Commander Perkins 05 - Verloren in der Unendlichkeit
er.
Wie sahen die Fremden aus? Was würden sie tun, wenn sie bemerkten, daß jemand auf sie wartete? Würden sie Gelegenheit haben, sich zu wehren? Marces glaubte es nicht.
Er hatte schon viel von den Männern und Frauen der TRU23 SAQU gehört. Es hieß, ihnen sei noch niemals jemand entgangen, den sie haben wollten. Und sollten sich die Terraner im letzten Moment für einen anderen Planeten entscheiden, dann würde man sie dort erwischen.
Während der Copaner Marces auf dem Planeten Ulehne darauf wartete, daß die Terraner in die Falle gingen, fühlte Commander Perkins, daß er diesmal das Ziel nicht erreichen würde.
Irgend etwas war anders bei diesem Transport mit dem Dimensionsbrecher.
Kosmische Kräfte zerrten mit aller Macht an seinem Körper und seinem Geist und versuchten ihn in die Unendlichkeit zu reißen.. Perkins glaubte, Major Hoffmann schreien zu hören, aber er wußte, daß es ein Irrtum war. In der zeitlosen Phase zwischen Eintritt in die Dimensionslücke auf dem Mond und dem Austritt am Ziel gab es keine Verständigung. Konnte es gar nicht geben.
Plötzlich merkte er, daß sie sich im freien Weltraum befanden.
Tausende von Sternen überschütteten ihn mit gleißend hellem Licht. Er raste mit unfaßbarer Geschwindigkeit direkt auf eine der Sonnen zu.
"Du bist irgendwo im Zentrum der Galaxis!", schoß es ihm durch den Kopf. Nirgendwo stehen die Sonnen so dicht beieinander wie hier.
"Randy", ertönte eine panikerfüllte Stimme aus den Lautsprechern seines Helms. "Das war ein totaler Fehlschlag!" Perkins warf sich herum.
Er sah, wie sich Major Hoffmann an den Roboter Camiel klammerte. Voller Entsetzen wurde ihm bewußt, daß sie verloren waren. Um zum nächsten Sonnensystem zu gelangen, würden Tage vergehen. So lange aber reichten ihre Sauerstoffvorräte nicht. Sie waren nur für einige Stunden angelegt. Aber selbst wenn die Vorräte für einige Wochen reichen würden, hätten sie keine Chance gehabt, auf einem Planeten zu landen. Falls sie überhaupt noch lebten, bis sie eine lebende Welt erreichten, würden sie in die Atmosphäre stürzen und darin verbrennen.
Commander Perkins öffnete den Mund, um Major Hoffmann irgend etwas Tröstendes zu sagen, als er sich plötzlich von zerrenden Kräften gepackt fühlte, die jede seiner Körperzellen zu zerfetzen drohten. Sein Körper schüttelte sich unter unerträglichen Schmerzen. Dann wurde es dunkel vor seinen Augen. In einer Nebelwolke glitt er durch die Unendlichkeit. Wieder sah er Sonnen in seiner Nähe, aber er wußte, daß sie nicht wirklich waren, sondern daß seine überreizten Sinne sie ihm vorgaukelten.
Perkins war absolut sicher, daß dieser Transport ein völliger Fehlschlag war, und er bedauerte, daß er Cindy nie mehr wiedersehen würde.
Seltsamerweise fühlte er keine Angst, und der bevorstehende Tod schreckte ihn nicht.
Er dachte nur daran, daß Professor Common wohl jahrelang nach dem Fehler in seiner Maschine suchen würde. Und außerdem hätte er sehr gern erlebt, wie sich die Menschheit weiterentwickelte.
Die Begegnung - die vermutlich kriegerische Begegnung - der Terraner mit den Copanern stand unmittelbar bevor. Die Menschen der Erde würden den Schritt in die Galaxis tun. Sie würden dem mächtigsten Volk der Galaxis gegenübertreten und damit eine neue Epoche in der Geschichte der Menschheit einleiten.
Wie aber würde diese aussehen? Nichts erfüllte Perkins mit größerer Spannung als die Frage nach der Zukunft, für die er sich so eingesetzt hatte.
Wer waren diese Copaner wirklich? Welche Bedeutung hatten sie als das mächtigste Volk der Milchstraße? Und war ihre Macht tatsächlich so zu verstehen, daß sie über die anderen Völker der Galaxis herrschten? Plötzliche Helligkeit schreckte ihn aus seinen Gedanken auf Er fühlte festen Boden unter den Füßen, und er hörte die Stimmen von vielen fremden Wesen. Ein ohrenbetäubender Lärm umgab ihn, und jemand rempelte ihn an.
"Kannst du dich nicht vorsehen, du Trampel?" rief Major Hoffmann neben ihm.
Du lebst! schoß es Perkins durch den Kopf. Du hast das Ziel erreicht! Du bist nicht im Weltraum gestrandet.
Commander Perkins öffnete die Augen und blinzelte in die Sonne. Erschrocken fuhr er zurück.
Ein wahrhaft gigantisches Tier näherte sich ihm. Wie gelähmt blickte er es an.
In diesen Sekunden konnte er nicht zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden.
Er
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