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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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als Mensch.
    Dex sank auf ein Knie nieder, weil er vor dem Horizont nicht als Silhouette wahrgenommen werden wollte, und betrachtete die Landschaft drunten unter den Klippen. Über die Verlorene Insel verteilten sich hügelige Täler und ein paar Wälder, als hätte die Hand Gottes sie darauf verstreut. Dex blickte nach links, wo ein grandioses Bauwerk seine Aufmerksamkeit erregte: eine riesige Burg in der Art einer mittelalterlichen Festung – er hatte so was in Filmys gesehen –, nur leider verunziert durch den üblichen kitschigen Schund des Themenplaneten.
    Er konnte die Neonlettern des Monolith Achterbahnmuseums ausmachen. Jim hatte gesagt, Katrina und die Mädchen würden auf der Verlorenen Insel gefangen gehalten. Dex wusste, dass er noch einen weiten Weg vor sich und eine Menge zu erkunden hatte, aber eine Möglichkeit war diese Burg – denn in Burgen gab es Verliese , und Verliese waren traditionsgemäß Arrestzellen für Gefangene. War das vielleicht zu offensichtlich? Dex kümmerte das nicht. Es war eine Möglichkeit. Entweder die Verliese oder die Penthouse-Suite. Dort versteckten sich alle machthungrigen Egomanen. Notfalls konnte er dort jemanden foltern, um ihm Informationen zu entreißen. Er lächelte dünn. Jetzt bewegten sich die Dinge in einer Abwärtsspirale.
    Er steckte die Makarov in die Tasche, zurrte den Riemen der SMKK fest, damit das Maschinengewehr nicht gegen seinen Körper klatschte, und entsicherte die Waffe. Er sah sich um. Ich traue diesem Ort nicht. Er riecht komisch. Riecht nach … Aliens. Eine fremdartige Welt. Ein fremdartiger Traum. Ein fremdartiger … Themenplanet. Na ja, sie haben es verdammt verstanden, mir meinen Traum wegzunehmen. Sie habe es verdammt verstanden, meine Welt einstürzen zu lassen. Und jetzt wollen sie mich loswerden, ich soll sterben, ins Weltall geschossen werden und in einer Ewigkeit aus kaltem Wasserstoff verloren gehen. Na schön, ich werd’s ihnen zeigen. Ich werde ihnen ganz genau zeigen, wozu ich imstande bin.
    Dex marschierte hinein in die Düsternis, wanderte auf einem schmalen Pfad zwischen den Felsen nach unten. Er wählte seinen Weg mit Bedacht aus, steuerte die Klippen an und entfernte sich vom offenkundigen Hauptausgang, eine Hand an der Waffe, mit argwöhnischen Augen, die nach Ärger suchten … denn er machte sich nichts vor. Er würde noch Ärger kriegen. Das war immer so. Immer.
    Er bewegte sich zögernd, wachsam, ständig nach SIM s oder der Polizei Ausschau haltend. Wenigstens etwas freute ihn: Jim war tot. Dieser Bastard! Wie konnte er so was tun, wie konnte er die Menschen verraten? Seine Machtposition und Autorität missbrauchen? Ha. Aber es würde immer korrupte Leute geben, die bereit waren, für ein paar lausige Kröten ihre eigene verfluchte Oma zu verkaufen. Dex schüttelte den Kopf. So geht das nun mal zu auf der Welt, Baby. Eine riesige Comedy-Horrorshow.
    Dex stieg von der Kammlinie herunter, dann pirschte er sich langsam an die unzugängliche Seite des Achterbahnmusums vor. Er wäre gern ein paar Touristen begegnet, deren bloße Anwesenheit ihm ein bisschen Schutz geboten hätte – doch nach dem Gemetzel im Wald mit Robin Hoodie und seinen Fröhlichen Falschen Fuffzigern war er sich nicht mehr so sicher, dass er in einer Gruppe besser aufgehoben wäre. Waren tatsächlich durchgeknallte SIM s auf einer verrückten Vernichtungsmission gewesen? Oder hatte man sie dazu instruiert? Dex wussste, wie pingelig die Erschaffer des Themenplaneten waren, wenn es um schlechte Publicity ging. Man wollte nicht, dass Leute auf Achterbahnen erschossen wurden; für die Geschäftsbilanzen hatte das katastrophale Folgen.
    Genau wie ein wild gewordener Cop, dessen Frau und Kinder man entführt hatte, der mit einem SMKK -Maschinengewehr Amok lief, SIM s und Polizisten abknallte und in einem Militärhubschrauber herumsauste. Und der jetzt durch die Gegend lief mit einer Tasche voll Granaten und ausreichend Kugeln, um ein Bataillon auszuradieren, in dem Versuch, die Welt in Ordnung zu bringen.
    Oder wenigstens seine Familie zu finden.
    Dex dachte an Molly und Toffee. Er dachte an Katrina.
    Er vermisste sie schrecklich.
    Die Lippen grimmig zusammengekniffen, bog er von den Touristenpfaden ab. Und steuerte auf die Klippen zu.
    Amba blinzelte. Etwas war merkwürdig. Teufel noch mal, etwas war richtiggehend gruselig . Die Welt fühlte sich verkehrt an. Ihr war zumute, als schöbe sie sich durch Watte. Es war dunkel, die Luft ölig und angefüllt mit

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