Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
Petrakis die beiden Frauen. Sie waren nicht schön, aber er hatte schon derart lange keine mehr besessen, daß sie ihm in diesem Augenblick wie Königinnen der Nacht erschienen. Die erste war lang, dürr und knochig, mit kleinen Brüsten und schiefen Zähnen. Die andere - wenn er sich nicht täuschte, war sie die Frau oder die Schwester von Raleigh - untersetzt, mit einem breiten Becken und einem prallen Hintern. Ihre Haare waren zottelig und verdreckt, und die Fetzen, die sie um die Hüften geschlungen hatte, zeigten mehr als sie verbargen.
    Petrakis riß sich zusammen. »Die Frauen in die Kabinen, Alter«, schnauzte er Carmody an. »Der erste, der sie anfaßt, ist ein toter Mann.« Dann wandte er sich an die fünf Männer. »Wer von euch ist der Anführer?«
    Ein narbenbedeckter Schwarzhaariger stand auf. »Raleigh war unser Boß«, sagte er. Er zitterte, als Petrakis die Mündung seiner Waffe etwas anhob und seine Nasenflügel begannen zu beben, als rechne er damit, jetzt umgebracht zu werden. »Du kennst mich?« fragte Petrakis.
    Der Mann schüttelte den Kopf. In seinen Augen war immer noch Furcht.
    »Ich bin Petrakis. Ich hatte mit Raleigh noch eine Kleinigkeit zu regeln. Mit euch hatte ich bisher nichts zu tun, scheint mir. Ihr braucht keine Angst zu haben.«
    Die Erleichterung der Männer war beinahe spürbar. Rasch erklärte Petrakis ihnen, wie er auf die Oberon gestoßen war und wie seine Pläne aussahen. Die Männer waren sofort bereit, mit ihm zusammenzuarbeiten, aber es stellte sich heraus, daß keiner von ihnen ein Spezialist für Raumschiffe war. Der Narbengesichtige war Funker auf einem Schiff der Kadathischen Raummarine gewesen und konnte immerhin Garcia etwas zur Hand gehen; bei den anderen handelte es sich um Berufsverbrecher, die weder von Technik, noch von Navigation eine Ahnung hatten. Aber es waren hartgesichtige Burschen, die weder Tod noch Teufel fürchteten und mit Waffen umgehen konnten.
    Die Oberon kreuzte noch drei weitere Tage vor der Küste und nahm eine Gruppe von vier Personen und drei Einzelpersonen - darunter eine weitere Frau - auf. Einer der Männer war als Ingenieur auf mehreren Schiffen gefahren, aber der Typ der Oberon war für seinen Geist nicht erfaßbar. Mit Hilfe von Garcia schaffte er es allerdings, die Notaggregate der Yacht anzuwerfen, die es gestatteten, Höhen von zehn Kilometern zu erreichen.
    Zusammen mit Garcia checkte Petrakis später den Schiffscomputer. Sie rechneten den ungefähren Kurs der Oberon aus, den sie geflogen war, bevor an Bord die Katastrophe begann. Dies war die einzige Möglichkeit, die Stelle herauszufinden, an der die letzten Passagiere abgesetzt worden waren. Garcia schwitzte Blut und Wasser, verbrauchte Unmengen von Berechnungsfolien, aber schließlich schaffte er es doch.
    »Den Zahlen des Bordcomputers nach fand der Überfall der Schwarzgardisten auf die Mannschaft etwa zehn Minuten vor dem Aufprall der Oberon ins Meer statt«, meldete er. »Wenn ich die Geschwindigkeit...« Er murmelte einige Zahlen herunter, die Petrakis absolut nichts sagten und fuhr fort: »Mit ziemlicher Sicherheit müßten sich die Ausgesetzten vom Ort des Aufpralls ausgesehen in einer Entfernung von eins bis eintausendvierhundert Kilometern in Richtung Nord befinden.«
    »Gute Arbeit«, lobte Petrakis. »In welchem Zustand sind die Ortungsgeräte?«
    »In einem ziemlich miesen«, gab Garcia zu. »Wenn wir sie finden wollen, werden wir größtenteils auf Sicht fliegen müssen.«
    Petrakis rieb sich das Kinn. Es war ein herrliches Gefühl, sich wieder rasieren zu können, ohne sich dabei das Fleisch aufzuschneiden.
    ”Hm. Das bedeutet harte Arbeit, wie?«
    »Und ob. Wir werden ständig alle Bildschirme bemannen müssen. Rund um die Uhr.«
     
    *
     
    Sie schlugen sich bei strömendem Regen durch den Wald, versanken manchmal bis zu den Knien in zähem Schlamm und spulten das Gesamtrepertoire irdischer Flüche innerhalb einer Stunde ab, um von vorn wieder damit anzufangen.
    Scott begann allmählich, eine Art Galgenhumor zuentwickeln. Das Wasser prasselte auf seinen Kopf und seine Schultern hinunter, und er dachte dabei: Was soll's? Es hatte kaum Zweck, sich aufzuregen. Entweder sie fanden einen trockenen Platz, an dem sie sicher waren, oder die Leute würden sich über kurz oder lang wieder in die Haare geraten. Die Disziplin war bereits denkbar schlecht, und auch die relativ angenehmen Plätze in den Baumhöhlen würden nicht dazu beitragen, die Stimmung zum Positiven zu

Weitere Kostenlose Bücher