Combat Planet: Roman (German Edition)
Dein eigen Fleisch und Blut!«
»Du bist bloß irgendein Androide, der getötet werden muss«, sagte Molly und rammte ihm den Kopf gegen die Nase. Er ließ ihre Arme los, und sie tobte wie ein wirbelnder Derwisch, teilte Schläge und Tritte aus, mit denen sie Dex nach hinten gegen die Wand trieb. Toffee schwenkte wie verrückt ihren Stab und führte auf der Stelle einen kleinen Tanz auf, außerstande, mit ihrer Gun einen gezielten Schuss auf Amba oder Dex abzugeben.
Katrina hatte ihre FREUNDIN fallen gelassen und prügelte sich mit Amba, während sie auf dem Boden hin und her rollten. Endlich blockierte Dex zwei Hiebe und verpasste Molly einen Punch, der sie quer durch den Raum schleuderte, wo sie gegen Toffee prallte und beide in einem Gewirr aus Armen und Beinen auf dem Boden landeten. Er hob Zi auf und pirschte sich an Amba und Katrina heran, die immer noch chaotisch aufeinander einhieben.
Er ließ sich auf die Knie fallen und setzte die Gun an Katrinas Kopf. Das Gerangel hörte prompt auf.
»Lass sie in Ruhe«, sagte er mit emotionsgeladener Stimme.
Langsam löste sich Katrina aus dem Gerangel und stellte sich hin. Amba stand auf, außer Atem, das Gesicht zerschlagen und blutig.
»Töte sie«, sagte Amba.
Dex starrte hinunter auf den Lauf der FREUNDIN .
»Er kann es nicht«, sagte Katrina mit einem Seitenblick auf Amba. »Er ist ein verdammter menschlicher Feigling. Was hattest du denn erwartet?«
Sie bewegte sich unglaublich schnell, wirbelte zur Seite und … verschwand in dem Loch, das sie in die Wand geschossen hatte. Dex rannte hin, kniete am Rand nieder und sah, dass der neu geschaffene Korridor ein Stück weit geradeaus verlief – und dann nach unten führte, hinein in eine finstere, leere Tiefe …
Noch während er kniete, flitzten Molly und Toffee an ihm vorbei, sprangen in den Abgrund und waren im Nu verschwunden. »Nein!«, schrie Dex und streckte reflexhaft die Hände nach ihnen aus. Einen Augenblick lang wurde er überwältigt von Nostalgie und Kummer, und er wünschte sich, alles wäre wieder normal, halt so, wie es sein sollte . Wie es früher immer gewesen war. Aber manchmal gibt es kein Zurück mehr. Manchmal geht etwas so kaputt, dass es nicht mehr repariert werden kann.
Dex blickte wieder zu Amba hin. Ihr Gesicht war aschfahl. Ihm war zum Kotzen übel. Und er bemerkte, dass Katrina ihre FREUNDIN mitgenommen hatte. Die Waffe. Die Bombe …
»Was jetzt?«
Amba hob die komprimierte Kugel auf, die alles war, was von dem Avatar noch übrig geblieben war. » SARAH ? Kannst du uns hören?«
»Natürlich«, antwortete SARAH .
»Wenn wir dir helfen sollen, was können wir tun?«
»Katrina und die Mädchen sind dabei, sich einen Weg in meinen kristallenen Kern zu schneiden. In mein Herz. Wenn sie die FREUNDIN dort installieren, werden ich und die Millionen Urlauber auf dem Themenplaneten sterben. Ich bin bereit, mich selbst zu opfern – aber ihr müsst an eure Mitmenschen denken.«
»Ich weiß, was zu tun ist«, sagte Dex.
»Ja?« Amba wölbte die Augenbrauen.
»Wir müssen Romero und seine Vergnügungsminister zu uns locken. Dann können wir Katrina verfolgen und sie daran hindern, die FREUNDIN zu installieren.«
»Und wie sollen wir deiner Ansicht nach vorgehen?«, fragte Amba.
»Ganz einfach.« Dex lächelte und betastete sein Gesicht, wo Molly ihn geschlagen hatte. »Wir erzählen ihnen, was wir wissen. Wir erzählen allen , was wir wissen. SARAH , gibt es hier unten eine Kommunikationseinrichtung?«
»Unsere Themenplanet Advertising Broadcast Station, TPABS , befindet sich eine Stunde von eurem derzeitigen Standpunkt entfernt. Ich kann euch hinlotsen. Die Station ist so leistungsstark, dass sie in jeden Winkel der Quad-Gal senden kann. Von ihr aus geht unsere Reklame in die gesamte Quad-Gal. Von ihr aus verkaufen wir die Ferien auf dem Themenplaneten. Sie verfügt über eine ungeheure Leistungsstärke.«
»Ich denke, es wird Zeit, der Oblivion-Regierung die Publicity zu geben, die sie verdient«, meinte Dex.
»Wenn wir zur Station laufen, wird Katrina in SARAHS Kern eindringen. Wir können nur das eine oder das andere tun.«
»Wir müssen uns trennen«, entschied Dexter.
Amba sah die Qual in seinem Gesicht, und sie verstand. »Du gehst zur TPABS . Ich verfolge Katrina.«
»Nein. Nein.«
Dex schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder. Er holte tief Luft und schöpfte Mut aus seinem tiefsten Innern. »Ich werde Katrina verfolgen. Ich werde auch Molly und Toffee
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