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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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ich gehört. Die Schule – ein Internat für Jungen – ist nicht ganz so bekannt wie Eton, aber ähnlich elitär. Und teuer. Deshalb bin ich verwundert.
    »Sie beide waren auf derselben Schule?« Dass Jonathan als der zukünftige Earl of Lockwood dorthin gegangen ist, wundert mich nicht, aber Alexander Norton ist nicht adelig, und im Internet habe ich gelesen, dass er aus einfachen Verhältnissen stammt.
    Er zuckt mit den Achseln. »Ich hatte dort ein Stipendium«, erklärt er knapp.
    Jonathan hebt den Kopf, und die Blicke der beiden Männer treffen sich. Es ist ein blindes Verstehen, aber sie lächeln nicht, so als würden sie sich gleichzeitig an eine schwere Zeit erinnern. Etwas verbindet sie, denke ich. Etwas Dunkles, an das sie beide scheinbar nicht rühren wollen.
    »Dann sind Sie also gemeinsam auf die Idee gekommen, Huntington Ventures zu gründen?«, sage ich schnell, um mir nicht wieder mit einer unbedachten Bemerkung Ärger einzuhandeln.
    Alexander Norton lehnt sich zurück und schüttelt den Kopf. »Nein, das war Jonathan allein. Er hat mich erst später dazu geholt.«
    »Und Sie haben die Leitung der Investmentabteilung übernommen und daraus das Herzstück der Firma gemacht«, rutscht mir heraus. Als er überrascht lächelt, zucke ich entschuldigend mit den Schultern. »Ich musste mich für das Praktikum mit der Philosophie und der Geschichte Ihres Unternehmens vertraut machen.«
    »Und zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?« Das scheint ihn wirklich zu interessieren.
    Jetzt bin ich in meinem Element, und da Alexander Nortons grüne Augen mich nicht so nervös machen wie die blauen seines Kompagnons, fällt mir auch wieder ein, was ich in Chicago der Auswahlkommission vorgetragen habe.
    »Dass Huntington Ventures ein sehr innovatives Konzept hat, das nicht allein auf schnelle Gewinnoptimierung, sondern auf der Förderung von Patenten und Entwicklungen beruht. Sie bringen Kapital mit Ideen zusammen und verdienen an dem erstaunlichen Potential, das daraus entsteht.«
    »Schön zusammengefasst«, meint Alexander und sieht mit einem amüsierten Lächeln zu Jonathan hinüber. »Sie scheinen ja ein echter Fan unseres Unternehmens zu sein. Langsam verstehe ich, warum Hunter Sie so gerne um sich hat.«
    Schon wieder dieser etwas beunruhigende Spitzname. Aber er passt, denke ich. Jonathan ist ein Jäger, der sein Ziel klar vor Augen hat und es konsequent verfolgt. Mit einem unterdrücken Seufzen überlege ich, ob ich jemals eines dieser Ziele sein werde – und mein Herz macht einen Satz, als ich zu ihm hinüberblicke und merke, dass er mich ansieht.
    »Ihr könnt jetzt aufhören, über mich zu reden«, sagt er, und seine Stimme klingt grimmig, »wir sind da.«
    Fast im gleichen Moment hält der Wagen. Als ich aus dem Fenster sehe, stehen wir tatsächlich vor dem Eingang des Huntington-Gebäudes, und ich flüchte mich schnell in die ruhige Empfangshalle. Jonathan und Alexander Norton stehen noch am Wagen und reden ernst miteinander, bevor sie mir folgen.
    Am Empfangstresen verabschiedet sich Alexander von mir. »War nett, Sie kennenzulernen, Grace. Wenn Sie jetzt so eng mit Jonathan zusammenarbeiten, dann sehen wir uns sicher noch.« Damit wendet er sich an die blonde Caroline, die ihm einige Papiere aushändigt. Jonathan ist schon zu den Fahrstühlen gegangen, und ich laufe schnell hinterher. Er sagt nichts, und sein Gesichtsausdruck ist immer noch finster, als wir nach oben fahren.
    »Sind Sie wütend auf mich?«, frage ich, weil ich es einfach nicht mehr aushalte. »Habe ich was falsch gemacht?«
    »Ich bin nicht wütend auf Sie«, entgegnet er knapp, und ich kann nicht sagen, ob das seine Art ist, das Thema zu beenden, oder ob es wirklich etwas anderes ist, das ihn so aufregt.
    Oben angekommen stürmt er in sein Büro, aber als ich ihm folgen will, bleibt er stehen und hält mich auf.
    »Beim nächsten Gespräch können Sie nicht dabei sein«, sagt er. Ich bin wie vor den Kopf gestoßen.
    »Warum nicht?«
    »Ich hatte gesagt, dass es Ausnahmen gibt.«
    Das stimmt. Aber es wurmt mich trotzdem, vor allem gerade jetzt. Es kommt mir wie eine Bestrafung vor.
    »Mit wem treffen Sie sich denn?« Ich weiß, dass es dreist von mir ist, das zu fragen, aber ich verstehe einfach nicht, was plötzlich los ist.
    »Mit Yuuto Nagako«, erklärt Jonathan, schon an der Tür zu seinem Büro. »Er kommt in ein paar Minuten. Setzen Sie sich so lange in Ihr Büro.« Damit lässt er mich allein.
    Unschlüssig stehe ich vor dem

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