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Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Panzerung besaßen sie offenkundig so gut wie keine. Während die Raketen und Granaten durch die magnetischen Kräfte abgefälscht wurden, waren sie gegen Energiewaffen hilflos. Kurze Breitseiten genügten, um die Collector-Arbeitsschiffe auseinanderbrechen zu lassen. Die Laser schnitten sich mühelos durch die Hüllen, brachten die Antriebe zum Explodieren.
    Aber der ganz große Erfolg fehlte der Flotte noch.
    »Bislang: siebenundvierzig zerstörte Plasmaschieber«, meldete der Überwachungsoffizier. »Eigene Verluste: siebenunddreißig. Überwiegend Panzerkreuzer, Sir.« Er aktualisierte die Anzeigen und eingehenden Meldungen. »Sir, die Asteroiden zeigen trotz des konzertierten Beschüsses nur geringe strukturelle Verformungen. Auch der Plasmahaufen hat sich nicht aufgelöst. Die Bulldozer schließen die Lücken bislang effektiv. In Quadrant 7, III, A geht einer der Bulldozer mit seinem Magnetfelderzeuger gegen zwei unserer Panzerkreuzer vor. Die Kommandanten melden, dass die Instrumente einschließlich der Zielerfassung verrücktspielen.«
    Tannmann biss die Zähne fest zusammen. Dann bleibt mir nur eins. »Geben Sie mir die Arc I. Geschwader Blau soll auf meinen Befehl einen Korridor schaffen und notfalls das Sperrfeuer auf sich ziehen.« Er schob sein schlechtes Gewissen zur Seite. Die Nationen und Konzerne opfern bei Erkundungsmissionen seit Jahrzehnten Betas für Profit. Heute sterben sie für Größeres.
    »Nur keine freien Betas und Hybride. Nicht in solch gewaltiger Zahl und auf einen Schlag«, hörte er wieder seine Frau. »Und nicht mit einer Lüge.«
    Ich weiß, ich weiß. Er bewegte die Schulter und lehnte sich nach vorn, um auf die Tastatur einzutippen. Der Code zur Aktivierung der Fernsteuerung für das Schiff und die Atomsprengköpfe wurde übermittelt - und abgewiesen.
    Nein! Tannmann wiederholte den Versuch.
    Der Computer blieb stur und lehnte den Code weiterhin ab. Auf dem Monitor zeigten sich Störstreifen. Die magnetischen Interferenzen wirkten sich erneut aus.
    Damit geriet der Plan in Gefahr.
    Damit geriet der Erfolg der Schlacht in Gefahr. Und was danach mit dem Core-System geschehen würde, wollte er sich nicht ausmalen.
    »Hier ist die Arc I.« Das menschlich anmutende Affengesicht von Captain Hukka erschien auf dem Monitor. Der Beta-Humanoide salutierte, an seinem Hemdrevers prangte das Twilight Industries-Abzeichen. »Air Marshai«, grüßte er ernst und hatte beim Sprechen dieses Kehlige, Animalische, das die Züchter niemals ganz wegbekamen, egal in welcher Entwicklungsreihe oder bei welcher Rasse. »Wie lautet unser Auftrag?«
    Einen unpassenderen Zeitpunkt für ein Gespräch mit einem Todeskandidaten hätte es nicht geben können. Ich muss improvisieren. »Hukka, schön, dich zu sehen ... Bereitmachen zur ... Operation Headshot«, befahl Tannmann schlepppend. Nebenbei bemerkte er, dass er den Beta selbstverständlich geduzt hatte. Er wusste nicht, wie man einen freien Beta ansprach. »Du ... Sie ...«
    Hukkas Gesicht zeigte ein Grinsen. »Ich kenne das Problem, Sir. Sie können mich duzen, wenn Ihnen das lieber ist. Ich war jahrelang bei United Industries als Pilot.« Er ließ die Kamera nach unten schwenken, damit das Justifiers-Emblem sichtbar wurde. Es war in Schwarz gehalten, wie es viele Veteranen voller Stolz trugen. »Ein Sie käme mir merkwürdig vor.«
    »Ihr werdet einen Korridor für den Anflug zugewiesen bekommen«, sagte Tannmann. »Nichts darf euch aufhalten! Ziel ist es, mit den Rak-Lafetten im Laderaum so nahe wie möglich an den ersten Asteroiden heranzufliegen und die Werfer abzufeuern. Noch besser ist es, in eine der Spalten einzudringen und dort erst die Waffen auszulösen. Damit erreicht ihr, dass das Gestein zerbricht.«
    Hukka hatte seine Fröhlichkeit nicht verloren. »Sir, als ehemaliger Planetenerkunder kenne ich mich durchaus ein wenig mit Geologie, Physik und Sprengungen aus. Sie müssen es mir nicht erklären. Ich bin nicht begriffsstutzig.«
    Tannmann hörte schon wieder seine Frau, die ihn drängte, die Wahrheit zu sagen und die Betas selbst entscheiden zu lassen. Im Widerspruch dazu gab er den Code für die beiden andere Beta-Schiffe ein. Ein Test. »Verzeihung. Ich wollte dich nicht belehren. Unseren Berechnungen zufolge reicht die Zeit, dass ihr mit Arc I entkommen könnt. Ihr habt ein Zeitfenster von einer Minute, ehe alles explodiert.«
    Der Computer meldete ihm in Arbeit. Der zweite Code schien zu stimmen, aber die Übermittlung wurde durch die

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