Combat Planet: Roman (German Edition)
genoss den Sonnenschein und die milde Brise, die ihn streichelte und seinen von zu viel Alkohol und zu wenig Schlaf benebelten Kopf durchblies. Von drunten hörte er vereinzelte Stimmen und hin und wieder Gelächter. Und Geplansche im Pool. Der Pool! Dex grinste vor sich hin und beugte sich über das Geländer, das einen Warnton von sich gab. Dort, dort war das im Sonnenlicht glänzende Wasser. Und dort … nein. Seine Blicke wanderten über die Leute, die ein Sonnenbad nahmen oder im Wasser platschten. Viele waren es wirklich nicht. Der Themenplanet war stolz auf seine weitläufigen Quartiere; niemand, so stand es in der Lektüre über den Themenplaneten, sollte es im Urlaub beengt haben! Dem hatte Dex aus tiefstem Herzen zugestimmt.
Mit Blicken suchte er die Umgebung ab, konnte aber Katrina und seine Mädchen nirgends entdecken. Er zuckte leicht mit den Achseln, begab sich in die Suite zurück, und nachdem er sich mit einem Hummer-Eis aus dem Gefrierschrank bewaffnet hatte, verließ er die Hotelsuite.
Er tappte durch stille Korridore. Überall strömte Sonnenlicht durch hohe Fenster. Es herrschte eine sehr entspannte, erfrischende Atmosphäre.
Dex erreichte den Lift, trat hinein und klopfte mit dem Fuß den Takt, als Ronan der Androide sang: Das Leben ist auch nur eine Achterbahn. Es ertönte ein melodiöses Bing-Bong , als der Lift im Erdgeschoss ankam, und Dex ging hinaus in den mit Marmor ausgelegten und mit Pflanzen dekorierten Rezeptionsbereich. Die Halle war genauso groß und luxuriös, wie er sie in Erinnerung hatte; nein, sie kam ihm tatsächlich größer und luxuriöser vor, als er sie in Erinnerung hatte. Er blickte nach oben zur verspiegelten Decke, die so hoch war, dass ihm fürchterlich schwindlig wurde, und sein Eis schleckend, steuerte er auf den Pool-Bereich zu.
Es war angenehm heiß, als er in die Sonnenfalle hineinging, die den Pool umgab. Türen glitten hinter ihm zu. Während er weiterschlenderte und dabei seine Eiscreme leckte, suchte Dex mit Blicken den Pool-Bereich ab. Er zog die Stirn kraus. Keine Katrina. Keine Molly. Keine Toffee. Wie seltsam. Ob Kat mit den Mädchen zur Toilette gegangen war? Oder zu den Geschäften? Die Mädchen hörten verdammt noch mal nie auf, um ein neues Spielzeug oder irgendein neues Schnickschnackding zu betteln.
Er nahm die Umgebung noch einmal in Augenschein und suchte auf den Sonnenliegen nach persönlichen Sonnenlaken mit Bildern der bekannten Kinderspielzeuge, PunkyPunk und die Punky Puking Punks und Bilbo der Dachs. Es waren keine zu sehen. Tatsächlich lag auf gar keiner Sonnenliege ein zurückgelassenes Laken.
»Wie seltsam«, wunderte er sich, und dieses Mal sprach er es laut aus.
Er umkreiste den Pool-Bereich und blieb bei zwei jungen Frauen stehen, die sich eincremten. »Entschuldigen Sie bitte. Sie haben nicht zufällig hier draußen eine Frau mit zwei kleinen Mädchen gesehen? Es scheint, als könnte ich meine Familie nicht mehr finden.«
Beide Frauen lächelten und schüttelten den Kopf. »Nein, nicht heute Morgen«, sagte die Brünette. »Tut mir leid.«
»Danke.«
Dex setzte seinen Rundgang um den Pool-Bereich fort, warf sein unaufgegessenes Eis in einen SuckSuck-Korb und trat in die Kühle der Rezeptionshalle. Zu seiner Rechten las ein Mann in einem cremefarbenen Anzug eine Zeitung. Er war untersetzt, hatte dunkle, buschige Augenbrauen, und obwohl er nicht draußen war, trug er eine Sonnenbrille.
Dex ging zum Rezeptionspult. »Hallo. Ich bin Dexter Colls von Zimmer 237. Ich rief vorhin hier an, und man sagte mir, meine Frau und meine Kinder seien am Pool.«
»Ach ja, Mr. Colls. Ihre Frau hat eine Nachricht für Sie hinterlassen. Ich hole sie sofort.«
Dex merkte, wie er erleichtert aufatmete, und seine innere Anspannung löste sich. Natürlich! Am Pool war es ihnen langweilig geworden, deshalb waren sie irgendwo anders hingegangen. Aber hatten die Frauen am Pool nicht gesagt, eine Familie, auf die seine Beschreibung passte, sei überhaupt nicht am Pool-Bereich gewesen? Allerdings waren die Frauen erst dabei gewesen, sich einzucremen und mussten selbst erst vor Kurzem zum Pool gekommen sein.
Die Rezeptionistin, ein hübsches kleines Ding mit glänzendem grünem Haar und einem adretten schwarzen Kostüm, kam mit einem kleinen Umschlag zurück. Dex brach das Siegel entzwei und holte eine kleine Karte heraus. Darauf stand in Katrinas kleiner, adretter Handschrift: DEXTER – HATTE KEINE LUST, NOCH LÄNGER AUF DICH ZU WARTEN. BIN ZUM
Weitere Kostenlose Bücher