Combat Planet: Roman (German Edition)
lärmten und all die riesigen Maschinen offenbar zum Leben erwachten, sie beobachteten, ihr etwas zuriefen, sie verspotteten.
Der Rhythmus der Maschinenstimmen hatte sich leicht verändert. Sie sangen ihr wieder etwas vor, Metalllieder, erzeugt von Eisen und Stahl und Öl. Wir-zerquetschen-dich-wir-zerquetschen-dich, sangen die Maschinen. Wir stampfen dich zu Brei, wir stampfen dich zu Brei, wir zerquetschen dich, wir machen dich kaputt. Schneller und schneller und schneller, wie der Motor eines Bodenfahrzeugs, der mit mahlenden Kolben beschleunigt, knirschten die Stimmen: Wir stampfen dich zu Brei, wir zerquetschen dich, wir machen dich kaputt, wir stampfen dich zu Brei, wir zerquetschen dich, wir machen dich kaputt …
Amba sprintete. Und die Achterbahnmaschinen des Themenplaneten sprinteten ihr auf stummeligen Stahlbeinen hinterher.
Hinter ihr ging es zu, als würde ein Tornado durch den Saal fegen, als würden hundert kolossale Maschinen zum Leben erweckt, Riemen und Zahnräder und Getriebe und Kolben, peitschende Riemen und enorme Schwungräder, alles knirschte und hämmerte. Der Krach war unbeschreiblich. Ein Gestank nach heißem Öl und geschmolzener Schmiere und heißen, zermahlenen Kugellagern schwappte über Amba hinweg und trieb sie an. Als ob sie noch mehr Ansporn gebraucht hätte. Ihre behelfsmäßige Waffe war weg, verloren, fallen gelassen und zertrampelt von den gigantischen, kreischenden Ma schinen, die sie verfolgten.
Amba rannte, sie rannte so schnell wie noch nie in ihrem Leben.
Allmählich holten die Maschinen sie ein.
Sie peilte über die Schulter und stieß einen leisen Schrei aus. Die Maschinen waren jetzt dicht hinter ihr, nur wenige Fuß entfernt, eine Wand aus knirschenden, kreischenden Maschinen, so hoch und breit wie ein CubeScraper. Es war eine sich windende Wand aus Metall, bestehend aus individuellen Einheiten in einer Million unterschiedlicher Größen und Konfigurationen.
Aber eines war klar …
Sie zielten darauf ab, sie zu zerquetschen. Sie zu zermalmen.
Sie zu einem öligen Brei zu zerstampfen.
Es lag auf der Hand, dass er nicht durch den Vordereingang reinspazieren würde. Etwa in ein wartendes Maschinengewehrnest? In eine Horde Polizisten, die mit SMKK s bewaffnet waren? Denkste! Deshalb entschied sich Dex für einen anderen Weg, um die tückischen Klippen herum, und als der Abend in die Nacht überging und die glühenden Neonlichter des Monolith-Achterbahnmuseums noch kitschiger aussahen, noch … unechter , klammerte sich Dex an eine felsige Klippenwand, mit schmerzenden Fingern und verkrampften Zehen, während unter ihm ein ruheloser Ozean mit rhythmischem Zischen lockte, wobei das Zischen zu sehr nach Gelächter klang, um entspannend auf Dex zu wirken. Nicht, dass er sich hätte entspannen können, wenn er sich wie ein Idiot an eine Felswand klammerte. Klettern war etwas, das andere Leute ausübten, aber nicht Dex. Dazu war er viel zu vernünftig. Wozu an Felsen hochklettern? Nur, weil sie da waren, um erklettert zu werden? Was für ein Schwachsinn! Dex’ alter Schulfreund, William Braggs, war ein begeisterter Kletterer gewesen, und Dex erinnerte sich noch lebhaft an den Tag, als William, damals zwanzig Jahre alt, drei Tage vor seinem einundzwanzigsten Geburtstag, von einem Felsband gestürzt und auf dem Gesicht gelandet war. Der Sturz hatte Braggs nicht getötet, aber er hatte sein Gesicht zerstört. Selbst nach hundert Operationen, nach Wiederherstellung seiner Knochen mit Titan, nach Hauttransplantationen und Sitzungen auf der Couch eines Psychiaters, die von Tränen und Angst begleitet waren, sah er immer noch aus, als sei ein Teil seines Gesichts geschmolzen. Zum Schluss, zwei Jahre später, hatte er sich eine Nadel in den Arm gestochen und sich mit Black Orchid umgebracht, einer damals üblichen Designerdroge.
Dex war einer der Sargträger gewesen.
Dex hasste es, einen Sarg zu tragen. Es erinnerte ihn viel zu sehr an seine eigene Sterblichkeit.
Eine kühle Brise zerstrubbelte Dex’ Haare, und er blickte nach unten. Erinnerte sich an seinen alten Freund, erinnerte sich an den Schock, als er ins Krankenhaus geeilt war – und ihn sah, im Bett, voller Drähte und Stützen, das Gesicht ein purpurfarbener platter Fleck. Man hatte ihn so mit Schmerzmitteln vollgepumpt, dass er nicht wusste, auf welchem Planeten er sich befand, und Dex hatte ihn angestarrt und angestarrt und angestarrt … so wie er jetzt starrte, in seinen Erinnerungen, und wieder nach unten
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