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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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und muskulös, aber nicht übertrieben, wie bei Bodybuildern. Nur so, dass jede Partie sich unter der Haut abzeichnet, der leicht gerundete Bizeps, die breiten, flachen Brustmuskeln und die gerippten Bauchmuskeln, die im Saum der Pyjamahose verschwinden. Die Haut ist nicht so hell wie meine, sondern hat diesen Olivton dunkelhaariger Menschen und bildet jetzt, wo so viel davon zu sehen ist, einen noch krasseren Kontrast zu seinen hellen, strahlend blauen Augen, die mich immer noch fixieren.
    »Guten Morgen«, stoße ich mühsam hervor, weil ich merke, dass er noch immer auf eine Antwort wartet.
    Ein lautes Zischen in der Pfanne löst die Spannung, die sich zwischen uns aufgebaut hat, denn Jonathan beendet den Blickkontakt und dreht sich wieder um, wendet den Schinkenspeck.
    »Hast du Hunger?«, fragt er über die Schulter.
    Ich nicke, obwohl es nicht stimmt, und lasse mich auf einen der Stühle sinken. Im Moment würde ich vermutlich keinen Bissen herunterbringen, aber ich will ihn nicht enttäuschen.
    Kurze Zeit später steht ein Teller mit einem dampfenden englischen Frühstück vor mir. Es duftet köstlich. Aber ich habe wirklich überhaupt keinen Appetit.
    Jonathan setzt sich zu mir an den Tisch. Auch er starrt seinen Teller nur an und nimmt das Besteck nicht in die Hand, das daneben liegt. Dann sieht er mich wieder an.
    »Wie geht es deinem Kopf?«
    Ich fasse mir mit der einen Hand an die Schläfe und lächle ein bisschen schief.
    »Erstaunlich gut. Ich … ich dachte wirklich, dass ich … mich schlechter fühlen würde.« Es ist mir peinlich, über meinen gestrigen Zustand zu sprechen. »Aber es geht.«
    »Dann hat die Kopfschmerztablette offenbar gewirkt.«
    »Tablette?« Verwirrt blicke ich ihn an. Daran kann ich mich nicht erinnern. »Hast du mir eine gegeben?«
    Er verzieht den Mund zu einem schwer deutbaren Lächeln. »Mehr oder weniger. Ich habe sie in Wasser aufgelöst und dir eingeflößt. Prophylaktisch. Ich nehme auch immer eine, wenn ich zu viel getrunken habe.« Er sagt es ruhig, ich kann ihm nicht ansehen, ob ihm die Situation unangenehm ist oder nicht. »Weißt du das nicht mehr?«
    Verlegen schüttele ich den Kopf, und wir sehen uns weiter an ohne auf das Essen zu achten.
    »Wieso hast du mich nicht nach Hause gebracht?«, frage ich schließlich, um das Schweigen zu brechen.
    »Das wollte ich. Aber du hattest keinen Schlüssel dabei.«
    »Du hättest klingeln können.«
    »Im ganzen Haus war es dunkel.«
    »Aber vielleicht war trotzdem jemand von den anderen da und hätte aufgemacht.«
    Er hebt die Augenbrauen. »Soll ich mich jetzt dafür entschuldigen, dass ich dich in deinem Zustand nicht einfach vor der Haustür abgeladen und allein gelassen habe?«
    »Nein, natürlich nicht«, erwidere ich kleinlaut. »Ich … wollte dir nur nicht so viele Umstände machen.«
    Abrupt steht er auf und geht zurück zum Herd, so als müsse er den Abstand zwischen uns vergrößern. Er lehnt sich mit der Hüfte dagegen und verschränkt die Arme vor der nackten Brust, die mich immer noch so furchtbar nervös macht. Hastig senke ich den Blick und erst jetzt fällt mir auf, dass das Muster meines Hemdes dem auf seiner Hose entspricht. Ich trage das passende Oberteil zu seiner Pyjamahose!
    Er sieht meinen Blick und deutet ihn richtig.
    »Ich musste dir etwas anziehen. Der Pyjama war frisch gewaschen und lag im Schrank. Und der Einfachheit halber …« Er deutet auf seine Hose.
    »Dann hast du … mich ausgezogen?« Ich weiß, dass er es gewesen sein muss, schließlich scheint außer uns beiden niemand hier zu sein, aber ich will es trotzdem wissen.
    Er nickt, und ich schlucke bei dem Gedanken an seine Hände, die mein Kleid hochschieben und den Verschluss meines BHs öffnen. Warum habe ich das alles nur nicht mitbekommen?
    »Und wo hast du geschlafen?« Als ich aufstand, habe ich gesehen, dass auf der anderen Seite des Bettes ein Abdruck war, so als hätte auch dort jemand gelegen. Aber vielleicht habe ich mich auch in der Nacht gewälzt.
    Jonathan schiebt sich die Haare aus der Stirn. »Das Haus hat drei Schlafzimmer«, erklärt er.
    Ich sehe zu Boden. Natürlich hat so ein großes Haus mehr als ein Schlafzimmer. Und warum sollte Jonathan Huntington sich auch neben seine betrunkene Angestellte legen?
    »Einen Teil der Nacht war ich allerdings bei dir«, schränkt er ein, und mein Kopf ruckt abrupt wieder hoch.
    »Was?« Der Schock über seine Worte hallt in mir nach. »Warum?«
    »Es ging dir nicht

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