Combat Planet: Roman (German Edition)
du nicht.«
»Sie ist symbiotisch. Ein Teil von dir. Ihr beschützt einander, ernährt euch von einander, liebt einander.«
»Woher willst du das wissen?« Amba runzelte die Stirn. Sie war verwirrt.
»Du liebst Zi, nicht wahr?«
»Für mich ist sie wie eine Schwester. Mein eigen Gebein und Fleisch und Blut. Ich würde alles für sie tun. Ich würde für sie töten, und ich würde für sie sterben.«
»Sie ist eine Bombe«, sagte Dexter und nickte. »Auf diese Weise werden wir SARAHS Herz vernichten. Auf diese Weise sollst du für Romero den Themenplaneten zerstören. Du wirst dich selbst opfern, uns alle opfern. SARAH hat sich geirrt, die SLAM -Abwurfschiffe werden nicht kommen. Jedenfalls jetzt noch nicht. Zuerst lässt Oblivion uns den Themenplaneten von innen zerstören.«
»Wenn das unsere Mission ist«, sagte Amba.
»Denk an die vielen Millionen, die wir töten werden!«
»Einmal muss jeder sterben.«
»Du hältst das doch nicht wirklich für richtig«, sagte Dexter leise, während er auf sie zuging, sich ihr näherte. »Was ist verkehrt an uns, Amba? Was ist verkehrt an den Androiden? Soll ich es dir verraten? Es ist die Technik . Sie haben uns konstruiert , so zu sein, wie wir sind. Sie konstruierten mich und Katrina und die Mädchen in einer Weise, die es uns erlaubte, normale Menschen zu sein, auf eine ganz bestimmte Art zu handeln, und die ganze Zeit über erzählten sie der Öffentlichkeit, dass Androiden minderwertig sind und weder Emotionen noch Empathie haben. Und dabei waren es die verdammten Techniker , die uns so konstruiert haben. Weil es für die Menschen besser ist, wenn sie glauben, sie besäßen etwas Besonderes, etwas Einmaliges – eine Seele. Das verschafft der Menschheit eine solide spirituelle Basis. Amba, kannst du es in deinem Innern nicht fühlen? Du bist ein Mensch. Man hat dir das Etikett Androidin verpasst, aber ich bin der lebende Beweis dafür, dass du normal sein kannst.«
»Das interessiert mich nicht«, sagte Amba, aber Dex war jetzt dicht bei ihr, die FREUNDIN zeigte auf seine Brust, und er sah in Ambas Augen Tränen glänzen. Er rückte noch näher an sie heran, schob sich an der FREUN DIN vorbei, bis seine Lippen nur noch ein paar Zoll von den ihren entfernt waren.
»Das glaube ich dir nicht«, sagte Dex.
Amba erwiderte nichts.
»Was ist passiert?«, fragte Dex.
»Es war …«
»Ja?«
»Ein kleines Mädchen. Im Flughafen. Und ihre Mutter. Ich habe sie … getötet. Aber es hat mich verändert. An diesem Tag starb etwas in mir. Etwas veränderte sich in mir. Für immer.«
»Nein. Es geht tiefer.«
»Nein …«
»Da war noch etwas …«
»Nein …«
Sie driftete immer weiter nach unten, driftete zurück durch Erinnerungen …
Erinnerungen, die eingesperrt waren, verloren, und der Schlüssel war weggeworfen.
Das kleine Haus am Fluss hatte weiße Wände, und an einer Ecke bröckelte das Mauerwerk, und sie wusste, dass sie eines Tages diese verdammte Reparatur würde machen müssen. Die Fenster waren typisch für den Stil der Alten Erde, traditionell – Holzrahmen mit abblätternder weißer Farbe und einer einzigen Glasscheibe. Das Dach des Hauses war mit Terrakottakacheln gedeckt, ofengebrannt. Einige waren geborsten, aber das Dach war so gebaut, dass kein Wasser durchleckte. Und das war gut. Amba ging den Schotterweg hinauf. Ihre flachen Schuhe knirschten, und sie atmete den Duft der Kiefern ein, die das Haus umstanden. Sie sah die Tür. Eine hellblaue Tür, ramponiert und ein bisschen verzogen, mit abblätternder Farbe. Hinter dem Haus seufzten die Bäume im Wind. Kleine Tiere huschten durch das Bodendickicht des Waldes. Zur Rechten gurgelte ein Fluss über Felsen. Zur Linken beschrieb der Wald einen Bogen wie eine Narbe und zog sich die Flanken eines anderen mit Kiefern bewachsenen Hügels empor; auf dessen Gipfel stand ein Steinkreis, uralt und magisch, dessen Flächen grau glänzten.
Was findest du hinter der blauen Tür, o meine Kleine?
Welches Lied wirst du dieses Mal singen?
In welchen Träumen wirst du schwelgen?
Amba erreichte die Tür und blieb stehen. Die Tür machte ihr Angst. Was dahinterlag, machte ihr Angst. Sie streckte die Hand aus und fasste nach dem Griff. Die Sonne hatte ihn erwärmt. Sie drehte den Griff, und die Tür schwang auf. Und sie sah …
Amba blinzelte.
Ein kleines Mädchen.
»Mommy«, sagte das kleine Mädchen, lächelte herzlich und reckte ihr die Arme entgegen. »Mommy!«
»Du hattest ein Kind«, sagte Dex mit
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