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Colorado Saga

Titel: Colorado Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A Michener
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Augen befragen. Sie werden auf die Bibel schwören müssen, und was Sie mir antworten, wird protokolliert.« Er zeigte auf Grebe und ersuchte die anderen, draußen zu warten.
    Bellamy, der sein Amt ernst nahm, machte ein eindrucksvolles Ritual aus der Übertragung von Staatsland.
    »Was haben Sie gepflanzt?«
    »Weizen, Milo, Luzerne und ein wenig Dinkel für die Kühe.«
    »Wie viele Monate waren sie im Jahre 1913 auf dem von Ihnen beanspruchten Land wohnhaft?«
    »Ich war keinen Tag fort.«
    »Welche Angehörige Ihrer Familie waren im Jahre 1912 dort wohnhaft?«
    »Meine Frau Alice und mein Sohn Ethan. Aber er war nur die letzten zwei Monate da.«
    »Wo war er früher?«
    »Noch nicht geboren.«
    »Besitzen Sie ein Haus im Mindestausmaß von vier mal fünf?«
    »Es ist größer.«
    »Sie dürfen beiseite treten, Mr. Grebe.«
    Dann ließ Bellamy die Zeugen eintreten, jeden für sich und ging mit ihnen die Geschichte des Grebeschen Besitzes durch. Nach einer Weile rief er alle drei zu sich. »Ich stelle fest, daß Earl Grebe, wie das Gesetz es vorsieht, auf eine Half-Section Anspruch erhoben, sie in Besitz genommen, bewirtschaftet und eine Wohnstätte darauf errichtet hat. Wenn Sie zweiundzwanzig Dollar besitzen, Mr. Grebe, gebe ich Ihnen eine Empfangsbestätigung, und das Land geht für alle Zeiten in Ihr Eigentum über.«
    »Wann bekomme ich die Erwerbsurkunde?«
    »Die wird Ihnen Präsident Wilson schicken. Das Land gehört Ihnen.«
    Es war Brauch in Colorado, daß ein erfolgreicher Anwärter auf Land an dem Tag, da ihm sein
    Eigentumsrecht verbrieft wurde, seine Zeugen zu einem opulenten Abendessen in das örtliche Hotel einlud. Grebe war so glücklich über seine neue Eigenschaft als Herr über sein Land, daß er sagte: »Mr. Bellamy, es wäre mir ein Vergnügen, wenn Sie sich uns anschließen würden.« Bellamy, ein Junggeselle, der zumeist allein aß, nahm die Einladung gerne an, was Mrs. Volkema zum Anlaß nahm, ihm während des Essens zuzuflüstern: »Sie wissen ja, daß ich eine Tochter habe, die dreihundertzwanzig Morgen auf ihren eigenen Namen eingetragen hat. Irgendeinmal werden Magnes und ich nach Kalifornien aufbrechen, und wer weiß? Kann sein, daß sie unser Land dazuerbt.« Mr. Bellamy kaute an seinem Steak und tat, als ob er nichts gehört hätte.
    Die Gäste dachten noch lange an diesen Tag zurück, denn mitten im Essen erschien die Kellnerin, um ihnen mitzuteilen, daß es draußen schneite. Das bedeutete die erste richtige Feuchtigkeit für den Anbau im neuen Jahr, und die Farmer ließen ihre Gläser stehen und versammelten sich am Fenster, um befriedigt zuzusehen, wie die Flocken zur Erde fielen und sich in Wehen sammelten. »Es wird ein gutes Jahr werden«, meinte Magnes Volkema. »Vielleicht das beste, das wir bis jetzt hatten.« Die zwei Familien waren jetzt Eigentümer ihrer Felder und wußten die Segnung zu schätzen, die der Krieg ihnen brachte. Dieser Schnee, der das Land ertragreicher machen würde, war ein gutes Omen.
    Nachdem Earl Grebe nun rechtmäßiger Eigentümer seiner dreihundertzwanzig Morgen war, wurde er zu einer verlockenden Zielscheibe für Mervin Wendells Grundstücksmanipulationen. Der freundliche, ältliche Herr mit den ausgezeichneten Manieren kreuzte nun häufig in Line Camp auf, wo er verständnisvoll und keineswegs heimlich Erkundigungen über die Grebes einzog: »Ist eine gebildete Dame wie Alice Grebe damit zufrieden, in einem Grashaus zu wohnen?« -»Mrs. Grebe scheint mir etwas ängstlich zu sein. Vielleicht würde sie lieber den Hof verkaufen und in die Stadt ziehen, wo das Leben doch unkomplizierter ist?« - »Ist dieser Grebe eigentlich ein guter Farmer? Ich meine, ist es sinnvoll, daß er hier weitermacht, oder verschwendet er nur seine Zeit?«
    Er nützte die Gelegenheiten, wenn Earl am anderen Ende des Besitzes mit Pflügen beschäftigt war; dann kam er beim Grashaus vorbei und fragte Alice, ob sie nicht Heimweh nach Ottumwa hätte und ob sie nicht lieber in einer Stadt wie Centennial leben wollte, wo es richtige Häuser gab und Läden an jeder Ecke.
    »Mir gefällt es hier«, antwortete sie. »Außerdem waren Sie es ja, der uns empfohlen hat, uns hier niederzulassen.«
    »Aber wenn Sie in die Stadt zögen, müßten Sie nicht in einem Grashaus wohnen.«
    »Finden Sie die vielen Farmhäuser, die Sie besuchen, um vieles sauberer als dieses?«
    »Ach, Mrs. Grebe! Sie haben mich falsch verstanden. Ich habe die größte Hochachtung vor Frauen wie Sie. Rückgrat

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