Comin 2 get u
er weiter mit dir rumhängt.«
»Alex ist mein bester Freund, so etwas würde er nicht tun.«
»Es hat schon andere beste Freunde gegeben, die sich verkracht haben.« Jetzt ging er mir auf die Nerven. »Lass es einfach gut sein, okay?« Ich griff in meinen Rucksack und zog irgendein Buch heraus. »Ich versuche, meine Hausaufgaben zu machen.«
»Ich habe seine geschmacklose, aber durchaus effektive Website gesehen, Samuel. Und glaub mir, wenn du nicht bald etwas dagegen unternimmst, könnten die Dinge
äußerst
unangenehm werden.«
»Was soll ich denn tun?«
»Du musst rausfinden, wer der Imperator ist. Ich kann dir dabei helfen, wenn du willst.«
»Nein danke, das schaffe ich schon allein.«
»Mach dich nicht lächerlich! Du hast nicht die leiseste Ahnung von Detektivarbeit.«
Die Tatsache, dass er so offensichtlich recht hatte, machte ihn noch nerviger. »Wenn du gestattest – ich versuche zu lesen.«
»Ich meine es ernst, Sam. Ich will dir helfen.«
»Halt die Klappe, Dumbo, ich habe kein Interesse. Verstanden?«
»Okay.« Er zuckte die Schultern und griff nach der Maus. »Aber wenn sich deine Meinung ändert, weißt du ja, wo du mich findest.«
Ich hätte ihm die Hand abbeißen sollen. Dumbos Vorhersage war stets so genau wie seine Chemiehausaufgaben; irgendetwas äußerst Unangenehmes würde passieren. Aber ich glaube, selbst das Klassengenie hätte nicht vorhersehen können, dass meine Wenigkeit in einem Film verewigt werden würde.
15.36 Uhr
»Ey, Chickenboy«, brüllte jemand, als ich in letzter Sekunde hinter den Büschen hervorkam, die Treppen hochhechtete und meine Fahrkarte vorzeigte. »Was ist auf deinem iPod?«
Ein Meer aus grinsenden Gesichtern wogte um mich herum und ich hatte das Gefühl, jeden Moment kotzen zu müssen. Die Augen auf den Boden gerichtet, schob ich mich den Gang entlang zu meinem üblichen Platz.
Alex saß am Fenster. In dem Moment, als ich mich hinsetzte, sprang er auf. »’tschuldigung.«
»Was ist los, Lex, was vergessen?«
»Kannst du mich bitte durchlassen?«
»Was?«
»Ich sagte: Lass mich durch!«
»Was ist los mit …?«
Der ganze Bus johlte, als er sich hinter mir entlangdrückte und einen freien Platz weiter hinten fand. Ich griff automatisch in die Vordertasche meines Rucksacks, doch in letzter Sekunde fiel mir auf, dass es wahrscheinlich nichts Schlimmeres gab, als jetzt meinen iPod rauszuholen.
Barry, der Busfahrer, trat das Gaspedal durch und wir reihten uns in den Nachmittagsverkehr ein.
Auf halbem Weg in die Stadt ging mein Handy los. Ich versuchte es nicht weiter zu beachten, doch es war eine
Mission: Impossible
, einen solchen Klingelton zu ignorieren. Und dann fiel mir auf, dass eine Menge anderer Handys ebenfalls zu klingeln schienen – ein merkwürdiges Durcheinander aus
Jingle Bells, ›Ruf. Mich. An!‹, 50 Cent, ›Message, message, message, message!‹
und der Monty-Python-Melodie, die alle um Aufmerksamkeit konkurrierten.
»Ey, Chickenboy!«, kam eine Stimme von hinten. »Willst du nicht abheben?«
Es wurde mucksmäuschenstill, als mein Daumen die Tastatur berührte. Als ich kurz nach hinten schielte, sah ich einen ganzen Haufen Achtklässler, die wie gebannt auf ihre Handys starrten. Nur ein paar, die keine Handys hatten (das Kind aus der religiösen Sekte undder Junge, dessen Eltern ihm verboten, einen Raum zu betreten, in dem sich ein Fernseher befand), sahen den anderen eifrig über die Schultern.
Das war das Letzte, was ich jetzt noch gebrauchen konnte. Jemand hatte mir eine Videomessage zukommen lassen. Alex schickte des Öfteren irgendwelche Filmchen rum – er und seine Schwester beim Rumblödeln oder die neue Freundin seines Vaters von ihrer dümmsten Seite –, doch ich hatte das dumpfe Gefühl, dass das hier nichts zum Lachen sein würde.
Und damit lag ich goldrichtig. Auch wenn mich die Bildqualität an diese Anti-Raubkopien-Kampagne im Kino erinnerte, gab es keinen Zweifel daran, dass die Person im Vordergrund, die sich ein Käse-Tomaten-Panini in den Mund schob, ich war.
»Volltreffer!«, brüllte eine Stimme von hinten aus dem Bus, als der Junge mit dem Panini von einem fliegenden Ketchup-Tütchen getroffen wurde. »Genau ins Gesicht!«
In diesem Moment wurde mir klar, dass die Hälfte der Kids im Bus es auch sah. Mein Verdacht bestätigte sich, als der Junge mit dem Panini sein Gesicht mit der Schulkrawatte abwischte und ein Riesenlachschwall beinahe das Busdach wegblies.
»Was wünscht
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