Collector’s Pack
würde. Aber er irrte sich. Die dritte Rakete galt ihnen.
Durch die Rückscheibe sah Peter ihre Leuchtspur auf sich zurasen. Das Geschoss überflog sie dicht und schlug nur wenige Meter vor ihnen in den Asphalt. Von der Wucht der Detonation wurde der schwere Mercedes in die Luft geschleudert, überschlug sich einmal der Länge nach und krachte mit dem Dach in die Straßenböschung.
Peter krallte sich an der Seitenverkleidung fest. Er spürte, wie Marias Körper neben ihm herumgeschleudert wurde. Dann plötzlich Stille.
»Maria! Laurenz!«
Er hörte Laurenz vorne stöhnen. Von Maria, die auf ihm lag, kein Laut.
»MARIA!!!«
Sie bewegte sich. Peter sah, wie Laurenz dabei war, sich durch die Seitenscheibe zu zwängen. Obwohl der Mercedes nicht gepanzert war, hatte er den Aufprall überstanden, ohne sie zu zerquetschen. Aber Peter rechnete jeden Augenblick mit dem nächsten Angriff. Er hörte Schüsse von der Straße. Offenbar feuerten die Mönche im Lastwagen inzwischen zurück. Peter sah, wie Laurenz um den Wagen herumkroch und Maria von der anderen Seite aus dem Auto zerrte.
»Machen Sie mich los, Laurenz! … LAURENZ!«
Der ehemalige Papst sah Peter wortlos an. Sein Gesicht war blutüberströmt, kaum zu erkennen.
»Bitte, Laurenz!«
Der Mann zögerte. Dann zog er ein Messer aus der Tasche und durchtrennte die Kabelbinder, mit denen Peter gefesselt war. Sofort versuchte er, sich aus dem umgekippten und demolierten Wagen zu retten. Zwar konnte er sich inzwischen wieder bewegen, aber seine Muskeln gehorchten nur widerwillig. Als er es aus dem Wagen geschafft hatte und sich aufrichten wollte, sackte er sofort wieder zusammen. Im Schutze des umgekippten Wagens sah er drei Mönche vor dem LKW stehen. Einer hielt einen Raketenwerfer in die Luft und feuerte auf den Hubschrauber, der nun endlich abdrehte. Drei Wagen hielten vor dem ersten explodierten Van. Bewaffnete Männer sprangen heraus und eröffneten das Feuer auf die drei Mönche vor dem LKW.
Maria!
Er wollte zu ihr kriechen, doch Laurenz zog seine Tochter bereits um den Wagen herum an die Seite. Sie regte sich und stöhnte leise.
»Wie geht es ihr?«
»Sie lebt.«
»Und der Fahrer?«
»Tot.«
»Was ist mit Ihnen?«
Ohne zu antworten oder seine Verletzungen zu beachten, erhob sich Laurenz und zog erst den Koffer aus dem Wagen und dann eine Waffe aus dem Handschuhfach des Mercedes. Peter kam auf die Beine und wollte ihn zurückhalten.
»Sie haben keine Chance! Wir müssen hier weg! Sofort!«
Laurenz zögerte. Vom LKW waren keine Schüsse mehr zu hören. Offensichtlich waren die drei Mönche bereits tot. Die Männer aus den drei Wagen untersuchten den Lastwagen.
Laurenz richtete seine Waffe auf Peter.
»Nennen Sie mir einen Grund, warum ich Sie nicht sofort töten sollte.«
Du sollst nicht töten.
»Ich bin Peter Adam. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich bin es!« Er deutete auf Maria, die sich jetzt aufrichtete. »Fragen Sie Maria.«
Die Männer kamen näher. Sie untersuchten den zweiten Van.
»Peter!« Maria erhob sich mühsam. Laurenz senkte die Waffe und half seiner Tochter.
»Hast du Schmerzen?«
Sie schüttelte den Kopf und sah abwechselnd ihren blutüberströmten Vater und Peter an. Peter wollte etwas sagen, da registrierte er die Bewegung aus dem Augenwinkel. Einer der Angreifer hatte sie entdeckt und feuerte sofort.
Laurenz riss Maria schützend zu Boden. Einem Reflex gehorchend nutzte Peter den Moment, um ihm die Waffe zu entreißen.
»Bringen Sie sie in den Wald!«, rief er Laurenz zu und zielte auf den Mann, der jetzt mit dem Gewehr im Anschlag auf sie zustürmte. Er brauchte seine ganze Konzentration, um den Arm ruhig zu halten. Für einen Moment durchzuckte ihn die Erinnerung an einen umgestürzten Spähwagen in Afghanistan, an Leichen zu seinen Füßen, an Gestalten mit AK-47-Gewehren, die sich näherten, und an den Schwur, den er sich selbst gegenüber damals abgelegt hatte, falls er dieser Hölle noch entkommen sollte.
Du sollst nicht töten.
Zwei Kugeln schlugen nacheinander dicht neben ihm in das Wrack des Mercedes. Peter feuerte zurück und sah, dass der Mann in Deckung ging. Laurenz griff nach dem Koffer und packte Maria am Handgelenk. »Wir versuchen, die Universität vom Heiligen Kreuz auf der anderen Seite des Waldes zu erreichen. Gott schütze Sie.«
Damit zerrte er seine Tochter über die Böschung in den Wald, der gleich an die Straße angrenzte.
»PETER!«
Er hörte Marias Schrei nur noch halb. Er
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