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Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Titel: Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Schritte, die sich entfernten. Der Tritt war ungeheuer schmerzhaft, und die Kreatur hatte ihn so umwickelt, daß er sich nicht befreien konnte. Mit jeder Bewegung erhöhte sich die Spannung. Nur atmen konnte er noch.
    Aber dann hörte er einen Anprall, das Zischen ausströmender Luft, das Scharren von Stiefeln, als der Austausch begann. Also kam von dem anderen Schiff der Lotse an Bord der Quell. Ein geheimes Rendezvous, und ein fremder Pilot übernahm; nur er kannte vermutlich den eigentlichen Zielraum, den Landeplatz der Quell. Wenn das Schiff entladen war, wurde die gleiche Prozedur umgekehrt wiederholt. Ein wenig plump und teuer, aber wirksam. Keiner an Bord der Quell würde wissen, wo die Sklaven eingesetzt wurden, woher die kostbaren Steine stammten.
    Er roch Parfüm, rollte die Augen und erkannte eine Gestalt: Grimbach, der Großartige in bunten Kleidern, vor Edelsteinen schimmernd und funkelnd schnupperte an seinem Stoffstreifen. Neben ihm stand das Monster, das er auf dem Bildschirm gesehen hatte. Dessen Kamm war stolz aufgerichtet und von strahlendem Blau. »Das ist er!« rief das Monster. »Den habe ich in der Funkkabine gesehen. Da dachte ich mir, daß etwas nicht in Ordnung war.«
    »Da hattest du recht, mein Lord« antwortete Grimbach. »Meine Glückwünsche zu deiner ungeheuren Kombinationsgabe.«
    »Sie haben ihn also erkannt, Sir?« fragte Wei.
    »Natürlich. Das ist doch der Bursche, den mir Wilma geschickt hat. Ihr Verdacht hat sich also bestätigt. Er ist nicht das, was zu sein er vorgab.« Grimbach beugte sich über Scott. »Nun, sag mal, mein Freund, wer und was bist du?«
    »Sam Dulain«, antwortete er mühsam. »Ich wurde mißtrauisch und wollte für meine eigene Sicherheit sorgen. Ging schief.«
    »Ja, wirklich. Leider für dich selbst. Für den anderen natürlich auch. Netter Bursche. Tut mir eigentlich leid. Dieser Arden Hensack hätte ein Freund sein können, was? Hast du ihn gekannt?«
    »Nein.«
    »Du lügst.«
    »Sir, überlassen Sie ihn mir« sagte Kam. »Er wird schon reden, wenn ich ihn mir vornehme.«
    »Was denn?« Grimbach hob das parfümierte Tuch an die Nase. »Daß jemand mißtrauisch wurde und mehr über das erfahren will, was wir tun? Damit haben wir doch gerechnet. Es spielt auch keine Rolle. Trotzdem ist es schade, daß ein so mutiger Bursche wie der hier sterben muß. Spielerpech. jawohl. Der Starke besteht, der Schwache vergeht. Und du, mein Freund, bist im Moment sehr schwach.«
    »Kapitän, wenn Sie mir den Befehl erteilen, können wir die Sache zu einem Ende bringen.«
    Scott strengte seine Muskeln bis zum Äußersten an, und die lebende Fessel gab ein wenig nach. Er blies seine Brust auf und rief die ganze Kraft der Clume-Disziplin zur Hilfe. Ein Strang schnappte, dann ein zweiter, so daß er die Hand heben konnte; damit griff er nach einem Haken, nach einem Saugnapf und riß das ganze Gewebe auf. Ein paar Haken bohrten sich in sein Fleisch, und die Saugflüssigkeit brannte auf seiner nackten Haut. Wei trat vorwärts. »Zagout...« sagte er.
    Aber eine Hand legte sich auf seinen Mund. Elgha Zupreniz beobachtete den Kampf, und sein Kamm leuchtete hellblau. »Die sollen doch kämpfen!« sagte er. »Selbst ihr weichlichen Kreaturen müßt kämpfen, wenn ihr überleben wollt.«
    Ein Strang riß unter seinen Fingern, ein weiterer wurde zerquetscht, als Scott seine Schulter mit aller Kraft an das Schott drückte. Einen dritten erreichte er mit dem Mund und zerbiß ihn. Es war ein scheußlicher Geschmack, aber sein ungeheurer Lebenswille gewann ihm mit jeder Minute ein wenig mehr Freiheit. Das Ding zischte und kreischte, wenn wieder ein Strang riß, und es schimmerte in einem Kaleidoskop von Farben, die Scott zum leuchtenden Bild machten.
    Dann starb die Kreatur. Die Farben verblaßten und die Stränge erschlafften. Was einst ein schimmernder Spitzenvorhang gewesen war, wurde zu einem zerrissenen bräunlichen Netz.
    »Er hat es doch tatsächlich umgebracht«, stellte Wei verblüfft fest. »Mit seinen nackten Händen. Unmöglich!« Elgha Zupreniz war sehr befriedigt. »Jawohl, er hat es getan. Ich hätte es nie geglaubt, wenn es mir einer erzählt hätte. Meine Freunde, ich muß mich für dieses außerordentlich interessante Schauspiel bedanken.« Wei runzelte die Stirn und musterte Scott, der sich aus dem Kokon wühlte. Seine ganze Arbeit, das harte Training — alles umsonst. Bisher hatte es ihm so gut gedient, und jetzt fehlte ihm das Ding, nicht weil es ihm um die Kreatur

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