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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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spät, der Mann lebte nicht mehr. Wellmann, der sich am heldenhaftesten geschlagen hatte, schrie plötzlich: »Dieser Planet ist die Hölle! Ich halte es nicht mehr aus! Ich will weg von hier!« Er warf sein Messer zu Boden und rannte davon. »Halt!« brüllte Scott mit aller Kraft. »Bleiben Sie stehen, Wellmann!« Aber der Mann schien ihn nicht mehr zu hören. Er lachte irr und rannte weiter zwischen den Bäumen hindurch, trat in Wasserpfützen, die seine Kleider mit Schmutz besprühten, und tobte durch den Mammutwald wie eine von Tollwut befallene Wildkatze. Scott rannte eine Weile hinter ihm her, aber bereits nach hundert Metern wurde ihm klar, daß er gegen den Vorsprung Weltmanns nicht mehr ankam. Der Mann war ausdauernd und er hatte möglicherweise den Verstand verloren. Ein letztes, irres Aufkreischen zeigte Scott an, daß Wellmann nach Osten lief.
    Sie begruben Torsholm und marschierten weiter. Rodan, Adams, Travers und Scott.
     
    *
     
    Kurz bevor sie das Meer erreichten, entdeckte Adams an einem seltsamen, mit bunten Blüten bedeckten Strauch Früchte. Sie waren dick und gelb und erinnerten an Melonen, wenngleich sie nicht größer als Zitronen waren.
    »Wollen wir sie probieren?« fragte Rodan.
    »Wir werden auf der Stelle krepieren«, erwiderte Adams mit Seelenruhe.
    »Es ist der Zweck unserer Expedition, Nahrung und Unterkunft zu finden«, erwiderte Travers etwas schüchtern.
    »Sicher. Wenn du bitte den Anfang machen willst.« Travers zögerte. »Einer muß den Anfang machen«, sagte er dann. Adams riß wortlos eine Frucht ab und reichte sie Travers. Travers nahm sein Messer, zerteilte sie wortlos in zwei Hälften und roch daran. Das Fruchtfleisch war saftig, der Geruch erinnerte die Männer allerdings an verwesendes Rinderfilet. Mutig biß Travers hinein. Es verging keine Sekunde, dann spuckte er den Bissen auf den Boden und übergab sich. Tränen rannen aus seinen Augen. »Mein Gott, wie schrecklich! Das Zeugs schmeckt noch schlimmer als es riecht!«
    »Also Fehlanzeige«, bemerkte Adams. Scotts Magen begann zu knurren. »Sehen wir uns das Meer an. Vielleicht können wir einen Fisch fangen.« Der Vorschlag kam allgemein gut an. Seit ihrer Landung hatten sie alle nichts anderes als einige wenige Konzentratpillen zu essen bekommen. Der Ozean, der sich bald darauf ihren Blicken darbot machte einen imposanten Eindruck. Die gelbe Sonne war jetzt ganz aus ihrem Versteck zwischen den Wolken hervorgekommen und überschüttete sie mit gleißender Lichtfülle und ständig steigender Temperatur. Die Männer begannen allmählich zu schwitzen. Scott schätzte die Temperatur auf wenigstens fünfunddreißig Grad Celsius.
    »Ein Wal!« rief Travers aus, als sie am Fuße eines dünenähnlichen Hügels standen, keine dreißig Meter vom Wasser entfernt.
    Eine Fontäne schoß in die Luft, mehr als zwanzig Meter hoch. Ein riesiger, schwarzer Leib tauchte für einen Moment aus den Fluten auf und verschwand wieder in der schäumenden Gischt. Die Luft roch nach Salz und Tang. Irgendwo zwitscherten jetzt Vögel.
    Erschöpft ließen sich Rodan und Adams in den weißen Sand fallen. Travers legte eine Hand an die Stirn und spähte umher, während Scott zögernd auf das heranrollende Wasser zuging.
    Er war mißtrauisch. Bisher hatten sie eigentlich nur schlechte Erfahrungen mit der Fauna dieser Welt gemacht, und es gab keinen Grund zu glauben, daß dieser Meeresbewohner es gut mit ihnen, den Eindringlingen, meinte.
    Zögernd steckte Scott einen Zeh ins Wasser. Es war fast lauwarm. Er bückte sich und machte mit seinen Händen eine Schale. Das Wasser war salzig, aber genießbarer als irdisches Salzwasser. Dennoch zwang sich Scott, nichts davon zu trinken. Weit draußen tauchte jetzt wieder der Riesenfisch auf. Scott starrte auf das Meer. Der Wal - oder was immer er sein mochte - spritzte erneut eine Fontäne in die Luft, glitt einige Dutzend Meter näher heran, drehte ab und verschwand wieder. Adams entledigte sich seiner Kleider und warf sich in die Fluten, das Messer zwischen den Zähnen. Er tauchte einige Minuten später wieder auf, einen unterarmlangen Fisch schwenkend. Mit etwas Treibholz entzündeten sie ein Feuer und brieten den Fang. Der Fisch war grün, schuppig und wog mehr als vier Pfund. Glücklicherweise schmeckte er besser als die Frucht, die Travers gekostet hatte. »Das Nahrungsproblem dürfte fürs erste gelöst sein«, meinte Travers, als sie sich einigermaßen gesättigt in den Sand zurückfallen ließen.

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