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Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Titel: Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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zu tun war, sondern weil er deren Schutz entbehren mußte.
    Und Scott lebte noch.
    »Kam, kümmere dich darum«, sagte er.
    Karn grinste. Ah, das würde er genießen! Er hob seinen Schlagstock. Als Kam sich zum ersten heftigen Schlag beugte, explodierte Scott förmlich. Seine Beine hoben sich an, sein Rücken krümmte sich, und seine Stiefel trafen Kam unter dem Kinn; der große, schwere Mann flog nach rückwärts und knallte an die Ecke der Instrumentenkonsole. Er stürzte vornüber, spie Blut und war tot, ehe er noch das Deck berührte.
    Der nächste Beinstoß brachte Scott auf die Füße. Wie eine losgelassene Stahlfeder schnellte er in die Höhe. »Halt! Dieser Mann darf nicht wie ein Tier getötet werden!« rief Elgha Zupreniz, als Wei die Pistole hob. »Tu's, Kapitän!« befahl Macau Grimbach.
    »Nein!« Der Ghazen funkelte beide an, und sein Kamm wurde dunkelorangerot. Er, der Lord von Sergan, konnte den Widerspruch dieser schwachen, mühseligen Kreaturen nicht dulden! Mit seinen Klauen konnte er sie beide auf einmal zerquetschen. »Ich bestehe darauf!« herrschte er die beiden an.
    Grimbach seufzte und griff nach seinem Dufttüchlein. Verhandlungen mit anderen Lebensformen waren immer schwierig und unangenehm, weil er ihre Sitten und Gedankengänge nicht begriff. Er hielt es für besser, diesen Menschen sofort umzubringen, weil er zu gefährlich war. Was war ein Leben schon wert, wenn es um seinen Profit ging?
    »Mein Lord, bei allem Respekt —dieser Mann ist eine Gefahr. Und wir befinden uns auf meinem Schiff. Deshalb habe ich auch über sein Schicksal zu bestimmen.«
    »Bestimme, was du willst, aber die ser Mann wird nicht angetastet«, fauchte Elgha Zupreniz. »Nicht von dir. Ein solcher Kämpfer darf nicht so enden, er verdient es besser. Und darf ich außerdem daran erinnern, daß mein Pilot an Bord ist und das Schiff also unter meiner Jurisdiktion steht?« Er hob die Hand. »Das genügt jetzt. Der Mann wird auf das andere Schiff gebracht. Nun zu den Geschäften. Habt ihr viele Sklaven? Und Ausrüstung? Gut. Der Baron wird sich um die Bezahlung kümmern, wenn die Waren geliefert sind.«
    Grimbach verbeugte sich. »Ganz, wie du befiehlst, mein Lord.«
    »Immer wie ich befehle«, knurrte der Ghazen. »Vergiß das nie.«
    »Wirst du nicht mit uns kommen?«
    »Nein. Ich habe andere Pläne.«
    Die Arena. Die heiße Sonne, eine große Menge und die Erregung des Kampfes. Sein Kämpfer gegen die anderen, gegen die besten, auch gegen die stärksten Tiere, mit denen sie solange geprahlt hatten.
    Nun hatte er einen Champion, einen Mann, der gewonnen hatte gegen alle Voraussagen. Der den Angriff einer so gefährlichen Kreatur überlebte, der Untötbare getötet hatte! Ein weich aussehendes Wesen ohne Panzer und ohne Schuppen, ohne Fänge und Klauen, das sich behauptet hatte. Ah, so etwas gehörte unbedingt zum Gefolge eines Lord von Sergan.
     
    *
     
    Obrac war eine heiße Welt, und die Luft war schwer und dick von Dschungelgerüchen. Die Sonne war ein Hochofen, der den Sand zur Wüste verbrannte, die Straßen der Stadt waren eine Hölle. Aber die niederen Häuser mit ihren Türmchen und Kuppeln waren dick mit blühenden Ranken überwuchert, und hinter fensterlosen Mauern hörte man das Rauschen laufenden Wassers. Brunnen plätscherten ihre Begleitung zur Musik der Trommeln und der gespannten Därme. Die Ghazen liebten ein behagliches Leben...
    »Weitergehen!« schnappte eine gutturale Stimme. »Das ist keine Besichtigungstour. Je eher wir aus der Hitze herauskommen, desto besser ist es.«
    Das war einer der Crew des Schiffes, auf das man ihn gebracht hatte, eine schlanke, sanft gerundete Gestalt mit öliger Haut, mit Schwimmhäuten an Händen und Füßen und Augen, die wie Murmeln in einem haarlosen Schädel lagen; ein Liganianer vom aquatischen System von Coronalis Hart, zäh, erbarmungslos, ebenso zuhause im Wasser wie auf dem Land. Perfekte Söldner, deren größter Ehrgeiz es war, ein Unterseeschloß zu kaufen, sich dort niederzulassen und fortzupflanzen. »Hör mit dem Unsinn auf«, sagte Scott. »Mir paßt die Hitze.«
    »Dir vielleicht, aber mir nicht.« Der drahtige Bart zu beiden Seiten des breiten Mundes hob sich. »Das war nicht vereinbart«, beklagte er sich. »Das Schiff führen, sonst nichts. Für Ruhe sorgen, sonst nichts. Ich mag es nicht gern, wenn der Kontrakt gebrochen wird. Geht das erst einmal los, dann nimmt es auch kein Ende mehr. Tut man ein bißchen mehr als man muß, wird man gleich

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