Commander Perkins 05 - Verloren in der Unendlichkeit
daß General Crinian praktisch ohne Machtmittel dastand, störte ihn jedoch nicht im geringsten.
"Wir müssen stillhalten", wiederholte Jason. "Die Copaner müssen uns zunächst einmal vergessen.
Crinian lächelte geringschätzig. Er mochte Oberst Jason nicht und machte keinen Hehl daraus. "Professor Common hat ein geniales Werk geschaffen", erklärte er. "Das scheint Ihnen noch nicht aufgegangen zu sein. Selbst die größte Sternenmacht dieser Galaxis ist auf Raumschiffe angewiesen. Das bedeutet, daß sie mit großen Zeitverlusten arbeiten muß, und daß sie gewaltige logistische Probleme zu lösen hat." Seine bernsteinfarbenen Augen richteten sich auf den Abwehrchef. "Selbst unter günstigsten Umständen sind die Raumschiffe der Copaner Tage wenn nicht Wochen - zwischen den verschiedenen Sonnensystemen ihres Reiches unterwegs. Der Aufwand an Menschen und Material ist gewaltig." "Das bestreitet niemand", verteidigte sich Jason.
General Crinian lächelte sanft. Er zeigte damit, daß er entschlossen war, sich durchzusetzen.
"Was glauben Sie denn, welch ungeheure Erleichterung es für die Copaner wäre, wenn sie einen Dimensionsbrecher besäßen und damit alle Welten ihres Sternenimperiums ohne Zeitverlust erreichen könnten? Mit einem Schlage könnten sie überall sein.
Logistische Probleme gäbe es praktisch nicht mehr, weil auch der Nachschub an Menschen und Material mit Hilfe des Dimensionsbrechers blitzschnell erledigt werden kann. Das haben die Copaner erkannt. Sie haben unsere Aktivitäten bemerkt, und sie brennen darauf, den Dimensionsbrecher in die Hand zu bekommen." "Das bestreite ich nicht." "Wie erfreulich." Crinian schob die Akte von sich. "Wenn wir untätig warten, bis die Copaner hier auftauchen, ist es zu spät für uns. Wir müssen in ihr Imperium vorstoßen. Wir müssen wissen, mit wem wir es zu tun haben. Es ist selbstverständlich, daß wir dabei äußerst vorsichtig sein werden. Professor, welchen Planeten haben Sie ausgewählt?" Professor Common strich sich das weiße Haar in den Nacken zurück. Er blickte versonnen auf den Tisch, und für einen kurzen Moment schien es, als habe er nichts gehört. Dann zuckte es in seinem jugendlich wirkenden Gesicht.
"Einen Planeten, der nahezu siebenhundert Lichtjahre von uns entfernt ist. Noch niemals zuvor habe ich mich so weit in Richtung Mittelpunkt der Milchstraße vorgewagt. Immerhin habe ich eine Welt entdeckt, auf der Copaner leben. Es ist ein Planet, der der Erde recht ähnlich ist. Commander Perkins und Major Hoffmann können sich dort ohne Luftfilter aufhalten. Gegen die einzigen Mikroorganismen, die ihnen gefährlich werden könnten, haben wir bereits ein Serum entwickelt und geimpft." Oberst G. Camiel Jason sackte das Kinn nach unten. Ruckartig beugte er sich nach vorn. "Was war das?" fragte er mit heiserer Stimme, in der sich seine ganze Erregung spiegelte. "Als die Erde durch den Angriff der Copaner in höchster Gefahr schwebte, hatten Sie nichts Besseres zu tun, als diesen Planeten zu erforschen?" "Wir konnten die Hände schließlich nicht in den Schoß legen", erwiderte Cindy freundlich lächelnd. "Oberst, wir sind Wissenschaftler und Forscher, und wir haben einen Auftrag." "Regen Sie sich später auf", empfahl General Crinian dem Abwehrchef. "Ich möchte mehr über den Zielplaneten wissen." "Wir haben uns für eine Welt entschieden, die offenbar weit vom Zentrum der Macht entfernt ist, auf der Gommander Perkins und Major Hoffmann aber dennoch ausreichend Informationen über das ferne Sternenvolk sammeln können. Wir haben es offensichtlich mit einer Handelswelt zu tun, auf der Vertreter von zahlreichen Völkern auftreten. Commander Perkins und Major Hoffmann werden unter ihnen nicht auffallen." "Hoffentlich haben Sie nicht doch wieder ein Heiligtum der Copaner erwischt", bemerkte Oberst Jason zynisch.
Professor Common lachte leise.
"Mit Sicherheit nicht", antwortete er. "Perkins und Hoffmann werden in einem kleinen Wald ankommen. In der Nähe ist ein See, dessen Wasser sie trinken können. Und es gibt genug Wild in der Umgebung, von dem sie sich notfalls ernähren können.
Wir werden ihnen jedoch ausreichend Proviant mitgeben." Sie können mich nicht überzeugen", sagte Oberst Jason.
"Wenn diese Expedition ein Fehlschlag wird, und wenn die beiden Offiziere den Copanern in die Hände fallen, dann haben wir die größte
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