Collector
dicken Schwaden von den Körpern auf.
Faye rannte an ihnen vorbei und schloss zu Team Black auf, das sich auf den Ausgang zubewegte.
»Ich komme«, funkte sie und sah zu den Menschen, die verängstigt zurückblieben. Die ersten wagten sich aus dem Pulk und näherten sich vorsichtig.
Aber nicht etwa dem Ausgang, wo ihre Rettung in Form der Hyperiona wartete, sondern den vernichteten Collectors.
Die Mienen waren besorgt. Einige Männer schauten die Special Forces wütend an und schüttelten drohend die Fäuste.
Sie haben immer noch keine Ahnung, was die Collies mit ihnen veranstalten. Der Vergleich mit tumben Nutztieren erschien ihr immer passender. Faye rannte hinaus und bildete mit drei der Soldaten den Schluss von Team Black. Sie halten uns tatsächlich für die Bösen!
Schleusentür II schloss sich eben zischend, Team Red hatte sich schon eingefunden.
Die Automatikkanonen auf den oberen Auslegern der Hyperiona feuerten ununterbrochen und spien dicke Hülsen aus. Schwärme von kleinen Raketen zischten los und wirbelten Dreck auf, durch den der Eingang zu Schleuse I vernebelt wurde. Die Triebwerke der Hyperiona glommen und strahlten extreme Hitze ab. Fayes Rüstung meldete zweihundert Grad Umgebungstemperatur.
»Es geht los!« Die Pilotin aktivierte die Pulsatoren und schwebte einen Meter über der Erde.
»Los, los, Justifierin!«, brüllte Uschtrow sie an. »Sie sind schon über uns!«
Faye machte einen weiteren Schritt - und neben ihr öffnete sich die Erde, um einen Geysir heißen Dampfs in die Höhe speien zu lassen. Eine unwiderstehliche Macht packte sie, warf sie davon wie ein leichtes Blatt.
Irgendwas ist neben mir explodiert. Sie wurde emporgeschleudert und prallte nach einem langen Flug gegen die Außenhülle des Gleiters. Alle Anzeigen in der Aries One wurden rot, kritischer Zustand wurde gemeldet. Ihr eigenes Knie schlug gegen das Kinn, aus Versehen löste sie die Deathmace mehrmals aus.
Dann stürzte sie durch den treibenden Sand dem Boden entgegen und verlor beim Aufschlag das Bewusstsein.
Dritte Szene
Kris wurde von zwei Soldaten durch eine brüllend heiße Dreckwolke in den Gleiter gezerrt. Er musste die Luft anhalten, die Augen brannten und schienen in Sekunden auszutrocknen. Jemand drückte ihm einen Respirator ins Gesicht, was es erträglicher machte, bis sie in der Schleuse waren.
Sie setzten ihn auf einen freien Platz und schnallten ihn an.
Genau gegenüber von Joule.
Sie ist es! Er starrte sie an. Sie haben sie mitgenommen! »Sie müssen das Ding loswerden!«, rief er und zeigte auf die 20T. Als sich niemand anschickte, seinen Aufforderungen Folge zu leisten, versuchte Kris, sich von seinen Gurten zu befreien. »Geben Sie mir ein Gewehr, eine Pistole! Ich mache es selbst. Sie haben keine Ahnung, was für ein Monstrum das ist!«
»Setzen Sie sich, Zivilist«, wurde er angewiesen. Als er nicht sofort reagierte, zwang ihn ein Gepanzerter in den Sitz. Der Mann blieb sogar vor ihm stehen, um ihn daran zu hindern, wieder aufzustehen. In der Aries One war ihm das ein Leichtes. »Keine Diskussion im Einsatz. Gurte nicht anfassen.«
Kris beugte sich zur Seite, um an ihm vorbei zu schauen.
Joule lächelte ihn an. Kalt, satanisch und ohne jegliches Gefühl in ihren entseelten Kamera-Augen. So hatte sie auch geschaut, als sie in seinem Beisein die Behältnisse mit Suedes Überresten einen nach dem anderen sabotiert hatte. Eine Killerin für den Tech-Orden. Sie formte mit den Lippen: Nicht mit mir.
»Wen haben Sie alles gerettet?«, fragte er den Soldaten. »Keine Auskünfte«, schmetterte er ihn ab. Kris fluchte.
»Wir haben den Chemical«, sagte der Mann neben ihm schwach, trotz der verstärkenden Helmlautsprecher, und zog den Kopfschutz ab. Auf die Proteste des Soldaten achtete er nicht. »Und den Kopf von Suede.« Er seufzte schwer. Die Augen standen voller Blut, es rann sogar über die Lippen und aus den Ohren. Unter der Nase trug er eine feucht glitzernde, rote Tamponade. »Theresa ist tot. Faye kam zu spät.«
Kris starrte in das ledrige alte Gesicht seines Vaters. »Du hast mich gefunden! Du warst es! Mit deiner Gabe!«
»Ja«, antwortete Lyssander schleppend und sehr müde. »Aber ich kann ... nicht mehr. Sie haben mir das Neuroleptikum gegeben. Meine Gabe ... schläft. Ruht sich aus ... zerläuft.« Er fuhr sich mit den Fingern über die Augen und verschmierte das Blut wie eine Schicht zu dicken Kajals. »Sie ist tot. Und das Kind. Mein Kind ...«
Er redet von der
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