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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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ich weiß nicht, wie ich ihn dazu bringen kann.
    Verzweifelt fahre ich mir mit der Zunge über die trockenen Lippen, während mein Atem immer schwerer geht. Ich kann sein Gesicht nicht sehen, aber seine Augen, in deren eisblauen Tiefen ein Feuer lodert, das mich verbrennt. Ich keuche und bäume mich auf. Ein Zittern erfasst meinen Körper, die Lust scheint sich zwischen meinen Beinen zu sammeln und wird stärker, unausweichlich intensiv. Und dann explodiert dieser Punkt, auf den alles zustrebt, und zieht weite, erlösende Kreise in mir. Schauer laufen durch mich hindurch, und ich höre mein eigenes Stöhnen.
    Ich will Jonathan festhalten, doch er zieht sich zurück, verschwindet wieder ganz im Schatten, bis ich ihn nicht mehr sehen kann. Er entgleitet mir, lässt mich zurück.
    Nein …
    Mit einem Ruck wache ich auf und hebe den Kopf, sehe mich im Zimmer um. Von draußen fällt das fahle Licht der Straßenlaternen herein, sodass ich die Umrisse der Möbel deutlich erkenne. Ich liege im Bett. Allein. Mein Nachthemd ist halb hochgeschoben, und meine eine Hand liegt zwischen meinen Schenkeln, die andere umfasst eine Brust. Mit einem tiefen Seufzen lasse ich beide auf die Matratze sinken und werfe den Kopf zurück in die Kissen.
    Es war nur ein Traum.
    Trotzdem kann ich mich nur mühsam wieder beruhigen. Mein Atem geht immer noch schnell, doch je ruhiger er wird und je mehr das Gefühl der Befriedigung in mir abebbt, desto stärker drängt die Realität wieder in mein Bewusstsein. Ich rolle mich auf die Seite und ziehe die Beine schützend an meinen Körper.
    Einen so heftigen erotischen Traum hatte ich noch nie, und es schockt mich regelrecht, wie unglaublich real er war – und wie sehr ich die Gefühle genossen habe, die er in mir geweckt hat. Offensichtlich ist es doch sehr viel mehr als eine Schwärmerei, die mich zu Jonathan Huntington hinzieht.
    Was mich vor ein echtes Problem stellt.
    Denn ich kann Annies warnende Stimme fast hören. Er ist niemand, von dem ich träumen sollte, das weiß ich. Jedenfalls nicht so.
    Aber ich kann nichts tun. Er hat diese fatale Wirkung auf mich, und es wird schlimmer. Denn die Sehnsucht, die der Traum in mir geweckt hat, ist noch da, und ich bezweifle, dass sie einfach so wieder verschwinden wird. Was soll ich tun, wenn ich diese Gefühle nicht abstellen kann?
    Seine Worte im Auto hallen in mir nach. Das war erst der Anfang, Grace . Der Anfang von was?
    Verwirrt starre ich in die Dunkelheit, und es dauert lange, bis ich endlich wieder einschlafe.
***
    »Na, gut geschlafen?«
    Jonathans Worte lassen mich erschrocken aufblicken. Schon als er mir gerade einen Guten Morgen gewünscht hat, lief mir beim Klang seiner Stimme ein Schauer über den Rücken. Aber diese Frage wirft mich regelrecht aus der Bahn, weil ich den Traum der letzten Nacht sofort wieder vor Augen habe.
    Er steht im Türrahmen zu dem Büro neben seinem, in das mich Catherine Shepard heute Morgen geführt hat und das ab sofort mein neuer Arbeitsplatz werden soll. Es ist genauso groß wie Jonathans und fast identisch eingerichtet. Auch der Schreibtisch, an dem ich sitze, ähnelt dem, der bei ihm drüben steht.
    »Ja … danke«, stottere ich und spüre, wie ich rot werde, während wir uns ansehen. Als ich vorhin kam, war er noch nicht da, aber es lagen schon jede Menge Unterlagen auf meinem Schreibtisch, auf die ich mich regelrecht gestürzt habe, um nicht ständig daran denken zu müssen, dass ich ihn gleich wiedersehe.
    Und jetzt ist er da. Anders als sonst trägt er heute kein Jackett, sondern nur ein Hemd, wieder schwarz, und eine schwarze Jeans. Er wirkt lockerer, entspannter, lächelt mich an. Was meinen Magen auf Talfahrt schickt.
    »Wie war’s im … Club?« Meine Frage klingt viel forscher, als ich mich fühle. Aber ich kann sie mir auch nicht verkneifen, denn seit Annie diese komischen Bemerkungen gemacht hat, lässt mich das nicht los. Ich hoffe, dass er mir mehr darüber erzählt, doch er sieht mich nur an. Lange. So lange, dass ich in seinen Augen versinke und Mühe habe, das Atmen nicht zu vergessen.
    »Interessant«, antwortet er schließlich und stößt sich vom Türrahmen ab. Er kommt zum Schreibtisch, und diesmal ist er es, der sich auf der anderen Seite in den Besucherstuhl setzt. Der Stuhl ist kleiner als sein eigener Schreibtischstuhl und betont dadurch seine Größe. Mit einem Lächeln betrachtet er mich. »Wie ich sehe, sind wir heute wieder im Partnerlook.«
    Die Art, wie er das sagt, klingt so

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