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Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition)

Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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im Blick – auch wenn der Grund bei meinem Vater ein anderer ist –, und das macht mir Giacomo di Chessa einfach sehr sympathisch. Ich bin fast sicher, dass wir gut miteinander auskommen würden – und es ist mir ein Rätsel, wieso Andrew glaubt, dass dieser Auftrag in irgendeiner Weise schwierig sein könnte.
    Ich hatte leider immer noch keine Gelegenheit, ihn zu fragen, wie er diese kryptische Bemerkung über unseren Gastgeber eigentlich gemeint hat. Andrew hat sich zwar sehr große Mühe gegeben, mich wirklich möglichst vielen Leuten vorzustellen, aber er wird ständig in irgendwelche Gespräche verwickelt. Das ist eben der Preis, wenn man so viele kennt, und es ist auch der Grund, warum ich jetzt allein am Büffet stehe.
    Auf ihn warten konnte ich nicht mehr. Zuletzt hatte ich heute Mittag etwas zu essen, ein schnelles Sandwich in einem dieser Touristen-Cafés, als ich das Kleid kaufen war, deshalb habe ich jetzt richtig Hunger und bin froh, dass die Auswahl so riesig ist: Bruschetta mit Tomaten, gefüllte Zucchiniblüten, Garnelen-Spieße, Involtini mit Aubergine und Parmaschinken, Hackbällchen, runde Pesto-Parmesan-Toasts – der kleine Teller füllt sich zusehends, und ich kann einfach nicht aufhören. Zum Glück gehöre ich zu den Menschen, die viel essen können, ohne gleich zuzunehmen, etwas, das ich immer als Segen empfunden habe und das ich – nicht nur heute – gerne ausnutze.
    »Probieren Sie unbedingt auch die römischen Reiskroketten – das ist eine Spezialität der Köchin des Hauses«, spricht mich der Mann, der neben mir steht, plötzlich an und lächelt über mein überraschtes Gesicht. »Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken.«
    »Das … haben Sie nicht«, versichere ich ihm hastig. »Ich war nur in Gedanken.«
    Neugierig betrachte ich ihn näher. Er ist mittelgroß für einen Mann – ich schätze ihn auf knapp einen Meter achtzig – und hat dunkelbraunes, leicht lockiges Haar, das sehr gepflegt aussieht, genau wie der Mann selbst in seinem tadellos sitzenden dunklen Anzug. Er muss in den Vierzigern sein und sieht ziemlich gut aus. Na ja, nicht im Verhältnis zu Matteo Bertani, aber so ein Vergleich ist vermutlich auch ungerecht.
    »Vielen Dank für den Tipp«, füge ich hinzu und nehme mir eine der Reiskroketten, die er mir empfohlen hat. Er mustert mich immer noch von der Seite, das merke ich.
    »Sie sind Sophie Conroy, nicht wahr?«, erkundigt er sich, und mir wird plötzlich klar, dass er mich nur angesprochen hat, um mich kennenzulernen.
    »Richtig.« Ich lächle ein bisschen schief. »Ich nehme an, Andrew Abbott hat mich erwähnt?« Wäre nur nett gewesen, wenn Andrew mich im Gegenzug auch so umfassend informiert hätte, wem ich hier begegnen könnte. Hätte mir vielleicht einige Peinlichkeiten erspart, wenn der Wissensvorsprung der anderen nicht immer so groß wäre.
    »Vorhin, ja«, räumt der Mann ein. »Und geschwärmt trifft es eher.« Er schenkt mir ein sympathisches, vielleicht ein kleines bisschen zu eifriges Lächeln. Aber es macht mich nicht nervös, was ich sehr angenehm finde, deshalb erwidere ich es gern.
    Wir schweigen einen Moment, und ich überlege, ob ich ihn wohl nach seinem Namen fragen muss, aber dann fällt ihm zum Glück selbst ein, dass unsere Bekanntschaft bisher sehr einseitig ist.
    »Oh, verzeihen Sie, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Lorenzo Santarelli und ich bin Kunsthändler. Allerdings besitze ich kein Auktionshaus wie Sie, sondern eine große Galerie hier in Rom.«
    Ein Galerist, denke ich, und erkundige mich interessiert nach dem Standort seiner Galerie – in Tiburtino, ganz in der Nähe der Universität, wie er mir stolz erzählt – und nach der Kunst, die er dort zeigt. Wie sich herausstellt, ist es eine bunte Mischung mit Schwerpunkt auf jungen, noch unbekannten Künstlern, meist aus Rom und Umgebung, aber auch aus anderen Teilen Italiens und Europas.
    »Ich sehe mich gerne als Mäzen und weniger als Händler, der auf seine Profitmarge achten muss«, erklärt er, und als ich ihn gerade selbstgefällig finden will, fügt er hinzu: »Entschuldigen Sie, das klang sicher schrecklich arrogant. Ich befinde mich in der glücklichen Situation, nicht von meinen Erträgen leben zu müssen, deshalb ist so etwas natürlich leicht gesagt.«
    Er lächelt ein bisschen reumütig, aber irgendwie werde ich gleichzeitig das Gefühl nicht los, dass er das alles sagt, um mich zu beeindrucken: Ich soll wissen, dass er

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