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Colorado Saga

Titel: Colorado Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A Michener
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interessiert, daß die Arbeiter ihre Pflicht taten, lange arbeiteten und    den Mund hielten. »In    einer
    Viertelstunde sind Sie ihn los«, sicherte Mendoza ihnen zu.
    Es sollte eine lange Viertelstunde werden. Frijoles hatte damit gerechnet, daß seine Feinde zuschlagen würden, und seine Anhänger auf diesen Tag vorbereitet. Als Mendoza und seine Polizisten nun die Straße, die zur Mine führte, heraufkamen, wurden sie von einer Salve empfangen, die den Hauptmann und drei seiner Männer niedermähte. Es kam zu einer regelrechten Schlacht, und als die Polizisten den Rückzug antraten, lagen sieben von ihnen tot an den Ufern des Temchic.
    Empörung erfaßte Mexiko. Das war Revolution, offener Widerstand gegen die Staatsgewalt, und die verantwortungsbewußten Männer im Land erkannten die Gefahr. Ein Armeebataillon aus Chihuahua wurde nach Temchic entsandt, jedoch von Frijoles und seinen zu allem entschlossenen Grubenarbeitern schmählich geschlagen. Eine neue Einheit wurde in Durango aufgestellt, erhielt Verstärkung aus Torreón und erlitt das gleiche Schicksal. Die Generäle, die es sonst nur mit verängstigten Bauern auf dem offenen Land zu tun hatten, mußten feststellen, daß sie ihre Soldaten nicht in unbegrenzter Zahl nach Temchic werfen konnten, weil es nicht möglich war, eine große Anzahl Leute durch die enge Talschlucht zu bringen. Diesmal waren es siebzig Soldaten gegen siebzig Minenarbeiter, und die Arbeiter kämpften um ihre Existenz und für ein besseres Leben.
    Der Krieg zog sich von Februar bis Oktober hin, und in dieser Zeit bauten die Grubenarbeiter ihr Dorf zu einem Befestigungswerk aus, das so gut wie jedem Angriff Widerstand zu leisten vermochte. Die amerikanischen Ingenieure und ihre Familien wurden unter militärischem Geleitschutz evakuiert und saßen nun in Chihuahua, wo sie Interviews gaben und erzählten, Frijoles und sein wilder Haufen wären allesamt wahnsinnige Teufel, die Mexiko vernichten wollten. Auch die Deutschen waren fort - alle bis auf einen sich heldisch gebärdenden jungen Mann, der es vorzog, bei Frijoles und seinen Kumpeln zu bleiben. »Den werden wir uns schon noch vornehmen, wenn das einmal vorbei ist«, sagten die anderen Deutschen und versicherten General Terrazas, daß es bald vorbei sein würde, denn, so sagten sie ihm, Frijoles sei ja ungebildet.
    Und dann, Ende Oktober, entwickelte ein sehr tapferer junger Hauptmann namens Salcedo, der des zaghaften Verhaltens der dicken Generäle überdrüssig war, einen kühnen Plan: Er wollte, während die Generäle das Tal hinaufmarschierten und einen Flankenangriff unternahmen, die Sierra Madre erklimmen und vom Westen her den Feind überfallen. Der Plan gelang, und in den letzten Oktobertagen war das Schicksal der Revolution in Temchic besiegelt.
    Die Männer um Frijoles trafen eine tollkühne Entscheidung. Er mußte entwischen - irgendwie mußte er aus dem Tal entkommen, um die Revolution in andere Teile des Landes zu tragen. Sie zweifelten keinen Augenblick daran, daß die Tage dieser fluchwürdigen alten Ordnung gezählt waren, in der ein Mann sieben Millionen Morgen Land besitzen und nach Belieben darüber verfügen konnte. Sie würden sterben, aber in der neuen Zeit, für die sie kämpften, würden Männer und Frauen nicht mehr vierzehn Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche arbeiten müssen. Sie entwickelten daher einen Plan, wonach vier von ihnen ein Ablenkungsmanöver durchführen würden, um Hauptmann Salcedo aus dem Konzept zu bringen. Sie konnten nicht darauf hoffen, mit dem Leben davonzukommen; ganz gewiß würden sie erschossen werden - aber ihr Tod würde Frijoles die Chance geben, sich in die Berge zu retten und später für die wirkliche Revolution zu arbeiten, die kommen mußte.
    Das Vorhaben glückte, und im Morgengrauen war Frijoles schon hoch in den Bergen. Als er sich am Ufer des Flusses auf einen Baumstumpf setzte, um auszuruhen, hörte er in der Ferne die Kanonade der Regierungstruppen, die sein Dorf überrannten.
    Nachdem Temchic bezwungen war und die deutschen und amerikanischen Ingenieure wieder in ihren schönen großen Häusern saßen, ergab sich ein disziplinäres Problem. Neunzehn der aufständischen Grubenarbeiter waren lebend gefangen worden, mit ihnen drei Frauen, und Mexico City verfügte, daß sie, zur Warnung für andere potentielle Unruhestifter, öffentlich erschossen werden sollten. Dann hatte jemand die lobenswerte Idee, daß es besser wäre, die verurteilten Männer und

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