanonenlafetten oder Laserbatterien. Aber nichts dergleichen war bislang geschehen. Es schien, als wären alle Collectors aufgestiegen, um die Pimca'Shar zu bekämpfen. Vielleicht ist das auch so.
    Er verringerte die Geschwindigkeit und zog die Cortéssa hoch, bis er das Gleis erreicht hatte. Mit knappen achtzig Stundenkilometern flog er in den Eingang der Kuppel.
    Sie gelangten in eine Bahnhofshalle, die sicherlich dreihundert Meter hoch und schon sakral zu nennen war. Es gab nur weiße Materialien. Frische und Reinheit. An den Wänden konnte man bizarre Mosaiken bewundern, in die Bildschirme integriert waren, aber noch war darauf nichts zu sehen. Lange grüne Fahnen hingen von der Decke und schaukelten leicht im Fahrtwind der Cortéssa.
    Ein Schwärm Raben, der sich in der Halle ein Zuhause gesucht hatte, stieg aufgescheucht in die Höhe und drehte eine Runde, ehe sich die schwarzen Vögel auf den Stangen niederließen. Neugierig beäugten sie den Gleiter. Ihr dunkles Gefieder bildete einen surrealen Kontrast zu dem vielen Weiß. Die Anwesenheit der Vögel mutete unwirklich an. Totenvögel.
    Vier Minuten vergangen. Kris landete mitten auf dem Gleis, das Radar zeigte nach wie vor keinerlei Bewegung um sie herum. »Signalstandort: achthundert Meter Nord-Nordost«, gab er an McFaiden durch und öffnete die Ladeluke. »Sie haben zehn Minuten Zeit.«
    »Bestätigt. Wir gehen rein.«
    Jetzt zeigte das Radar mehrere grüne Punkte. Grün bedeutete Freund. Die Justifiers und die 20Ts

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