Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer
hinter uns.«
»Den lassen wir. Du weißt ja, wenn. er uns folgen will. Aber wenn wir ihn angreifen und er schreit oder schießt, dann wissen die anderen, wo wir sind. Und jetzt weiter. Ich möchte das Sanctuarium vor Dunkelwerden erreichen.« Als der Beobachtungsturm in Sicht kam, blieb er stehen. Es war später Nachmittag, und er hätte jetzt am Liebsten auf die Dunkelheit gewartet, um das letzte Stück in deren Schutz zu schaffen. Aber Taiyan konnte nicht mehr. Das Fieber von dem Gift in seinem Fuß saugte die Kraft aus ihm, die ihm Wasser und Nahrung gegeben hatte. Ohne ärztliche Hilfe war er bis zum Morgen tot.
Scott studierte die Karte. Er selbst war müde, ausgetrocknet und sah deshalb nicht mehr scharf. Die Tage auf Zarsh waren lang, die Sonne glich einem Hochofen. Also mußte das, was getan werden mußte, sehr bald geschehen.
Er konzentrierte sich auf die fünf schwarzen Kreise, die er mit der Spite Patrone gezogen hatte. »Weißt du sicher, daß keine anderen in der Nähe sind?« fragte er. »Sind las alle?«
»Ja, alle. Zwei sind ganz schwach. Einer ist lauter. Zwei sind sehr nahe.«
Scott überlegte. Einige der Jäger schienen die Flucht der Elgets nicht als Zufall aufgefaßt zu haben. Richtig, er hatte es mit Jägern zu tun, die ihren Lebensunterhalt damit verdienten, das Wild anzuschleichen.
Die schwach spürbaren konnte man übersehen, den einen, der näher war, mit einigem Glück umgehen. Und die anderen?
Es war ihnen offensichtlich gelungen, einen natürlichen Ausgang aus der offenen Zone zu finden, eine ziemlich tiefe Rinne zwischen hohen Felsblöcken, die direkt zum Sanktuarium führte. Geduldige Jäger warteten hier, weil entweder die Beute, oder der Mann, der die Trophäe hatte, hier durchkommen mußte. Natürlich gab es auch andere Wege, aber die waren sicher auch besetzt. Taiyan, auf. Höchste Zeit, daß wir weitergehen, dachte er.
»Ich kann nicht.«
Du kannst und du willst! Sein Geist schlug wie eine Peitsche zu. Das war sicherer, denn jedes Wispern konnte von scharfen Ohren aufgenommen werden. Nicht sprechen, nur tun. Verdammt, aufstehen!
Langsam hob sich der Mann aus dem Sand. Zorn war ein Stimulans, und er setzte den Zorn ein. Auf! Sei ein Mann! Willst du dich hier wie ein Tier braten lassen? Auf, sonst lasse ich dich verrotten! »Nicht«, bat der Telepath und stand mühsam auf. Seine Augen glänzten fiebrig. »Du denkst zu laut. Wenn du so schreist, tut es meinem Kopf weh.« Scott flüsterte ihm ins Ohr: »Hör zu. Ich kümmere mich um die Gegner. Du konzentrierst dich auf meinen Geist. Wenn ich dir ein Signal gebe, gehst du. Verlier keine Zeit und bleib vor allem nicht stehen. Verstehst du?«
»Ich glaube schon. Ist es noch weit?«
»Nein. Du schaffst es. Denk nur an all das Wasser, das auf dich wartet. Eiskalt und süß wie Zucker. Nicht stehenbleiben, bis du auf dem blauen Sand bist, egal was auch geschieht.«
»Und du?«
»Ist schon gut.« Scott griff nach seiner Schulter. »Willst du mir noch etwas sagen? Ist dir noch etwas eingefallen?«
»Wegen Merah?« Taiyan schüttelte den Kopf. »Moment. Das Gebäude, von dem ich sagte. Es hat Keller. Ser Prome hat viel Zeit in diesen Kellern verbracht.«
Das hatte er schon gesagt, aber Scott war geduldig. »Sonst noch etwas?« Es war vielleicht die allerletzte Gelegenheit...
»Er braucht viele Tiere. Melots von Puko. Und der Marschall ist gar nicht glücklich über das, was er tut. Er kann aber nicht aus der Geschichte heraus. Luang läßt es nicht zu. Einmal war eine Party, und dem Marschall gefiel eine Tänzerin. Der gab er... Was gab er ihr? Einen Stab. Ja. Einen Stab mit einem Krönchen darauf. Er sagte, das würde ihr alle Türen auf dem Planeten öffnen. Aber es war kein Schlüssel.«
Es war am Rande eines Deliriums und begann zu fantasieren. Scott schlug ihn sanft auf die Wange. »Komm heraus.« Dann sagte er mit seinem Geist laut und deutlich: Ich gehe jetzt. Du tust, was ich dir gesagt habe. Hör auf zu träumen und konzentriere dich. Du weißt, was passiert, wenn du's nicht tust. Er projizierte das Gedankenbild eines von Geschossen durchsiebten Körpers und Taiyan schüttelte sich.
»Bitte, ich habe verstanden«, stöhnte Yuah. Nicht vergessen!
Scott hatte getan, was er konnte. Zorn und Angst mußten den Mann nun antreiben, sonst würde er sterben. Scott bestieg einen großen Felsbrocken und ließ sich in eine seichte Rinne gleiten: Dahinter lag eine steile Wand. Die kletterte er geschickt hinauf und erhob sich,
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