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Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Titel: Commander Scott 08 - Der Weltenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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genau zu erkennen. Seine Augen waren braune Seen in en scharfgeschnittenen Flächen seines Gesichts; seine Haut war dunkelrötlich und an jeder Hand hatte er sechs Finger. Es war ein Mann aus Meltan. Und nun zischte die Peitsche des Aufsehers über seinen Rücken.
    Der Oberaufseher, ein stämmiger Mann mit tiefschwarzer Haut, fuhr den Aufseher an, die Leute arbeiteten zu wenig, und wenn er sie nicht antreiben könne, müsse er selbst Sklavenarbeit tun.
    »Sir, die Sonne ist sehr heiß, und sie sind schwach«, erwiderte der Aufseher. »Wenn sie Wasser und Nahrung bekämen und ein wenig ruhen dürften...«
    »Nein, dazu ist keine Zeit, sie sollen arbeiten, bis sie umfallen.«
    Ein wenig abseits stand eine Zeltgruppe. Der Oberaufseher eilte zum größten Zelt, das relativ kühl war, weil eine große Klimaanlage für Frischluft sorgte.
    Farrel saß am Tisch. »Wie lange wird es noch dauern?« fragte er.
    »Das weiß ich nicht. Es hängt davon ab, wie tief der Schädel im Sand steckt. Weißt du bestimmt, daß es der richtige Platz ist?« Er setzte sich und goß Wein ein.
    »Wäre ich sonst hier? Zweifelst du etwa an mir, du Narr? Glaubst du, das mache ich alles nur zum Spaß?«
    Ocran Cleet hob die Hand. »Ruhig, Priam!«
    »Zum Teufel, ich will nicht ruhig sein! Ich bin dabei, euch alle reicher zu machen als ihr euch träumen lassen könnt, und ich soll ruhig bleiben? Ich habe gute Lust, den ganzen Kram hinzuschmeißen.«
    »Nein, Priam, das kannst du nicht, wo wir so nahe dran sind.«
    »Doc, Ruhe bewahren«, mahnte ein breiter Mann mit zerklüftetem Gesicht und buschigen Brauen, der am anderen Tischende saß. »Ich hab dich doch nicht zum Vergnügen deinen Wächtern weggeholt. Man hat mir einen Beuteanteil versprochen, und den will ich auch haben. Also seid vernünftig.«
    »Du kannst zum Teufel gehen, Dakin.«
    »Warum, Doc? Da sind wir ja schon. Das hier ist doch die Hölle.«
    Das konnte man wohl sagen, denn die riesige, blauweiße Sonne strahlte eine unglaubliche Hitze aus, die sich im Sand hielt und von ihm zurückgestrahlt wurde. Auch mit der Klimaanlage war das Zelt ein Backofen. Oclan Cleet schwitzte entsetzlich und wünschte sich sehnsüchtig nach Ylor zurück. »Wir hätten Maschinen und so weiter mitbringen sollen«, sagte er. »Aber wer hätte auch vermutet, daß der Schädel so tief eingegraben ist.«
    »Zehn Jahre«, sagte Ohn, »sind eine lange Zeit. Und wir hatten sehr schwere Stürme. Einmal mußte ich hundert Mann einsetzen, die mein Haus ausgruben. Da habe ich etliche Leute und eine ganze Ernte verloren. Wenn bei uns ein Wind bläst, dann sehr kräftig.«
    »Doktor Farrel!« Der Posten, ein schwerbewaffneter Chambode, kam heran. »Nega Kiam verlangt Ihre Anwesenheit, Sir. Wenn es genehm ist, Sir.« Diese Höflichkeit verbarg schlecht den Hohn des Postens. Farrel wußte, wie sehr die Chamboden alle Erdenmenschen verachteten. Sie waren von ihrer eigenen Überlegenheit überzeugt und verstanden nicht, wie die Affenmenschen, wie sie sagten, so weite Teile der Galaxis beherrschen konnten. Nun, eines Tages würden sie es schon herausfinden. Nega Kiam wartete in seinem privaten Zelt. Er war groß, mager und hatte das keilförmige Gesicht mit der Schnabelnase, das für die von Vögeln abstammende Rasse charakteristisch war. Über der spitz zulaufenden Stirn lag dichtes schwarzes Haar, und der Mund war nur ein dünner Schlitz über dem scharf zurückweichenden Kinn. »Wir haben ein Problem, Doktor. Setzen Sie sich. Wollen sie Wein?«
    Farrel ließ sich in einen Sessel fallen. »Was ist los?«
    »Jaleckt hat nicht genug Leute geliefert und nimmt sie zu hart ran. Es geht zu langsam voran. Wie tief müßte Ihrer Meinung nach der Schädel liegen?«
    »Zehn Fuß, zwanzig, fünf - wie soll ich das wissen?«
    »Könnten Sie nicht mit Echogeräten arbeiten? Wir haben sie.«
    »Das habe ich schon versucht, aber die Ergebnisse sind unklar. Dort unten muß irgendwo Metall sein, aber der Fels enthält bestimmte Minerale, so daß die Zahlen zu verwischt sind. Verdammtes Pech. Jetzt müßten wir eigentlich schon unsere Beute zählen können.«
    »Die Beute?« Kiam lächelte, und wenn er seine dünnen Lippen verzog, wirkte es immer eher verächtlich als amüsiert. »Glauben Sie wirklich an das, was dort unten sein soll? An ein Gewölbe, das gegen jedes Eindringen gesichert ist?«
    »Falsch, Kiam. Ich komme hinein.«
    »Das hoffe ich, mein Freund. Diese Expedition und Ihre Rettung wurde auf dieser Voraussetzung

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