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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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Prognose für die weitere Entwicklung.« Er hält inne und hebt die Augenbrauen. »Denkst du, du kriegst das hin?«
    Ich nicke, für einen Moment sprachlos. Bisher sollte und durfte ich ihn nur zu Terminen begleiten, ohne mich in irgendeiner Form an den Gesprächen zu beteiligen. Ab und zu habe ich ein Protokoll geschrieben und natürlich haben wir uns anschließend, wenn wir allein waren, über die Projekte unterhalten. Aber wirklich aktiv durfte ich nie werden, deshalb ist diese Aufgabe ein nächster, logischer Schritt, eine Chance, auf die ich die ganze Zeit gewartet habe. Ich weiß nur nicht recht, wie ich sie zu diesem Zeitpunkt deuten soll. Darf ich das jetzt tun, weil wir uns näher gekommen sind und er mir plötzlich mehr zutraut? Oder will er mich beschäftigen, weil er nicht weiß, wie er jetzt mit mir umgehen soll?
    Egal, was der Grund ist – ich werde mir die Möglichkeit, ihm zu beweisen, was ich fachlich kann, auf keinen Fall entgehen lassen, deshalb nicke ich.
    »Natürlich kriege ich das hin«, erkläre ich.
    »Gut. Du kannst das hier eingeben.« Er beugt sich über mich, um auf seinem Laptop ein Tabellenprogramm anzuklicken, und ich rieche sein Aftershave, was meinen Herzschlag deutlich beschleunigt. Aber fast sofort zieht er sich wieder zurück, geht zur Tür. »Ich spreche kurz mit Alex. Bin gleich zurück.«
    Ich sehe ihm nach, dann befasse ich mich mit den Zahlen, und da mir das Bauprojekt in Hackney inzwischen sehr vertraut ist, dauert es nicht lange, bis ich die relevanten Daten gefunden habe. Ich fange an, die Diagramme zu entwerfen, doch richtig konzentrieren kann ich mich nicht, und es kostet mich mehr Zeit als erwartet. Aber Jonathans Gespräch scheint sich in die Länge zu ziehen, deshalb bin ich trotzdem fertig, als er nach weit über einer Stunde zurückkommt.
    Er beugt sich erneut über meinen Stuhl und betrachtet das Ergebnis auf dem Monitor. Wieder klopft mein Herz schneller, weil er mir so nah ist.
    »Gute Arbeit«, sagt er. »Genau so hatte ich mir das vorgestellt.«
    »Danke.«
    Unsere Blicke treffen sich, und für einen Moment steht die Welt still. Ich versinke in diesen herrlichen blauen Augen, sehe die dunklen Einsprengsel darin, die man nur erkennen kann, wenn man ihm so nah kommt, und frage mich, warum das alles so kompliziert sein muss. Wenn es nach mir ginge, dann wäre es ganz einfach.
    »Sieh mich nicht so an, Grace«, sagt Jonathan, und seine Stimme klingt dunkel. Warnend. »Du wünschst dir besser nicht, was du dir gerade wünschst.«
    »Woher willst du wissen, was ich mir wünsche?«, frage ich überrascht.
    Sein Mundwinkel hebt sich und enthüllt diesen unverschämt attraktiven Zahn mit der fehlenden Ecke.
    »Weil man es dir ansehen kann. Aber ich habe es dir schon mal gesagt. Es war eine Ausnahme, und wir sollten das nicht wiederholen.«
    »Okay.« Ich atme tief ein und starre ihn weiter an, ohne zu wissen, was ich darauf sagen soll. Ich will ihn nicht anbetteln, wenn das keinen Sinn hat. Aber ich kann auch nicht leugnen, was er mir da unterstellt. Denn ich wünsche mir tatsächlich nichts sehnlicher, als dass er für mich noch mal eine Ausnahme macht. Wenigstens noch ein Mal. »Und wenn ich es mir trotzdem wünsche?«
    »Grace, du bist …« Er drückt sich vom Schreibtisch ab und geht um ihn herum, so als müsste er dringend Abstand zwischen uns bringen, mustert mich lange von der anderen Seite. In seinem Blick liegt Wut, aber auch eine Hilflosigkeit, die mich erstaunt und berührt. Denn zum allerersten Mal sieht der selbstsichere Jonathan Huntington unsicher aus.
    Dann stößt er ein Seufzen aus, das eher wie ein Stöhnen klingt, und schüttelt den Kopf. »So war das alles nicht geplant«, sagt er, mehr zu sich selbst, und ich horche auf.
    »Geplant?« Wovon spricht er?
    Er ballt die Hände zu Fäusten und schweigt so lange, dass ich schon glaube, dass er mir nicht antworten wird. Als er es doch tut, liegt in seinen Augen eine neue Härte.
    »Ich habe für dich schon mehr als eine Ausnahme gemacht, Grace, und das hätte ich nicht tun sollen. Von Anfang an nicht. Das war … ein Fehler. Aber ich habe einfach nicht damit gerechnet, welche Wirkung du auf mich hast.«
    Mein Herz schlägt schneller, vor Aufregung und Erregung. »Ich auch nicht«, sage ich. »Ich meine, ich hätte auch nicht gedacht, dass du … so auf mich wirkst.«
    Er lacht auf, aber es klingt nicht fröhlich. »Grace, du solltest mir nicht sagen, wie ich auf dich wirke, du solltest deine Chance

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