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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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grinste verhalten. Er wirkte zynisch und boshaft, und das war er auch. Niemand wußte das besser als Mark Petrakis.
    »Diese Welt ist die absolute Hölle« fuhr Petrakis fort, während er mit dem Daumennagel geziert über den Rand seines angerosteten Metallbechers fuhr, »und ich will froh sein, wenn ich endlich krepiere".
    »Wenn wir Glück haben«, antwortete Svenson, während er einen Blick aus dem behelfsmäßigen Unterstand warf, in dem sie seit mehr als vier Jahren dahinvegetierten, »ist das Unwetter in drei bis vier Tagen wieder vorbei. Und dann sieht das Leben wieder ganz anders aus.«
    Petrakis grinste müde. Seit dem Tag, an dem Trevor Ahearn das Regierungsgeschäft übernommen hatte, war sein Leben eine einzige Pechsträhne gewesen. Nicht etwa, daß er ein treuer Untertan der vorherigen Regierung gewesen war - aber die Aussicht, eine große Belohnung zu erhalten, wenn er die Gelüste seines Vorgesetzten, die Macht in Kadath zu übernehmen, an die Öffentlichkeit brachte, hatten ihn dazu verleitet, den geplanten Militärputsch zu verraten.
    Nachdem er dennoch gelungen war, hatte Ahearn sich als ziemlich großzügig erwiesen - jedenfalls würde er es so nennen. Anstatt Petrakis umbringen zu lassen, hatte er ihn - wie viele andere Feinde ebenfalls - in eine Ein-Mann-Kapsel gesteckt und auf diese Regenwelt verfrachtet, auf der es in bestimmten Gebieten von Verbannten nur so wimmelte.
    Viele von ihnen waren Kriminelle. und sie waren so gemein und tückisch wie Hornissenschwärme. Von Anfang an hatte Petrakis sich gegen sie durchzusetzen, und er freute sich, daß es ihm jetzt, nach all den Jahren endlich gelungen war.
    Der dritte Mann, der in dem aus auseinandergerissenen Ein-Mann-Kapseln bestehenden Unterstand hockte, hörte auf den Namen Garcia. Er war Techniker, Ingenieur und Pilot gewesen, bevor er beschlossen hatte, aus Ahearns Raummarine zu desertieren. Nicht Gewissensgründe waren es gewesen, die ihn zu dieser Tat getrieben hatten. Garcia war der geborene Mitläufer; ein Fachidiot, der alles nachbetete, was man ihm einbläute, aber auf solche Kreaturen konnte das System nicht verzichten, auch wenn sie manchmal den Drang verspürten, wegen eines simplen blonden Mädchens alles hinzuschmeißen.
    »Was meinen Sie, Garcia?« fragte Petrakis provozierend. Es machte ihm einfach Spaß, denn er haßte Garcia nicht weniger als den narbengesichtigen Svenson, einen ehemaligen Mann der Schwarzen Garde, der korrupter als sein Vorgesetzter gewesen war und deshalb hier weilte.
    »Ich bin ganz Ihrer Ansicht, Sir«, plapperte Garcia mit leerem Blick. Mein Gott, dachte Petrakis, wie ich euch alle verachte!
    Von draußen drang plötzlich ein ungeheures Grollen an ihre Ohren. Petrakis sprang auf und verließ den Unterstand, ohne sich um die Regenbö zu kümmern, die ihn sofort durchnäßte. Der Alte, der am Strand gewesen war und offensichtlich mit den Walen sein tägliches Gespräch geführt hatte, lief ihm entgegen, dabei wild auf einen dunklen Punkt am Himmel deutend. der die Küste entlangfegte.
    Eine neue Kapsel?
    »Ein Schiff!« brüllte Svenson außer sich. »Es ist ein Schiff!«
    Nun sah Petrakis es auch. Das Schiff zog einen langen Rauchschweif hinter sich her, war also beschädigt. Der Pilot schien es nur mühsam auf dem Kurshalten zu können. Noch einige Kilometer weiter und es befand sich über dem Wasser, für sie unerreichbar.
    Die vier Männer rannten zum Strand. Das Schiff machte einen Satz, dann begannen die Motoren zu spucken. Langsam sank es herab, hielt genau auf die gischtenden Schaumkronen des brüllenden Meeres zu. Es gab ein klatschendes Geräusch, als es wasserte. Dann trieben die Wellen es unaufhaltsam der Küste entgegen.
    Petrakis' geübter Blick hatte schnell erkannt, daß es sich um ein privates Schiff - möglicherweise eine Yacht - handelte. Die Buchstaben, die sich zu dem Wort Oberon zusammensetzten, begannen vor seinen Augen zu tanzen.
    »Wir müssen uns beeilen!« bellte er, bis an den Knien im Wasser stehend. »Wenn die anderen hier aufkreuzen, haben wir einmal ein Schiff gehabt!« Nur ein Gedanke beseelte ihn jetzt: Das unbekannte Schiff zu kapern und mit ihm den, Planeten verlassen. Egal, wer sich an Bord befand, es würde keine Gnade geben!
    Als der schwere Körper der Oberon auf Grund lief, knirschte das Metall. Eine Luke wurde von innen geöffnet und ein Mann sah hinaus, der aus einer Kopfwunde blutete.
    Mit zusammengebissenen Zähnen rannte Petrakis, gefolgt von Svenson los. Sie

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