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Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition)

Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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aufmerksam – eine Galerie, die er schätzt, ein kleines Museum mit einer besonderen Sammlung, die aber offensichtlich nicht unser Ziel ist, eine winzige Bar, in dem es angeblich den besten Cappuccino in ganz Rom gibt.
    »Das ist doch Geschmackssache«, necke ich ihn, froh darüber, dass er nicht mehr so wortkarg ist.
    »Ich habe einen ausgesprochen guten Geschmack«, teilt er mir mit und sieht mich auf eine Weise an, die mir deutlich macht, dass er damit nicht nur den Kaffee meint. Mir wird heiß unter seinem Blick, was ihn zu amüsieren scheint, denn sein Lächeln vertieft sich.
    »Ist es nicht schwierig, hier einen Parkplatz zu finden?«, erkundige ich mich, um von mir abzulenken. Es sieht wirklich alles sehr voll aus, und freie Parklücken kann ich an den Straßenrändern nirgends entdecken.
    Anstatt zu antworten fährt Matteo in eine besonders schmale Sackgasse, gerade breit genug, dass das Auto durchpasst, und als ich mich frage, wie wir hier wieder rauskommen sollen, biegt er auf einen kleinen Innenhof und stellt den Wagen dort ab.
    »Nicht, wenn man die richtigen Leute kennt, die einen in ihrem Hof parken lassen«, erklärt er mir grinsend und steigt aus.
    »Wer wohnt denn hier?«, frage ich und lasse den Blick über die Fenster des hübschen alten Hauses gleiten. Die Läden sind alle geschlossen, um die Sonne abzuwehren, und außer dem Alfa parkt nur noch ein anderes Auto hier, ein weißer Fiat neueren Baujahrs.
    Matteo kommt um den Wagen herum und öffnet mir die Tür.
    »Eine Freundin«, sagt er, und ich ärgere mich einen Moment lang, dass ich überhaupt gefragt habe. Ich hätte lieber nicht gewusst, dass es irgendeine Frau ist, mit der er vielleicht eine gemeinsame Vergangenheit hat und die ihm deshalb gestattet, ihren Hof zu nutzen, wenn ihm danach ist.
    »Und wo gehen wir jetzt hin?«, frage ich, um das Thema nicht weiter zu vertiefen.
    »Da lang«, sagt er, offenbar immer noch nicht bereit, mir unser Ziel zu verraten, und deutet auf einen Durchgang zwischen zwei Häusern am Ende der Gasse. Er mündet in eine Straße, die für Autos gesperrt ist, und schon nach einem kurzen Stück öffnet sich vor uns ein Platz, den ich sofort erkenne. Erstaunt und auch ein bisschen irritiert bleibe ich stehen.
    »Das hier wolltest du mir zeigen?«
    Wir stehen auf der Piazza di Spagna, direkt vor der berühmten Spanischen Treppe. Geschmückt mit Blumenkästen und bevölkert von zahllosen Touristen, zieht sie sich hinauf bis zur Chiesa di Trinità dei Monti, deren zwei weißen Türme in den blauen italienischen Himmel ragen.
    Matteo lächelt leicht. »Bist du immer so ungeduldig? Wart’s doch einfach ab«, sagt er und nimmt meine Hand, bahnt sich mit mir im Schlepptau zielstrebig den Weg durch die Trauben von Menschen, die sich vor der Treppe versammelt haben, in die Sonne blinzeln, Karten studieren oder Fotos machen. Polizisten schieben sich ebenfalls durch die Menge, wahrscheinlich, um die Taschendiebe in Schach zu halten, die hier auf der Suche nach arglosen Opfern sind.
    Ich umklammere meine Handtasche instinktiv ein bisschen fester und lasse mich verwirrt von Matteo führen. Er will jetzt nicht ernsthaft das ganz normale Touristenprogramm mit mir absolvieren, oder?
    Doch dann merke ich, dass nicht die Treppe selbst sein Ziel ist. Stattdessen bleibt er vor dem hübschen, beige-gelb gestrichenen Haus rechts neben der Treppe stehen und lässt mich wieder los. Er lenkt mich ganz schön ab, denke ich ein bisschen reumütig, während ich das Gebäude betrachte. Denn jetzt, wo ich es bewusst wahrnehme, fällt mir wieder ein, was es beherbergt, und ich kann meine Überraschung und auch meine Freude nicht verbergen.
    »Das Keats-Shelley-Haus?«
    Matteo nickt. »Ich dachte, es würde dir Spaß machen, es zu erkunden.«
    Wow, denke ich und strahle ihn an. Mit allem hätte ich gerechnet, aber nicht damit, dass er hier, in dieser Stadt der tausend Kunstwerke, ausgerechnet das Museum aussucht, das den englischen Dichtern Keats und Shelley sowie der gesamten romantischen Bewegung in Kunst und Literatur ein Denkmal setzt. Es steht natürlich auch auf meiner Liste mit Orten, die ich noch besichtigen wollte, bevor ich Rom wieder verlassen muss. Ich liebe Keats’ Gedichte, kenne viele auswendig, und Matteo hat sich gemerkt, dass das so ist. Was ich – unglaublich aufmerksam von ihm finde.
    »Danke.«
    Er nickt und hält mir die Tür auf, lässt mich vorgehen in den schmalen Flur mit den weiß gekälkten Wänden.
    »Warst du schon

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