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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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Hand über meine Haut weiterwandert und …
    Seine Hände sind plötzlich nicht mehr da, und ich schrecke aus meinen Gedanken auf. Jonathan steht nicht mehr hinter mir, sondern geht zurück hinter seinen Schreibtisch, setzt sich wieder auf seinen Stuhl. Als er mich ansieht, kann ich den Ausdruck in seinen Augen nicht deuten, aber er kommt mir anders vor als sonst. Verschlossener. Auf jeden Fall liegt jetzt kein Spott darin, wie sonst so oft.
    »Besser?«
    Ich atme zitternd aus und nicke.
    »Danke«, sage ich heiser.
    Ich fühle mich seltsam leer und wünsche mir seine Berührungen zurück. Wünsche mir ihn zurück. Ein Schauer läuft mir über den Rücken, als mir klar wird, wie ausgeliefert ich ihm war. Hätte ich ihn aufgehalten, wenn er weiter gegangen wäre? Ich bezweifele es. Aber er ist ja nicht weitergegangen, denke ich, und weiß nicht, ob ich das beruhigend oder schade finde. Es war eine unschuldige Massage, so wie er sie bei seiner Schwester auch macht. Wahrscheinlich erinnere ich ihn an sie. Der Gedanke ist wie eine kalte Dusche.
    Jonathan streicht sich die Haare aus der Stirn und nimmt sein Handy, wählt eine Nummer. Ich höre ihn schnell etwas sagen, auf Japanisch. Offensichtlich spricht er mit Yuuto. Es ist nur ein kurzes Gespräch, und er sieht angespannt aus, als er auflegt. Dann ruft er seinen Chauffeur an und erklärt ihm, dass er den Wagen jetzt gleich braucht. »Du fährst Miss Lawson nach Hause, Steven.«
    Mein Gehirn arbeitet noch verzögert, deshalb begreife ich erst einige Augenblicke später, was das bedeutet. Er will nicht mehr, dass ich ihn begleite.
    »Das ist nicht nötig, wirklich. Ich kann mitkommen …«
    »Der Termin ist abgesagt«, unterbricht er mich.
    »Meinetwegen?« Jetzt bin ich endgültig verwirrt. Selbst wenn er mich nach Hause schickt, hätte er doch alleine zu dem Termin gehen können. Das hängt schließlich nicht von mir ab. Oder doch?
    »Es war nichts Wichtiges«, erklärt er. »Morgen früh geht es weiter. Schlafen Sie sich lieber mal richtig aus, Grace.«
    Ich will aber nicht schlafen, denke ich. Und ich will auch nicht weg von ihm. Es ist, als hätte er mit seinen Berührungen etwas in mir geweckt, das nur er wieder beruhigen kann. Deshalb schmerzt der Gedanke, dass ich ihn verlassen soll, fast.
    Reiß dich zusammen, warne ich mich selbst. Das ist albern. Eine Schwärmerei, mehr nicht. Annies Warnung fällt mir wieder ein. Fang lieber gar nicht erst an, da etwas hineinzuinterpretieren . Recht hat sie, denke ich seufzend, während ich meine Sachen zusammensuche.
    Als Jonathan mich zum Fahrstuhl begleitet, klopft mein Herz trotzdem wild. Schweigend stehen wir kurz darauf in der verspiegelten Kabine. Obwohl der Fahrstuhl recht groß ist, fühle ich seine Nähe, und es zieht mich zu ihm hin, als wäre er ein Magnet. Bei anderen Männern hätte mir der Abstand gar nicht groß genug sein können. Ich wäre vermutlich in die entfernteste Ecke des Fahrstuhls geflüchtet. Aber an Jonathan würde ich gerne noch näher heranrücken, damit ich sein Aftershave besser riechen kann. Ich möchte ihn ansehen, aber ich traue mich nicht, deshalb schaue ich in den Spiegel an der Wand hinter ihm – und sehe, dass sein perfekt geschnittenes Jackett seine breiten Schultern und die schmalen Hüften betont, und die dunkle Hose seine langen Beine. Ich reiche ihm gerade bis zur Schulter. Wenn er mich in den Arm nehmen würde, dann wäre im Spiegel nichts mehr von mir zu sehen.
    Erschrocken über die Richtung, in die ich schon wieder denke, hebe ich doch den Blick zu ihm auf und sehe, dass er mich beobachtet. Das tut er schon den ganzen Tag, fast so, als wäre nicht ich es, die ihm zuschaut, sondern umgekehrt. Er studiert mich, scheint sich jede meiner Reaktionen zu merken. Ich weiß nur nicht, welche Schlüsse er daraus zieht. Oder warum ich so interessant bin.
    Heiße Röte schießt in meine Wangen, und ich blicke auf den neutralen, nicht spiegelnden Boden. Die Fahrt kommt mir endlos lang vor, aber dann sind wir endlich unten im Foyer. Steven wartet mit der Limousine schon vor der Tür auf uns.
    Jonathan hält mir die Tür auf, doch er verabschiedet sich nicht von mir, wie ich erwartet hatte, sondern steigt mit ein und setzt sich neben mich. Dann drückt er auf den Knopf der Gegensprechanlage, die ihn mit dem Fahrer verbindet. »Zum Club, Steven.«
    Verwirrt sehe ich ihn an. »Ich dachte, der Termin wäre abgesagt.«
    Jonathan streckt die Füße aus, und sie reichen fast bis zu der anderen

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