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Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Titel: Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Fragen, Sam?«
    »Ich möchte mich nur sicher fühlen. Und reich werden will ich. Ist das vielleicht unrecht?«
    »Natürlich nicht, Sam«, meinte Karn gönnerhaft. »Absolut nicht. Du brauchst nur mitzuspielen, dann wirst du das, was du willst. Reich. Und jetzt iß, solange du noch Zeit dazu hast. Essen und schlafen und dann arbeiten. Ab mit dir!«
     
    *
     
    Er hatte keine Möglichkeit, den Gefangenen zu helfen. Die Arbeit bestand aus der Schiffsreinigung und einigen Routineaufgaben, die ihn in der Nähe der Laderäume mit den gefangenen Minenarbeitern hielt. Waffen hatte er nicht, nur einen bleibeschwerten Schlagstock, und immer waren ein paar andere in Hörweite.
    Karn traute keinem. Einmal am Tag sah man den Kapitän, wenn er seine Routineinspektion machte. Wenn Macau Grimbach an Bord war, so ließ er sich überhaupt nicht sehen.
    Scott wurde allmählich ungeduldig, aber er wußte, daß ihm das nichts nützte. Er tat seine Arbeit und studierte, so gut ihm das möglich war, die Bauart des Schiffes. Auch das war enttäuschend. Die reguläre Crew verhinderte den Zugang zu den Maschinenräumen und zum Funkabteil, zum Kontrollraum und zu anderen wichtigen Räumen des Schiffes. Nur allzu deutlich zeigten sie den Hilfsmannschaften ihre Abneigung; jetzt war das Schiff mit Maschinen und Sklaven voll beladen, und diese Leute hielt man jetzt für überflüssig. Dann kam das Gas.
    Scott roch es sofort. Der etwas säuerliche, scharfe Geruch ließ sich nicht leicht von den anderen Schiffsgerüchen unterscheiden, denn die Luft war verbraucht. Die Lufterneuerungsgeräte waren mit der Hilfsmannschaft und den zahlreichen Gefangenen hoffnungslos überlastet. Zum Glück konnte Scott infolge seines Trainings den Atem viel länger als die üblichen drei Minuten anhalten; er lag bewegungslos da, verfolgte den tiefer werdenden Atem der anderen, ihr allmähliches Übergleiten in die Bewußtlosigkeit.
    Die Reise hatte zulange gedauert. Die Luft war restlos verbraucht, das Wasser abgestanden, und die Lebensmittel mußten allmählich knapp werden. Wenn Kapitän Wei kein Narr war, mußte das Ende der Reise nahe sein. Das Gas war der Beweis dafür. Die Vorsicht diktierte Geheimhaltung, und damit niemand zuviel sah und hörte, versetzte man die Hilfsmannschaften ebenso in Schlaf, wie die Gefangenen schon vorher.
    Scott wartete.
    Ein Eisenband schien sich um seine Brust zu legen, ein Schleier über seine Augen. Er bediente sich des Ghengach-Systems der Disorientierung und stützte es durch die Clume-Disziplin ab. Die Lichter verschwanden, das Band drückte nicht mehr, und in seinem selbsthypnotischen Zustand schwebte er über seiner derzeitigen Lage. Mit diesem System hätte er sich sogar lebend begraben lassen können, um tagelang zu schlafen, wie es die alten Fakire der Erde getan hatten. Hier war das nicht nötig. Nach einigen Minuten atmete er vorsichtig und stellte nur noch die vertrauten Gerüche fest. Das Gas war weg. Dann holte er ein paarmal tief Atem, um soviel Sauerstoff wie möglich aufzunehmen. Trotzdem bewegte er sich nicht, denn es konnte ja Beobachter geben. Nach fünfzehn Minuten stand er auf und prüfte die Tür nach. Sie war abgesperrt. Aber er fand heraus, daß der Verschluß ein einfacher Fallriegel war, der von der anderen Seite aus betätigt wurde. Scott lächelte.
    Er riß einen der magnetischen Verschlüsse von seinem Lederzeug, hielt ihn an das Schloß und lauschte. Dann bewegte er den Magneten in einem verschlungenen Muster, fing den Fallriegel ein und hob ihn aus der Halterung. Die Tür gab ein wenig unter seiner Hand nach. Er öffnete sie einen Spaltbreit und spähte in den Korridor hinaus.
    Bewegungslos blieb er stehen, als er Stimmen hörte. »Alles in Ordnung, Kam?«
    »Wie befohlen, Kapitän. Eine doppelte Dosis, damit sie ruhig bleiben. bis wir über ihre Zukunft entschieden haben. Ein paar von ihnen könnten uns vielleicht nützlich sein, wenn Sie meinen. Kapitän. Joe Mulgrave und Sam Dulain. Die hab ich beobachtet Man könnte sie vielleicht befördern.«
    »Möglich. Ich will aber kein Risiko eingehen, wenn es nicht unbedingt nötig ist.
    Raumstreicher lassen sich überall finden.«
    »Wie Sie meinen, Kapitän.«
    »Am besten wäre, wir ließen alle gehen. Total aufräumen, wenn wir schon dabei sind. Dann kann keiner reden, und wir sind umso sicherer. Ich will nicht, daß irgendein Raummann irgendwann einmal versucht, einen Freund oder Bruder zu rächen.«
    »Einen Freund?« meinte Karn verächtlich.

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