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Collector

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Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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illegalen Drogenhandels mit Substanzen der Kategorie A, des unerlaubten Waffenbesitzes, Widerstands bei der Verhaftung, Angriff und Körperverletzung eines Polizeibeamten in drei Fällen und versuchten Mordes an Polizeibeamten in zwei Fällen für schuldig befunden«, ratterte der Mann gelangweilt herunter, was vor ihm geschrieben stand. »Das Gericht gibt dem Antrag der Staatsanwaltschaft statt und legt das Strafmaß wie folgt fest: Die Angeklagte wird in drei Tagen bei Sonnenaufgang durch Erdrosseln hingerichtet.« Er sah in die Kamera. »Sofern Sie an einen Gott oder ein anderes mystisches Wesen glauben, möge er oder es Ihrer Seele gnädig sein.« Er beugte sich zur Seite und schaltete die Verbindung ab. Sie hörte noch, wie er sagte: »Kommen wir zu Fall 232 ...« Eine Fließbandverurteilung.
    Faye saß bewegungslos da, starrte auf den schwarzen Monitor und schwieg betroffen. Dass meine Karriere ab Verbrecherin nicht gut enden würde, habe ich zwar geahnt, aber dass es gleich so ultimativ sein soll?
    Es klickte hinter ihr, die Box wurde geöffnet.
    Eine Krallenhand zog sie am Arm hoch. »Komm mit. Ich zeige dir dein neues Zuhause für den Rest deines Lebens, Durrick«, knurrte einer der Wolf-Betas. Sie klangen immer so, wenn sie redeten: permanent gefährlich, gereizt und keinerlei Widerspruch duldend, wie es sich für Wachhunde gehörte.
    Sie schüttelte die Finger angewidert ab. »Fass mich nie wieder an, Missgeburt. Verstanden?« Sie funkelte den Größeren böse an, der ihrem Blick grinsend standhielt und sie erneut am Oberarm packte. Faye roch das Tierhafte, das ein wenig an Hund erinnerte. Der Wolf-Beta bleckte die Reißzähne und verstärkte den Druck seiner Hand, so dass Faye aufstöhnte. »Ich werde euch alle umlegen, ihr verfluchten Laborzüchtungen«, fluchte sie leise und folgte ihnen gezwungenermaßen aus dem schlauchartigen Raum, in dem noch zehn weitere Boxen nebeneinanderstanden. Männer und Frauen warteten auf ihre Verurteilung.
    Sie wurde durch die Flure des Sicherheitstrakts geführt, marschierte durch zwei Sicherheitsschleusen, bis sie vor einer blau gestrichenen Stahltür anhielten. Einer von ihrer Eskorte öffnete die Tür und stieß sie hinein.
    »Hey, Chim: Spring aus dem Fenster!«, rief Faye ihm zu und rieb sich den Oberarm. Blut! Die Beta-Krallen hatten sich durch den Stoff in die Haut gebohrt. »Du schwanzl...«
    Kommentarlos wurde die Öffnung geschlossen.
    Das war es wohl. Sie drehte sich um und begutachtete ihr Übergangsheim. Ein Bettgestell mit einer dünnen Schaumstoffmatratze, Tisch und Stuhl, Waschbecken, Toilette und ein kleiner Spind füllten den ohnehin schmalen Raum zur Hälfte aus. Alles war aus leicht zu reinigendem Alu-Chrom gemacht, Desinfektionsmittelgeruch drang in ihre Nase. Wenigstens war es sauber.
    Drei Tage bis zum Tod. Was mache ich bis dahin? Seufzend legte Faye ihre Lederjacke ab und warf sie über den Stuhl. Alles, was sie dabeihatte, war ihre Kleidung. Sonst nichts. Der Rest ihrer Habe lag in der eigentlichen Wohnung und wurde vermutlich gerade von den DEA-Leuten auseinandergenommen.
    Dass mein Leben so zu Ende geht... Wer interessiert sich schon für mich? Ich kenne niemanden, abgesehen von flüchtigen Bekanntschaften und dem Arschloch Hundred. Nicht einmal die Nachbarn würden merken, dass sie exekutiert worden war. Eine Bekanntmachung über ihren Tod auf der Homepage des Justizministeriums, mehr würde sie nicht bekommen.
    Faye verspürte keine Lust, sich gegen das Anstehende zu wehren. Sie betrachtete die reinen Chromwände, und es machte sie noch immer fassungslos. Keine Verzweiflung, keine Reue. Eine Leere hatte von ihr Besitz ergriffen, die jegliche Emotion abtötete. Sie war unendlich müde, eine Nebenwirkung des Sensuscains oder des Antidots.
    Was stellen sie eigentlich mit meinem Körper an? Verbrennen und verstreuen? Verwerten? Resignierend legte sich Faye auf das harte Bett, verschränkte die Hände hinterm Kopf und dachte gähnend über die Vergangenheit nach: ihre psychotische Schwester, die vergeblichen Versuche, ihr zu entkommen, und wie sie dabei immer wieder von Planet zu Planet gereist war.
    Nuria ist schuld an allem. Wie viel einfacher wäre mein Leben ohne sie gewesen. Sie döste ein.
    …
    ..
    .
    »Miss Durrick? Hallo!? Aufstehen!«
    Faye schreckte hoch - und blickte einem fremden blonden Mann in die blauen Augen, der mit seinem Nadelstreifenanzug auffällig gut gekleidet war und über sie gebeugt stand. Was will...?
    Sie setzte sich

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