Commander Scott 12 - Planet der Verbannten
heruntergeschossen? Weshalb diese pompöse Yacht, um einige Häftlinge abzuschieben?
Es gab keine andere Antwort auf seine Frage, als die, daß es sich bei den Häftlingen um hochgestellte Persönlichkeiten gehandelt hatte. Möglicherweise hatte Ahearn sein ganzes Schattenkabinett auf die Oberon gelockt, um es gegen ein neues auszutauschen.
Petrakis grinste. Das ermöglichte ihm eventuell eine schnelle und billige Rache. Langsam stand er auf. Er mußte den anderen von seinen Plänen erzählen.
*
Als er sich mit Svenson unterhielt, teilte ihm Garcia mit, daß die Oberon schwere Beschädigungen aufwies, die er allein nicht beheben könne. An einen Start in den Raum war vorerst nicht zu denken, aber immerhin sei es möglich, die Yacht als Hochseeschiff einzusetzen. Das trug zwar nicht zur Steigerung von Petrakis' Stimmung bei, aber immerhin... Er gab Garcia die Anweisung, die Oberen in Betrieb zu setzen, wies den alten Carmody an, die Leichen wegzuräumen und setzte sein Gespräch mit Svenson fort.
»Ich weiß nicht, was du willst«, meinte der blonde Mann nach einer Weile. »Wir haben ein Schiff! Was interessiert dich noch an diesem vertrackten Planeten? Wir können weg, wenn wir wollen, das ist doch alles, was im Moment zählt!«
»Nein«, knirschte Petrakis. »Du verkennst die Sachlage! Wir können nicht weg, wenn wir nicht die Hilfe eines Spezialisten in Anspruch nehmen, hast du das nicht kapiert? Auf diesem Planeten laufen einige hundert Männer herum, in alle Winde verstreut. Es wird unter ihnen welche geben, die Garcia zur Hand gehen können. Vielleicht sind sogar unter den Leuten Fachkräfte, die von der. Oberon gerade erst abgesetzt wurden!«
Das leuchtete Svenson ein. »Du meinst, wir sollen sie suchen?«
»Wir müssen, Und da wir reichlich wenig Personal an Bord haben, müssen Wir wohl oder übel ein paar Leute aufnehmen, die uns helfen können. Oder willst du es riskieren, daß die letzten Passagiere der Oberon uns sofort ausbooten, wenn wir sie gefunden haben? Möglicherweise sind eine Menge gefährlicher Burschen darunter, Du solltest wissen, mit welchen Hyänen sich Ahearn umgibt.« Svenson blieb nichts anderes übrig, als Petrakis zuzustimmen. Garcia und der alte Carmody wurden gar nicht erst gefragt. Petrakis nahm im Sitz des Co-Piloten Platz und sah zu, wie Garcia die Oberon den Strand entlang steuerte.
Gelegentlich sahen sie an der Küste eine Rauchentwicklung, die auf eine Ansammlung von Menschen hindeutete, aber stets war es zu weit entfernt, um gesehen zu werden.
Petrakis wollte auf keinen Fall das Risiko eingehen, die Oberon mit Svenson oder den anderen alleinzulassen, denn so sehr er seine Spießgesellen auch verachtete; es gab keinen Grund, sich vor ihnen nicht zu fürchten. Alsob lieb ihm keine andere Wahl, als solange vor der Küste zu kreuzen, bis andere Verbannte auf sie aufmerksam wurden und zum Strand hinunter kamen.
Erst am nächsten Tag hatten sie Glück. Sie stießen auf eine Gruppe zerlumpter Gestalten, die frierend unter einem Felsvorsprung vor dem Regen Schutz gesucht hatten und trübe auf das Meer hinausstarrten. Petrakis zählte neun Personen: sechs Männer und drei Frauen. Als sie das Schiff sahen, rissen sie die Arme hoch und rannten auf das Wasser zu, als erhofften sie Rettung.
Petrakis ließ Garcia so nahe wie möglich auf die Küste zuhalten und stellte sieh dann - eine Dione in der Hand -in der geöffneten Luftschleuse auf. »He, ihr da!« brüllte er. »Wer seid ihr?«
Einer der Männer hatte brandrotes Haar und einen ebensolchen Bart. Petrakis erkannte ihn. Der Bursche hieß Raleigh und war ein gefürchteter Schläger gewesen, bevor er mit ihm zusammengestoßen war. Petrakis hatte noch eine alte Rechnung mit ihm zu begleichen und beschloß, es jetzt und gleich zu tun. Er schoß auf den Mann, ehe dieser ihn richtig erkannt hatte, und die anderen wendeten sich zu panikartiger Flucht.
»Stehen bleiben!« schrie Petrakis. Er gab eine Salve über die Köpfe der Fliehenden ab und brachte sie so zum Stehen. »Kommt zurück! Euch wird nichts geschehen!«
Zögernd machten sie kehrt. Angst flackerte in ihren Augen, aber Petrakis wußte, daß sie ihn nun erkannt und anerkannt hatten. Keiner würde es wagen, gegen ihn die Hand zu erheben.
Zusammen mit Svenson hievte er die Leute an Bord. Als sie in der Trockenheit waren, brachen einige vor Schwäche zusammen, aber sofort erschien der alte Carmody und versorgte sie mit Decken und Nahrung.
Erregt musterte
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