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Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition)

Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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nachhaltig gesorgt. »Das war ein Zitat. Und ich habe das nicht auf mich bezogen, sondern auf den Ort, an dem wir uns befinden, als ich sagte, du seist unromantisch.«
    Matteo schürzt die Lippen, und seine schönen Augen blicken immer noch ernst. So richtig scheint er mir nicht zu glauben.
    »Du hast aber recht. Ich bin definitiv und absolut nicht romantisch. Nicht mal ein winziges bisschen.«
    Der warnende Unterton in seiner Stimme ist nicht zu überhören. Auch er ist für große Gefühle nicht zu haben – oder nicht mehr. Das will er mir damit sagen, oder?
    Aber ich muss gar nicht gewarnt werden, denke ich trotzig. Sein Ruf eilt ihm schließlich voraus. Und in dieser Hinsicht bin ich wirklich genauso.
    »Wie beruhigend«, erkläre ich ihm und lächle ironisch. »Mit einem romantischen Mann könnte ich nämlich auch definitiv und absolut nichts anfangen.«
    Das Lächeln kehrt auf Matteos Gesicht zurück und seine Augen funkeln jetzt.
    »Nein? Mit was für einer Art Mann kannst du denn dann etwas anfangen?«
    Erst jetzt wird mir klar, was ich da gesagt habe, und ich sehe ihn erschrocken an, kann meinem Blick nicht von seinem lösen, während ich mir das Gehirn nach etwas Klugem zermartere, das ich antworten könnte, irgendetwas, das ihm zeigt, dass ich die Situation immer noch im Griff habe. Dass ich nicht Wachs in seinen Händen wäre, wenn er jetzt nach mir greift. Dass ich dem Verlangen widerstehen kann, das in mir aufsteigt, wenn er mich so ansieht …
    Zum Glück klingelt sein Handy und rettet mich. Sichtlich genervt holt er es aus seiner Tasche, offenbar will er jetzt nicht gestört werden. Doch der Anruf scheint wichtig zu sein, denn als er sieht, wer ihn sprechen will, wird sein Blick aufmerksam.
    »Entschuldige, ich muss da kurz drangehen.« Er wischt mit dem Daumen über das Display, während er sich schon abwendet, und hält sich im Gehen das Telefon ans Ohr. »Si?«
    Mit eiligen Schritten verlässt er den Raum, und ich starre ihm mit klopfendem Herzen nach.
    Er ist eigentlich überhaupt nicht mein Typ, versuche ich mich zu ermahnen. Ich stehe auf ruhige, verlässliche Männer – zumindest dachte ich das bisher. Aber da ist trotzdem etwas zwischen uns, etwas furchtbar Widersprüchliches, das es erst gibt, seit ich ihn getroffen habe und das mich total durcheinanderbringt. Es ist, als wären wir wie zwei Magneten, zwei unterschiedliche Pole, die sich auf der einen Seite heftig abstoßen, auf der anderen jedoch mit einer unfassbaren Kraft anziehen.
    Ein Schauer läuft mir über den Rücken, als mir wieder einfällt, wie heftig ich eben auf ihn reagiert habe. Eine winzige Berührung seiner Lippen reichte, und ich stand in Flammen, konnte nicht mehr denken. Und das mir, die ich immer behauptet habe, Sex wäre unwichtig und ganz bestimmt etwas, auf das ich gut verzichten kann. Jetzt bin ich da nicht mehr so sicher, erwische mich bei dem Gedanken, wie es wohl wäre, wenn ich mit Matteo auslebe, was er in mir weckt.
    Die Sophie, die zu Hause alles managt, würde so etwas nicht tun. Sie hätte gewusst, dass er ihr strukturiertes, vernünftiges, ruhiges Leben, das sie sich hart erkämpft hat, mit seinem Charme und seiner herausfordernden Art total aushebelt, und wäre ihm von Anfang an aus dem Weg gegangen. Aber die Sophie, die hier in Rom ist, die rote, viel zu lange Kleider kauft und sich auf diese fremde Weise zu ihm hingezogen fühlt, ist versucht, das Risiko einzugehen – was mich ziemlich schockiert, wenn ich ehrlich bin.
    Mit einem flauen Gefühl im Magen setze ich mich wieder in Bewegung, gehe Matteo suchen, weil er schon so lange weg ist. Ich nehme an, dass er zum Telefonieren nach draußen gegangen ist, deshalb steige ich die Treppe hinunter. Und tatsächlich steht er vor dem Eingang, das Handy noch am Ohr, als ich zurück auf den Platz trete, und redet gestikulierend auf Italienisch. Er verlangt etwas von dem Anrufer, so viel kann ich verstehen, doch was es auch ist, er bekommt es anscheinend nicht, denn als er einen Moment später auflegt, ist sein deutlicher Fluch nicht zu überhören.
    »Ärger?«, erkundige ich mich vorsichtig und auch ein bisschen besorgt.
    »Mit meinem Kurs, ja.« Er fährt sich mit der Hand durchs Haar, das ihm jedoch gleich wieder in die Stirn fällt, und man sieht ihm deutlich an, wie verärgert er ist. »Ann – das Akt-Modell, das ich für heute engagiert hatte, hat ganz plötzlich abgesagt. Sie muss nach Paris, irgendeine dringende Familienangelegenheit, die sich nicht

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