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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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Bank. Wieder wird mir bewusst, wie groß er ist.
    »Das ist auch so«, bestätigt er.
    »Aber …«
    »Warum fahre ich dann in meinem eigenen Auto mit?« Mit einem amüsierten Funkeln in den Augen sieht er mich an. »Weil Steven mich vorher noch absetzt, bevor er Sie nach Hause bringt. Wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    Ich beiße mir auf die Unterlippe und verziehe unglücklich das Gesicht, weil ich es schon wieder geschafft habe, in ein Fettnäpfchen zu treten. Warum tut er sich das mit mir überhaupt an? »Tut mir leid. Ich dachte …«
    Er winkt ab. »Schon gut. Sie sind müde. Ruhen Sie sich aus.«
    Für einen Weile schweigen wir, während Steven das lange Auto durch den Londoner Abendverkehr lenkt. Ich schaue aus dem Fenster, hinter dem die Lichter der Stadt vorbeihuschen, und versuche mich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf den Mann, der neben mir sitzt. Was mir nicht gelingt. Natürlich nicht.
    Eigentlich ist die Frage nämlich berechtigt. Warum tut er sich das an mit mir? Was hat er von der Tatsache, dass er mich so an seinem Leben teilhaben lässt? Den ganzen Tag lang habe ich das nicht hinterfragt, weil wir von einem Termin zum nächsten gefahren sind, aber jetzt lehne ich mich in die Polster zurück und fange an zu grübeln. Es muss einen Grund geben. Ich habe ihn heute erlebt. Jonathan Huntington ist ein Mann, der zielstrebig und erfolgsorientiert arbeitet. Wenn er etwas tut, dann weil er sich etwas davon verspricht.
    Ich schlucke. Nur zu gerne würde ich ihn fragen, was er sich von mir verspricht. Aber ich habe zu viel Angst vor der Antwort, die vielleicht sehr ernüchternd ist.
    Dabei sollte ich eigentlich froh sein, wenn er sich nicht für mich interessiert. Schließlich ist mein Herz jetzt schon ziemlich überfordert mit der Situation, und wenn er so etwas wie gerade im Büro öfter macht, dann weiß ich nicht, ob ich das Versprechen, dass ich Annie gegeben habe, halten kann. Verlieb dich nicht in ihn . Wie hoch wird der Preis sein, wenn ich das nicht schaffe?
    Die Gedanken rasen durch meinen Kopf, und ich achte gar nicht mehr auf das, was vor dem Fenster vorbeizieht. Erst als der Wagen stehenbleibt, sehe ich überrascht nach draußen.
    Wir stehen in einer Straße, an die links ein Park grenzt, aber ich habe keine Ahnung, in welchem Viertel wir uns befinden. Auf jeden Fall ist es eine der besseren Wohngegenden, denn hier stehen nur sehr gepflegte große Villen, die von der Straße zurückliegen. Das Haus direkt neben uns ist ein weißes, zweistöckiges Gebäude, das von einem hohen, schmiedeeisernen Gitterzaun umgeben ist.
    Ich suche nach einem Schild oder einem anderen Hinweis, in welcher Straße wir sind oder was sich in diesem Haus befindet, doch da ist nichts. Nur zwei weiße Pfeiler an den Seiten des geschwungenen Tores.
    Ich drehe mich zu Jonathan um. »Wo sind wir?«
    »In Primrose Hill.«
    Hat er nicht gesagt, dass er in Knightsbridge wohnt? »Ist das Ihr Haus?« Ich deute nach draußen auf das weiße Gebäude.
    Er schüttelt den Kopf. »Nein. Das ist der Club.«
    Der Club, richtig. Da sollte Steven ihn hinfahren. Aber was für ein Club ist das? Ich dachte, er meint eine Bar oder so etwas, aber danach sieht es nicht aus.
    Ich will ihn fragen, doch er öffnet schon die Tür, hat es jetzt eilig. »Bis morgen.«
    Bevor er aussteigen kann, lege ich aus einem Impuls heraus die Hand auf seinen Arm und halte ihn zurück.
    »Danke«, sage ich, als er mich ansieht. »Für heute. Es war … schön.«
    Ein Lächeln spielt um seinen Mund, und er beugt sich vor, sieht mir direkt in die Augen. »Das war erst der Anfang, Grace«, sagt er, und es schwingt etwas in seiner Stimme mit, das einen Schauer durch meinen Körper laufen lässt.
    Dann steigt er schwungvoll aus und wirft die Tür hinter sich zu. Während die Limousine wieder anfährt, beobachte ich durch das Fenster, wie er mit langen Schritten auf das Eisentor zutritt, das sich für ihn öffnet und direkt hinter ihm wieder schließt. Kurz danach verschwindet die Villa aus meinem Blickfeld, und ich lehne mich mit klopfendem Herzen in die Polster zurück. Sein Duft hängt noch in der Luft, und mit einem Lächeln schließe ich die Augen.
    »Bis morgen, Jonathan.«

9
    »Von diesem Club habe ich schon gehört«, sagt Annie, als ich etwas später wieder in Islington bin und mit ihr in der Küche am Tisch sitze. »Da geht er oft hin, aber keiner weiß, was genau das eigentlich ist.« Sie runzelt die Stirn. »Er wollte aber nicht, dass du da mit

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