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Colorado Saga

Titel: Colorado Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A Michener
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trennte sich mit seinem Sondertrupp von den anderen, jeder von ihnen insgeheim voll Angst vor der Begegnung mit Niemalstot.
    Kundschafter kamen zurückgeritten, um den Verbündeten mitzuteilen, daß ihre Aussichten nicht schlecht stünden. Das Comanchenlager war nicht verlegt worden. Die Apachen waren noch nicht in
    Erscheinung getreten. »Und Niemals-tot?« fragten die Häuptlinge. »Noch nicht gesichtet«, antworteten die Kundschafter.
    So wurde der große Kampf begonnen, doch kaum war das Zeichen zum Angriff gegeben, lösten sich alle schönen Pläne der Häuptlinge in Luft auf, denn wenn Indianer Krieg führen, war jeder Krieger sein eigener General, stand jede Einheit ausschließlich unter ihrem eigenen Kommando. Die Cheyenne rückten zwar auf das Comanchendorf vor, unterwegs jedoch stießen sie auf einen Comanchen, der ein sehr langsames Pferd ritt, sie versuchten alle, eine Berührung bei ihm zu machen, und als er, von elf Pfeilen durchbohrt, tot liegenblieb, war das Comanchendorf vergessen, weil inzwischen ein anderer Comanche gesichtet wurde, der in die entgegengesetzte Richtung ritt.
    Den Verbündeten der Gegenseite erging es nicht anders. Den Apachen war eingeschärft worden, daß sie dem Dorf möglichst schnell zu Hilfe eilen sollten, und das hätten sie auch getan, hätten sie nicht in letzter Minute eine kleine Gruppe Cheyenne erspäht, die bei der Jagd auf einen Comanchen die Orientierung verloren hatte, woraufhin der gesamte Apachenstamm abschwenkte, um diese kleine Gruppe auszulöschen. Nur der Lahme Biber, Rote Nase und Pappelknie hielten sich an den ursprünglichen Plan, ihre drei Cheyenne-Gefährten entdeckten einen Apachen, der sich von der Haupttruppe gelöst hatte, und jagten ein beträchtliches Stück hinter ihm her, bis sie ihn endlich getötet hatten. Atemlos kehrten sie zu den Arapaho zurück und beschuldigten diese in Zeichensprache der mangelnden Tapferkeit. Der Lahme Biber erwiderte lachend: »Tapfer ist jeder, der gegen einen Apachen kämpft, wir aber warten auf Niemals-tot.« Und die Cheyenne sagten: »Wir warten ebenfalls auf ihn«, sahen jedoch plötzlich einen anderen Apachen und waren wie der Wind hinter ihm her. Diesmal jedoch erwischten sie ihn nicht und kamen außer Atem, aber begeistert aus diesem Kampf zurück, so daß sich der Lahme Biber fragte, ob sie ihm gegen Niemals-tot überhaupt von Nutzen sein würden. Denn er wußte, daß sie zwar tapfer sein würden - aber auch müde.
    Die Schlacht artete allmählich zu einem allgemeinen Getümmel aus, wobei die Angreifer immer noch im Vorteil waren, allerdings hatte sich Niemals-tot noch nicht blicken lassen. Dann jedoch erschien ein kleiner Comanchentrupp unter der Führung eines großen, dunklen Mannes auf einem großen, schwarzen Pferd. Das war Niemals-tot, und sein Erscheinen spornte seine Verbündeten so an, daß sie einen Gegenstoß wagten, weil sie hofften, wenn sie die Cheyenne in Schrecken versetzen könnten, würden die Arapaho von selber fliehen.
    An diesem Tag sollte Niemals-tot jedoch nicht die übliche Wirkung ausüben, denn als er gerade Entsetzen unter die Cheyenne zu verbreiten begann, kam der Lahme Biber mit seinen fünf Kampfgefährten auf ihn zugaloppiert, und es entwickelte sich ein heftiges Getümmel, begleitet vom wilden Kampfgeschrei der erschöpften Cheyenne, die sich auf einen richtigen Kampf freuten. Niemals-tot war tatsächlich so stark, wie man ihn beschrieben hatte, er konnte die sechs jungen Krieger aber nicht einschüchtern. Die Arapaho rannten unverdrossen gegen ihn an, während die ungestümen Cheyenne, die sich in ihrem Element fühlten, sich ständig ins Kampfgetümmel stürzten und wieder davonstoben, bis die Gefolgsleute von Niemals-tot sie mit einem Pfeilhagel überschütteten und einen von ihnen töteten. Niemals-tot glaubte, daß dies die übrigen abschrecken würde, und machte einen Ausbruchsversuch zum Zentrum des Kampfes hin. Der Lahme Biber jedoch schnitt ihm den Weg ab, während die beiden letzten Cheyenne, ohne auf die herumfliegenden Pfeile zu achten, mit ihren Keulen auf ihn einschlugen Niemalstot befahl nunmehr seiner Truppe, den lästigen
    Angreifern auszuweichen, indem sie einen Bogen schlugen, und das wäre ihnen auch gelungen, hätte der Lahme Biber nicht sein Pferd zum Galopp gespornt, es mitten in die Männer um Niemals-tot hineingetrieben und ihm mit der Keule einen Schlag über den Schädel versetzt. Dann sprang er ihn an, riß ihn vom Pferd und warf ihn zu Boden.
    Als sie

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