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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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erreichten den Verletzten, als dieser das Gleichgewicht verlor und ins Wasser fiel. Svenson versetzte dem Mann einen Tritt und ließ ihn von den Wellen davontragen. Im Innern der Oberon herrschte offensichtliches Chaos. Gleich hinter der Schleuse stießen Petrakis und Svenson auf fünf entseelte Körper. Auf dem Boden des Korridors lagen Waffen verstreut, die den Toten einmal gehört haben mußten. Die Leichen wiesen Einschüsse auf. Es mußte also ein Kampf an Bord stattgefunden haben. Aber wer hatte gegen wen gekämpft?
    Die beiden Männer bewaffneten sich und drangen weiter in das Schiff vor. In der Nähe der Steuerleitzentrale stießen sie auf zwei weitere Leichen, diesmal trugen sie die üblichen Uniformen und Insignien eines Privatraumschiffes. Svenson fand einen verletzten Maat, der mit dem Rücken zur Wand in der Astrogation saß und abwehrend die Hände hob, als er sie erblickte. Svenson erschoß ihn, ohne eine Miene zu verziehen.
    In den Räumen der Steuerleitzentrale fanden sie den Kapitän. Er schien keines gewaltsamen Todes gestorben zu sein, denn der gelöste Schirm, der sich, bislang zur Außenbeobachtung vor ihm befunden hatte, hatte ihn in einem Scherbenregen sterben lassen.
    Nach und nach fanden sie sechzehn Tote, von denen elf Schiffsuniformen trugen und vier schwer verletzte Männer, die schon im Sterben lagen. Anschließend kehrten sie in die Zentrale zurück, wo sie Garcia bereits an der Arbeit fanden. Der Alte hatte sich in einem zerfetzten Schwenksessel niedergelassen und starrte dumpf vor sich hin. »Es sieht übel aus, Mr. Petrakis«, sagte der Techniker, ohne sich umzudrehen. »Es ist eine Menge zu Bruch gegangen, und ich habe keine Ahnung, wie das Ersatzteillager aussieht, um diese Kiste wieder flottzukriegen.«
    »Ich hoffe, die Schleuse funktioniert wenigstens«, ließ sich Svenson vernehmen. »Wir sollten sie schließen, ehe es hier von Männern nur so wimmelt.« Er verschwand.
    »Die Oberon«, sagte Petrakis kalt. »Ich erinnere mich an das Schiff. Es gehört keinem geringeren als Trevor Ahearn. Ihr wißt, was das für uns bedeuten kann?«
    Der Alte und Garcia starrten ihn an. Natürlich wußten sie nichts.
    »Das kann bedeuten, daß es hier einen Stützpunkt gibt«, dozierte Petrakis. »Und weiter: Daß wir nicht allein auf diesem gottverfluchten Planeten sind! Ich denke, daß wir jetzt nichts Wichtigeres zu tun haben, als dafür zu sorgen, daß dieser Kahn wenigstens den Küstenstreifen hier verläßt. Außerdem sollten wir die Leichen von Bord schaffen und herauszufinden versuchen, was hier geschehen ist.«
    Er warf den leblosen Kommandanten von seinem Sessel und nahm selbst darin Platz. Seine geübten Finger fanden rasch den Kontakt, der das automatische Bordbuch in Betrieb setzte.
    Rasch ließ er den Tonstreifen einige Meter zurücklaufen.
    »... nicht machen!« schrie eine erregte Stimme plötzlich aus sämtlichen Lautsprechern. »Wir sind allen Weisungen des Präsidenten gefolgt und haben uns programmgemäß von Ihnen kapern lassen, Major! Welchen Grund haben Sie, die Besatzung jetzt auch noch umzubringen?« Eine nasale Stimme erwiderte: »Damit sie nichts ausplaudert, Kapitän! Sie sollten froh sein, daß wir wenigstens Sie am Leben lassen!«
    »Das werde ich nicht zulassen!« rief jetzt wieder die erste Stimme. »Wagen Sie es nicht, hier den Großen Inquisitor zu spielen, Major! Ich habe die ganze Zeit über das Kommunikationsnetz in Betrieb gehalten. Meine Männer wissen jetzt, was...«
    Ein schrecklicher Fluch erklang. Dann peitschten mehrere Schüsse. Petrakis hörte schreiende Stimmen, immer wieder unterbrochen durch Schüsse.
    »Du Idiot! Du hast den Piloten verwundet!« Der Kapitän brüllte in Todesangst: »Macht sie fertig, Männer! Laßt keinen von ihnen...« Ein lautes Schrillen erklang, dann zerplatzte der Außenbildschirm in zehntausend Fetzen. Jemand gurgelte unterdrückt.»Wir stürzen ab!«
    »Ergeben Sie sich, sonst...« Und wieder vereinzelte Schüsse, jetzt weiter entfernt. Ein Mann rief: »Versuchen Sie, den Pilotensitz zu übernehmen, Leutnant Coward! Ich werde...«
    Dann Knirschen und Krachen. Ein heulendes Geräusch von überdrehten Turbinen, das alles andere bis zur Unkenntlichkeit überlagerte. Petrakis schaltete ab. Er wußte genug. Sein wacher Verstand hatte schnell begriffen, daß die Oberon Leute an Bord gehabt hatte, die man auf dieser unwirtlichen Welt ausgesetzt hatte. Aber warum hatte man sie nicht mit den bisher verwendeten Ein-Mann-Kapseln

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