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Comin 2 get u

Comin 2 get u

Titel: Comin 2 get u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
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Catchpole, was kann ich für Sie tun?«
    Es war so selten wie ein Halleyscher Komet, dass die zwei miesesten Lehrer der Schule gleichzeitig lächelten.
    »Ich wollte nur sehen, wer von diesem Haufen hier an sein Geld für die
HMS Belfast
gedacht hat.«
    Hände schossen in die Höhe, während mein Herz in die entgegengesetzte Richtung sank.
    »Gut, gut«, sagte Mr Catchpole. »Diesen Tag werde ich mir rot im Kalender anstreichen. Ich frage mich, wie es zu diesem plötzlichen Sinneswandel kam.«
    Pete Hughes war normalerweise viel zu cool, um sich zu melden. Er hatte den besten Haarschnitt der achten Klasse und eine Freundin in der neunten. »Wir haben diese äußerst interessante Internetseite gesehen, Mr Catchpole.« Er grinste. »Wir dachten alle, auf einem alten Schiff rumzulatschen wäre in etwa so aufregend, wie Mr Peels Band zuzuhören, aber jetzt wissen wir, dass uns jede Menge Spaß erwarten wird, Sir. Jetzt freuen wir uns riesig.«
    »Schön zu hören«, sagte Mr Catchpole und strich sich über das Revers seines Jacketts. »Ich selbst freue mich auch schon sehr. Was ist mit Ihnen, Miss Stanley?«
    »Oh ja, Mr Catchpole, ich kann es kaum erwarten.«
    Es schien, als war ich die einzige Person in diesem Raum, der es davor graute. Ich kniff die Augen zusammen und biss mir auf die Unterlippe. Wie standenmeine Chancen, es ohne zu heulen bis zur ersten Pause zu schaffen?
    Während ich versuchte, mich zusammenzureißen, schoss mir ein anderer Gedanke durch den Kopf: War es nicht Pete Hughes gewesen, der mir mal von seiner eigenen Website erzählt hatte? Und hatte Pete Hughes nicht wörtlich von Chickenboyz. com zitiert? Er war sicherlich cool genug, um ein paar Hühner zum Tanzen zu bringen. Was, wenn er es war   – war Pete Hughes der Imperator?
    10.57   Uhr
    Mum und Dad erzählten mir immer wieder, dass ich es niemals bereuen würde, ein Musikinstrument erlernt zu haben. Das erste Mal in meinem Leben wusste ich genau, was sie meinten. Hätte Mum mich nicht permanent zum Üben gezwungen, hätte ich nun zusehen können, wie ich Callum und seinen Leuten in der Cafeteria aus dem Weg ging, oder so tun müssen, als hörte ich die Hühnergeräusche nicht, die mir überallhin folgten. Stattdessen hockte ich im Musiktrakt im Probenraum und tat so, als würde ich »Waterloo« spielen, während das Orchester ABBAs größte Hits verhunzte. Für fünfundzwanzig Minuten war ich in Sicherheit. Für fünfundzwanzig Minuten konnte ich davon ausgehen, dass mir der Imperator (wer auch immer es war) nichts antat.
    Miss Hoolyhan zeichnete mit ihrem Dirigentenstab riesige lachende Gesichter in die Luft und sang »Waterloo« wie einer dieser Kandidaten bei X-Factor , die sich total lächerlich machten.
    Abby konnte es tatsächlich auch spielen. Ich fand, sie benahm sich wie eine Fünftklässlerin oder so. Wenn man dermaßen ruhig war wie sie, war das Klarinettespielen vielleicht ein gute Möglichkeit, Unterhaltungen aus dem Weg zu gehen. (So was in der Art hätte jedenfalls Mum gesagt.) Aber wen interessierte es, warum sie es tat, wenn das bedeutete, dass ich nicht eine Note spielen musste? Im Moment konnte ich nur daran denken, was der Imperator als Nächstes tun würde.
    »Das war nicht
ganz
richtig, Leute, oder?«, sagte Miss Hoolyhan freundlich. »Jetzt mal nur die Flöten von Taktstrich 108 an.«
    Genau in diesem Moment wollte ich nichts lieber tun, als mich zusammenzurollen und zu schlafen, bis alles vorbei war.
    »Alles okay bei dir?«
    »Was?«
    Abby zog ein rosafarbenes Papiertaschentuch hervor und lächelte mitfühlend. Ich fragte mich, ob es mit so viel Schrott im Mund nicht schwierig war zu spielen. »Hier«, sagte sie, »sieht so aus, als könntest du das gebrauchen.«
    »Was meinst du?«
    »Komm schon, Sam«, flüsterte sie. »Ich weiß, dass du weinst. Das tue ich zu Hause die ganze Zeit. Hier, nimm es.«
    »Danke.« Dass jemand nett zu mir war, gab mir den Rest. Den ganzen Morgen hatte ich es geschafft, mich zusammenzureißen, doch die Schleusen waren bereits geöffnet. »Entschuldige, ich   …«
    Abby legte ihre Hand auf meine Schulter. Ich war ein wenig überrascht von ihren abgeknabberten Fingernägeln. »Keine Sorge, Sam. Von mir erfährt niemand was   – versprochen.«
    Ich nickte dankbar und tupfte meine Augen mit ihrem Taschentuch trocken.
    »Es ist wegen dieser Internetseite, oder?«, sagte sie verärgert. »Ich habe sie Freitagabend gesehen.«
    »Wie hast du davon Wind bekommen?«
    »Irgendwer hat mir eine

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