Colours of Love
nutzen und gehen.« Es sieht aus, als würde er die Zähne zusammenbeißen. »Geh zurück in die Investmentabteilung, zu Annie French, mach dort dein Praktikum, so wie es von Anfang an geplant war, und behalte unsere Firma in guter Erinnerung, wenn du wieder in Chicago bist.«
Seine Worte treffen mich. Das ist nicht sein Ernst, oder? Erschrocken sehe ich ihn an.
»Denn wenn du bleibst und mich weiter so ansiehst«, fährt er fort, und sein Blick flackert, wird brennend, »dann bekommst du, was du wir wünschst. Aber dann musst du dir wirklich im Klaren darüber sein, auf was du dich einlässt.«
Mit wild klopfendem Herzen, das jetzt wieder voller Hoffnung ist, halte ich seinem Blick stand.
»Worauf lasse ich mich denn ein?«
»Auf die Tatsache, dass es dann nur eine Affäre ist, mehr nicht. Und selbst das ist schon ein Zugeständnis. Ich gehöre dir nicht, und ich erwarte nicht, dass du mir gehörst. Wir haben nur Sex. Viel Sex. So lange, wie es uns beiden Spaß macht.« Er sieht mich eindringlich an. »Ich bin kein Märchenprinz, Grace, und mit mir gibt es kein ›sie lebten glücklich bis an ihr Ende‹. Wenn du so etwas von mir erwartest, dann wirst du verletzt – aber darauf nehme ich dann keine Rücksicht.«
»Und wieso glaubst du, dass ich das erwarte?«
Er kommt zurück und beugt sich über den Schreibtisch, stützt die Hände darauf. Unsere Gesichter sind sich ganz nah.
»Weil du jung und unerfahren bist, deshalb. Weil du mich mit deinen großen grünen Augen ansiehst und einfach darauf vertraust, dass alles so ist, wie du es gerne hättest.« Er lächelt ein bisschen schief und stößt die Luft aus. Diesmal klingt es definitiv nach einem Seufzen. »Was vermutlich genau der Grund ist, warum ich solche Schwierigkeiten habe, dir zu widerstehen.«
Ich atme seinen herrlich männlichen, inzwischen schon so vertrauten Duft ein und fühle mich wie berauscht von der Tatsache, dass ich, die unscheinbare Grace Lawson, plötzlich solche Macht über den unglaublich attraktiven Jonathan Huntington besitzen soll, dass er bereit wäre, seine Regeln für mich zu brechen. Noch mal zu brechen. Vielleicht noch sehr oft. Bei der Vorstellung ziehen sich die Muskeln in meinem Unterleib erwartungsvoll zusammen.
Und er hat völlig recht, denke ich, ohne meinen Blick von ihm zu lösen. Ich bin jung und unerfahren – und total in ihn verliebt. Und ich will definitiv mehr von ihm als Sex. Ich will ihn – ich will ihn kennenlernen, ich will alles über ihn wissen. Ich will herausfinden, wieso dieser großartige, charismatische, manchmal wahnsinnig arrogante, aber immer unglaublich anziehende Mann niemanden an sich heranlässt. Und ganz, ganz sicher will ich nicht, dass ich keine Gelegenheit mehr dazu bekomme.
Deshalb strahle ich ihn glücklich an, selbst wenn mein Herz aufgeregt und auch ein bisschen angstvoll schlägt. »Dann tu es nicht«, sage ich. »Widersteh mir nicht.«
Er sieht mich forschend an, scheint in meinen Augen nach etwas zu suchen. Dann seufzt er, und ich bin nicht sicher, ob es gequält oder erleichtert klingt. »Also gut. Dann werden wir das Tätigkeitsgebiet deines Praktikums ab heute ein bisschen erweitern«, sagt er, und mir läuft ein erwartungsvoller Schauer über den Rücken, als er auf den Knopf der Gegensprechanlage drückt.
»Catherine, sagen Sie den Termin mit den Abteilungsleitern ab. Und das Gespräch danach auch. Ich habe hier noch zu tun.«
Während er das sagt, ruhen seine Augen auf mir, und ich kann kaum noch atmen, als mir klar wird, dass er es ernst meint. Wir werden noch mal Sex haben. Und zwar jetzt gleich.
Bevor ich irgendetwas sagen kann, geht Jonathan um den Schreibtisch herum und nimmt meine Hände. Er zieht mich hoch und führt mich rückwärts, bis ich die kalte Glasfront im Rücken spüre, drückt mich mit erhobenen Armen dagegen, bis ich freiwillig so stehen bleibe. Dann lässt er seine Hände über meinen Körper gleiten.
»Ich habe hier sogar noch eine Menge zu tun«, flüstert er mit einem verheißungsvollen Funkeln in den Augen.
18
»Jonathan«, sage ich atemlos, als er sich vorbeugt und ich seine Lippen an meinem Hals spüre und dann die Spitze seiner Zunge, die eine heiße Spur bis hinunter zu meinem Schlüsselbein zieht, während seine Hände sich auf meinen Busen legen. »Wir können es doch nicht hier tun. Deine Sekretärin kann jeden Moment reinkommen.«
»Willst du es oder nicht, Grace?«, fragt er und küsst weiter meinen Hals, massiert meine Brüste.
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