Commander Perkins 05 - Verloren in der Unendlichkeit
höchsten entwickelten Kultur und Wissenschaft in der Milchstraße. Und ausgerechnet sie sollten keine Roboter haben? Geschöpfe, die Ausdruck von Kultur und Geist sind?" "Davon war nie die Rede, du eitler Gockel", widersprach Hoffmann. "Wir wissen nur, daß die Copaner am mächtigsten von allen Völkern sind." "Ich gehe davon aus, daß sie auch kulturell hochstehend sind", fuhr der Roboter hartnäckig fort und drehte den Oberkörper leicht zur Seite, um sich in den spiegelnden Instrumentenverkleidungen der Computerwand betrachten zu können. "Ein solches Volk hat Schönheitsideale, und für mich steht fest, daß ich diesem Ideal am nächsten komme!" Er ging nicht, nein er schritt zu dem Sockel, auf dem sich Commander Perkins und Major Hoffmann bereits befanden und stellte sich mit graziösen Bewegungen zwischen die beiden. Es war nicht zu übersehen, daß er seine Schönheit vorführen wollte.
Major Hoffmann blickte ihn sprachlos an.
Commander Perkins mußte grinsen. Er bemerkte, daß Dr. Mario Andreotti den Raum betreten hatte. Der Robotologe stand bescheiden neben der Eingangstür und beobachtete das Geschehen.
Obwohl er fast ebenso groß war wie Commander Perkins, wirkte der Wissenschaftler klein und schmächtig. Seine Schultern hingen nach vorn, so daß er müde und überarbeitet aussah. Perkins wußte jedoch, daß dieser Eindruck täuschte. Andreotti war ein Energiebündel und ein überragender Wissenschaftler. Er war ein humorvoller Mensch, dem es Spaß machte, Peter Hoffmann heimzuzahlen, daß dieser einige hämische Bemerkungen über ihn gemacht und eine verlorene Wette nicht bezahlt hatte. Der Roboter Camiel war die Waffe, die er Hoffmann gegenüber einsetzte.
Camiels Programm enthielt eine Unzahl von Möglichkeiten, den Major zu ärgern.
"Ich protestiere, daß dieser Plastikgockel dabei ist", grollte Hoffmann. Sein Gesicht hatte sich getötet. Er zeigte mit dem Daumen über die Schulter auf Camiel, nachdem er diesem demonstrativ den Rücken zugewandt hatte. "Ich will nicht betonen, daß unser Unternehmen gefährlich ist, aber mit einem solchen Typ müssen wir uns ja nicht belasten." Dr. Mario Andreotti näherte sich. Er lächelte.
"Ich soll Ihnen einen schönen Gruß von General Crinian ausrichten", sagte er freundlich. "Der General hat entschieden, daß Camiel mitkommt. Er hat eine besondere Programmierung, die Ihnen helfen wird, die Sprache der Copaner schneller zu lernen." Abwehrend hob er die Hände, bevor Hoffmann etwas entgegnen konnte. "Ich weiß, ich weiß", fuhr er fort. "Sie haben einen elektronischen Übersetzer bei sich. Damit werden Sie jedoch nicht immer arbeiten können. Darüber hinaus hat Camiel den Befehl, sich zurückzuhalten." "Also schön", seufzte Hoffmann. "Vielleicht bleibt er ja irgendwo zwischen den Dimensionen hängen. Dann kann er den Zwischenraumflöhen das Husten beibringen, falls es solche Tierchen gibt." Er schüttelte resignierend den Kopf und wollte ausholen, um Camiel gegen die Beine zu treten. Aber im letzten Moment erinnerte er sich daran, die die Beine des Roboters aus einer hochverdichteten Stahl-Kunststoff-Legierung bestanden, die sehr viel härter war als seine Füße.
"Professor, schalten Sie den Dimensionsbrecher ein", befahl Commander Perkins, nachdem ein Helfer einige Ausrüstungsgegenstände auf den Sockel gelegt hatte.
"Ziehen Sie den Schutzanzug über", entgegnete der Wissenschaftler, als einer seiner Assistenten den beiden Offizieren Kleiderbündel reichte.
"Warum?" fragte Hoffmann verblüfft. "Wir haben noch nie so etwas gebraucht." "Wir sind auch noch niemals so weit in die Galaxis vorgestoßen", erklärte Cindy. "Sobald Sie am Ziel angekommen sind, können Sie die Anzüge ausziehen." Perkins und Hoffmann streiften die Schutzanzüge wortlos über. Sie schlossen die Atemschutzmasken. Dann gab Commander Perkins dem Wissenschaftler mit einer Geste zu verstehen, daß sie starten wollten.
Professor Common und Cindy nahmen einige Schaltungen am Computer vor. Längst hatten sie alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, so daß nun nur noch einige abschließende Programmierungen notwendig waren.
Tief unter der Station liefen die mächtigen Fusionsmeiler an.
Sie hatten gewaltige Ausmaße, so daß die Station Professor Gommons mit dem Dimensionsbrecher im Vergleich zu ihnen winzig wirkte. Wie die Spitze eines Bleistifts thronte die Station auf dem
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