Combat Planet: Roman (German Edition)

Ehemann , werden dein Tod sein«, sagte Katrina und blickte wieder Amba an. »Sind wir bereit, weiterzumachen? Mit diesem Ding hier kann ich ein Loch durch die Wand schneiden. Wir können mit dem Abstieg in den nächsten Sektor beginnen, der Unterseite der Hülle.«
    »Es kann losgehen«, sagte Amba, und die beiden Frauen steuerten auf die Wand zu.
    »Oh«, sagte Toffee. »Wird es keinen Mord geben?«
    »Toffee?« Dex kniete vor dem kleinen Mädchen nieder. »Was sagst du da?«
    »Wir haben uns verändert, Daddy«, sagte Molly sehr sachlich. »Und du wirst dich daran gewöhnen müssen. Wir verfügen über besondere Kräfte. Wir sind Androiden. Und wir sind Killer. Wir können dabei helfen, diese Sache durchzuziehen. Wir können dabei helfen, die Kreatur, die man unter dem Namen SARAH kennt, zu vernichten.«
    »Oooh, ja, können wir das?« Toffee kicherte und klatschte vergnügt in die Hände.
    Sie waren ungefähr einen Kilometer weit gekommen. Katrina benutzte den Androidenstab, um die Wände zu durchschneiden, die weich und fleischartig waren, beinahe organisch. Beinahe. Vielleicht nach der fünften Wand spürten sie Erschütterungen unter ihren Füßen. Dex blieb stehen und blickte unschlüssig auf seine Stiefel.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Sie schreit«, sagte Katrina mit hartem Gesicht.
    »Warum?«
    »Weil ich ihr Schmerzen zufüge«, sagte Katrina.
    »Gibt es keinen anderen Weg?«, fragte Dex.
    Katrina blieb stehen und starrte ihn wütend an. An ihrer Seite stand Amba und hatte die gleiche harte Miene aufgesetzt. Dex fühlte sich innerlich unglaublich leer. Wie konnte ein derart vollkommener Urlaub so enden? Wie war es dazu gekommen, dass seine ganze Welt einstürzte?
    Die Luft teilte sich, und SARAH trat durch den Vorhang.
    »Sie müssen damit aufhören«, sagte sie.
    »Nein«, erwiderte Amba und starrte sie mit hartem Blick an. »Geh weg, oder ich werde den Avatar töten.«
    »Ich brauche eure Hilfe«, sagte SARAH .
    Katrina ging zur Seite und trat an die schimmernde weiße Wand heran. Der Stab summte und begann die Wand zu zerschneiden, schälte Fleischlappen weg und hinterließ eine klaffende Wunde. Warme Luft strömte aus der Öffnung, Katrina stieg hindurch und zersägte noch mehr Fleisch, um einen Tunnel zu schaffen.
    Dex betrachtete sie, betrachtete seine Ehefrau, die Frau, die er liebte, die Frau, die er geheiratet, mit der er geschlafen, mit der er gefeiert und Kinder gezeugt hatte; die Frau, deren Körper er bis in die intimsten Details kannte, die er geküsst und gestreichelt und bewundert und gekitzelt hatte; die Frau, die immer dann, wenn er das Dinner kochte, in einer widerlich kecken Art die Nase rümpfte; die Frau, die nichts lieber tat, als im ggg-net zu shoppen, meistens mit seiner Kreditkarte, die Frau, die sich wie eine tollwütige Tigerin gebärdete, wenn jemand ihre Kleinen auch nur scheel ansah ; die Frau, die leise schnarchte, wenn sie schlief und es jeden verdammten Morgen abstritt; die Frau, die für ihr Leben gern Popkonzerte besuchte, als ob sie immer noch achtzehn wäre, oder Beef-Curry-Sandwiches vertilgte oder sich spätnachts Wiederholungen von Sex in the Shitty und Dr. Meh anschaute, während sie Unmengen von weißem Qualitätswein soff und Mexicatos mit Käse mampfte.
    Dex musterte sie. Sie war nicht dieselbe Frau. Wie hatte sie diese Lüge so lange leben können? Wie hatte sie so lange die Tatsache verbergen können, dass sie eine Androidin war? Und dann kam er darauf – sie hatte es nicht gewusst. So wie er. Sie hatte es vergessen. Aber an irgendeinem Punkt hatte sie es gemerkt, oder man hatte es ihr gesagt, oder die Gedächtnisblockade war einfach gelöst worden. So wie seine eigene Erinnerungssperre gelöst werden musste … doch es gab eine Störung, und sein Entriegelungsmechanismus weigerte sich zu funktionieren. Und ohne diese Entriegelung war er menschlicher als ein Mensch, er dachte und handelte immer noch in einer Weise, die absolut nicht zu einem Androiden passte. Und wie Katrina ihm unverblümt erklärt hatte, konnte das nur seinen Tod bewirken.
    Dann waren da noch seine Kids. Scheiße. Seine kleinen Mädchen.
    Wie konnten sie auf einmal nur so kalt und herzlos sein?
    Die Antwort war einfach.
    Jemand hatte einen Schalter in ihrem Kopf umgelegt.
    Jemand hatte sie von menschlichen Kindern in Androiden verwandelt, gefühllos, bereit zu töten, wenn man es ihnen befahl, und bereit zu sterben, wenn man es ihnen befahl.
    Wie sollte Dexter damit klarkommen?
    Hatte