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Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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ihn die Hände zu Fäusten ballen ließ. Er wollte töten, sofort! Und zwar diejenigen, die diese Töne verursacht hatten, weil sie eine schreckliche Plage waren. Weil sie eine Gefahr für die Menschen darstellten...
    Es klappt! Kris fühlte Glück und Erleichterung. »Ich kann es, 23«, flüsterte er ihm zu und schmeckte zu seiner eigenen Verwunderung Blut im Mund. Es strengte seinen Körper an. Die zähe Säure breitete sich weiter aus, doch aufhören kam nicht infrage. Nicht jetzt, wo er sich langsam in den Verstand der Fremden einfühlte.
    Er sah plötzlich zahlreiche Collectors mit unterschiedlichen Rüstungen, die um seinen Collector herumstanden. Noch immer war die Ansicht schwarz-weiß.
    Die Gefühle, die ihm nun vermittelt wurden, kamen Enttäuschung sehr nahe. Er spürte etwas, das Verrat gleichkam, gegen den er nichts unternehmen konnte. Schwäche, Unterlegenheit, die wiederum wütend machten.
    Auf einer Sternenkarte wurden Systeme eingeblendet. Auch wenn er die Bezeichnungen der Fremden nicht lesen konnte, wusste er, dass ihm die Planeten gezeigt wurden, die an die Collectors gefallen waren. An die Collectors, die offenbar eine andere Einstellung zur Menschheit hatten. An die Menschenfresser.
    Sie haben sich zerstritten.
    Kris' Collector trat an ein Bullauge und sah ins Weltall, wo sich eine Flotte von Hough-Schiffen teilte. Der eine Teil zog weiter nach Hakup, dessen Anblick er niemals vergessen hatte, der andere Teil verschwand in eine andere Richtung.
    »Sie haben sich wegen uns zerstritten«, sagte er verblüfft zu 23. Seine Zunge bewegte sich schwer, als wäre er betrunken oder eben erst aus dem Schlaf aufgewacht. »Nach dem Kontakt zu uns auf Hakup haben sie sich getrennt. Die Obhut-Menschenfresser sind über uns hergefallen, die anderen ...«, er fühlte vertraute Wut und wusste unvermittelt, was sie, die Wyver, getan hatten. »Sie haben die Heimstätten der Tiranoi gesucht, um sie zu vernichten!«
    »Sehr gut, Kris.« Der Chemical klang müde. »Brauchst du noch lange? Es strengt mich an. Es tut mir weh, im Kopf. Muss mich ausruhen.«
    Wie wahr! »Ich versuche noch, ihm zu sagen, dass wir sehr dankbar sind, dass sie zurückgekehrt sind, um ...« Schuld. Überbordende Schuld ging von dem Collector aus. Und etwas sehr Kräftiges: ein Schwur. Ein Waffeneid ... »Dass sie zurückgekehrt sind, um uns gegen ihre eigenen Leute zu verteidigen!«
    »Gut. Aber beeil dich!«
    Kris befand sich in einem Höhenflug, auf einer Woge der Euphorie. Er sandte dem Collector mit eigenen Gedanken und Empfindungen, was in ihm vorging. Und dass er der Sohn von Anatol Lyssander war.
    Noch bevor er die Antwort bekam, zog 23 den Kopf zurück und musste sich auf den Hangarboden setzen, wo er sich übergab. »Ging nicht mehr«, sagte er zwischen zwei Schüben rülpsend und röhrend.
    Kris schwankte und plumpste neben ihn nieder, sah und roch das Erbrochene und würgte. Nicht kotzen! Er richtete die Augen auf den Collector, der starr und steif vor seinem Jäger stand.
    Die Tür des Hangars öffnete sich.
    Faye kam herein. Sie störte sich nicht an den Special Forces, nicht an deren Rufen, nicht am Collector. Sie lief sofort zu Kris und ging neben ihm in die Hocke. »Alles klar?«
    »Solltest du nicht auf der Krankenstation liegen?« Ich bin so froh, dass du da bist! Er versuchte, vorwurfsvoll zu schauen, aber schließlich lächelte er doch.
    »Und dich alleinlassen?« Sie nahm seine Hand und blickte zu dem Collector. »Wer weiß, was sie dieses Mal mit dir vorhaben?«
    »Es sind andere. Sie nennen sich Wyver«, antwortete er keuchend. Die Schmerzen im Kopf ließen langsam nach. »Es sind die Guten.« Nach kurzem Zögern fügte er an: »Denke ich.«
    Der Collector nickte langsam.
     

Dritte Szene
11. Juni 3042 a. D. [Erdzeit]
    SYSTEM: CHARIOT
     
    Laroux sah auf den Schirm. »Alle Stationen: Gefechtsbereitschaft.«
    Kris stand wieder auf der Brücke, Faye an seiner Seite, und grinste. »Das brauchen Sie nicht, Kommandantin. Es sind die Guten.« Dieses Mal hatte sie verzichtet, ihm einen Aufpasser an die Seite zu stellen.
    Laroux würdigte ihn keines Blickes. »Es ist ja schön, dass Sie sich mit den Ahumanen unterhalten können, aber ich habe leider nicht die Fähigkeit, mit den Collectors zu sprechen ...«
    »Verzeihen Sie, aber wir nennen unsere Verbündeten nicht wie den Feind«, fiel er ihr ins Wort. Sein neues Selbstbewusstsein rührte von den Erfolgen der letzten Tage. »Sie bevorzugen den Begriff Keeper, weil es besser

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