Combat Planet: Roman (German Edition)
Richtig?« Da er gerade von Kindern sprach: Wieso hüpften sie nicht auf seinem dicken Bauch auf und ab?
Dex gähnte wieder und drückte auf den roten Knopf an der Spiegelkonsole. Der Spiegel schimmerte, und zwei winzige Öffnungen erschienen; aus den flirrenden Löchern tauchten zwei Metallarme auf, die sich surrend aktivierten. Einer hielt eine Zahnbürste mit Zahnpaste, die vorsichtig in Dex’ Mund eingeführt wurde, um seine Zähne zu putzen, der zweite hielt einen selbst schäumenden Rasierer, der anfing, seine Rasierfunktion auszuüben. Dex stand da, grummelte ein wenig, und fragte sich, warum er diese Dinge nicht einfach selbst erledigen konnte. Aber Kat bestand darauf, dass er »mit dem Maschinenzeitalter Schritt hielt« und »in den Genuss der modernen Technologie kam« und, noch dezidierter, dass er »aufhören sollte, sich wie ein altmodischer, ständig meckernder Ziegenbock zu gebärden«.
Als sich die Arme klirrend und klappernd wieder zurückzogen, ging Dex zur Toilette und erleichterte sich. Dabei beobachtete er die kleinen, flatternden Schmetterlings-Mopper, die den Toilettensitz säuberten, noch während er pinkelte. Er runzelte die Stirn und pisste absichtlich auf den Boden. Diese Spritzer moppten sie ebenfalls weg. Oh, wie ist es doch schön, in einer so perfekten Welt zu leben! Wo die Luft immer sauber ist, die Blumen immer schön und die Menschen nur nett zueinander sind. Der Themenplanet. Die Themenwelt. Der perfekte Urlaub. Die perfekte Zeit, um mit der Familie Spaß zu haben.
Dex dachte an London. An die Waffen, den Dreck und das Töten. Ha! Sein Leben dort machte den Themenplaneten sogar noch surrealer. Sein Job bei der PUF -Polizei machte seine Zeit hier und jetzt sogar noch einem Drogentrip ähnlicher. Eine andere Welt.
Dex trat in die Kabine und duschte ausgiebig. Im Stehen ließ er sich von einem Luftgebläse abtrocknen, und als er die Dusche verließ, entdeckte er, dass irgendeine Maschine frische Bekleidung für ihn bereitgelegt hatte. Er suchte sich ein dünnes Baumwollhemd aus. Es duftete leicht nach Lavendel.
»Zu verdammt perfekt«, brummte er und zog Hemd, Shorts und Sandalen an.
Dex verließ das Badezimmer, schlenderte durch die Suite und blieb kurz in dem breiten Korridor vor der Küche stehen. Etwas stimmte nicht. Es war still. Zu still. Molly und Toffee waren niemals so still. Selbst im Schlaf zankten sie sich wie ein Folterknecht und sein Opfer.
In seinen Flipflops schlappte Dex in die Küche, stemmte die Hände in die Hüften und sah sich um. Auf dem Esstisch standen Teller voller Krümel und Becher, halbvoll mit Saft. Die Kaffeemaschine war gleichfalls halbvoll, und ein winziges rotes Licht zeigte an, dass sie immer noch auf Wärmefunktion eingeschaltet war. Auf der Frühstückstheke stand eine Tasse.
»Kat? Molly? Toffee?«
Dex zuckte mit den Schultern und nahm die leere Tasse in Augenschein. Am Rand waren Spuren von Lippenstift, und am Boden ein Überrest von Kaffee.
»Sie müssen in aller Frühe zum Schwimmen gegangen sein«, murmelte er und trat an die Kom.
»Einen wunderschönen guten Morgen, Sir. Was kann die Rezeption für Sie tun?«
»Hi, äh, hier spricht Dexter Colls von Zimmer 237. Haben Sie heute Morgen vielleicht meine Frau, Katrina Colls, gesehen?«
»Ja, Sir, das habe ich. Sie sind früh losgegangen. Ihre beiden kleinen Mädchen – heißen sie nicht Molly und Toffee, Sir? – trugen Badeanzüge.«
»Aha. Dann ist alles in Ordnung. Sie müssen zum Pool gegangen sein.«
»Das dachte ich mir auch, Sir. Soll ich jemanden losschicken, der ihnen etwas ausrichtet?«
»Nein, nein, ist schon okay. Ich komme auch gleich runter.«
Er schaltete die Kom aus und schenkte sich einen Kaffee ein. Früh am Morgen schwimmen, eh? Nun ja, er war ziemlich lange im Bett geblieben. Geschah ihm ganz recht, wenn sie für eine Stunde ohne ihn etwas unternahmen. Dex tat vier große Zuckerstücke in den Kaffee und schlürfte immer wieder einen Schluck, während er durch das großzügig bemessene Wohnzimmer der Suite wanderte. Er erreichte die Balkontüren, und bei seiner Berührung glitt eine auf. Warme Luft begrüßte ihn, und der Duft der See. Sonnenlicht glitzerte silbern auf fernen Wellen, und Dex trat nach draußen in die herrlich frische Luft. Er labte sich an der Szenerie, dem langen, gewundenen, sich verbreiternden Strand und dem türkisgrünen Meer, auf dem sich ein paar Wassersportfanatiker in Booten und auf Hover-Skis tummelten.
Eine Weile stand Dex da,
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