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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Geklapper erscholl. Dann stieß die schreckliche Kreatur einen Laut aus, der Scotts Trommelfelle fast platzen ließ.
    Augenblicklich erschien Adams' Kopf in der Höhlenöffnung. Seine Axt sauste nieder, traf aber nicht die Spinne, die Scott allmählich zu zermalmen drohte, sondern die Felswand, und löste einen ungeheuren Funkenregen aus. Scott spürte, wie der Druck erschlaffte, vereinzelte Beinpaare unter der haarigen Kreatur wegknickten, und holte zum letzten Stoß aus. Er schrie vor Anstrengung auf, als das Messer bis zum Heft in den vibrierenden Körper des Insekts drang.
    Die Spinne ließ nun ganz von ihm ab. Ihr gieriges Keuchen verstummte. Zwei, drei Beine zuckten ein letztes Mal, dann bewegte sie sich nicht mehr. Scott stürmte aus der Höhle heraus, warf sich mit zitternden Gliedern auf den felsigen Boden der nächsten Terrasse und übergab sich.
     
    *
     
    Als sie zum Lager zurückkehrten, hörten die vier Männer bereits aus der Ferne lautes Geschrei und Kampfgeräusche.
    »Sie werden angegriffen!« schrie Travers erregt. Die Männer wechselten bestürzte Blicke, zückten ihre Waffen und rannten auf das Lager zu, so schnell sie ihre Beine trugen. Sie waren etwa noch zweihundert Meter davon entfernt, als es laut im Unterholz krachte und eine Frau vor ihnen stand. Scott erkannte sie sofort. Es war Kathryne Reegan, die Frau des Schriftstellers. Sie stieß vor Schreck einen schrillen Schrei aus, als die Männer plötzlich vor ihr standen. Sie keuchte und benahm sich, als fürchte sie um ihr Leben.
    »Sie bekämpfen sieh«, stieß sie erregt hervor. "Sie bringen sich gegenseitig um!« Sie zitterte am ganzen Körper und brach in Tränen aus.
    »Wer bekämpft wen?« fragte Scott hastig. Hatte es Streit zwischen Thoreau und Clagg gegeben? Die Situation schien ihm sehr verworren.
    »Die anderen Leute, die hier leben« schluchzte Kathryne Reegan. »Sie kamen gestern in unser Lager. Zuerst haben wir uns gefreut, daß wir nicht alleine auf diesem Höllenplaneten sind. Sie waren freundlich zu uns, aber dann...«
    Scott knirschte mit den Zähnen. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Offenbar diente diese Regenwelt dem Diktator von Kadath nicht nur zum Verschwindenlassen politischer Gegner, sondern er hatte auf ihr auch Kriminelle untergebracht. Und das kam ausgerechnet jetzt, wo sie eine Entdeckung gemacht hatten, die ihrer aller überleben gewährleistete!
    Er mußte zum Lager. Er mußte diesen Wirrköpfen klarmachen, daß sie mit diesem Unfug sofort aufzuhören hatten!
    Scott rannte los, ohne sich um die anderen zu kümmern. Mehrmals fiel er hin, rappelte sich auf und eilte weiter. Das Blut pochte in seinen Adern, er spürte, wie seine Muskeln anschwollen und daß es die blinde Wut war, die ihn vorantrieb. Die Müdigkeit des tagelangen Marsches war mit einem Male verschwunden. Jetzt gab es nur noch eins: Den Hitzköpfen klarmachen, daß es keinen Grund gab, sich wegen ein paar Baumhöhlen die Schädel einzuschlagen.
    Als er das Lager erreichte, war der Kampf so gut wie entschieden. Scott entdeckte mehrere Männer, die aus zahlreichen Wunden blutend, eine Reihe von leblosen, am Boden liegenden Gestalten umstanden.
    Clagg saß mit totenbleichem Gesicht am Boden und schüttelte den Kopf. Als die Männer und Frauen Scott erkannten, drängten sie sich um ihn herum. Erregte Stimmen versuchten ihm begreiflich zu machen, was sich während ihrer Abwesenheit abgespielt hatte, aber es dauerte seine Zeit, bis er aus dem allgemeinen Chaos nützliche Informationen ziehen konnte.
    Demnach hatte sich die Sache so zugetragen: Ein Trupp von Menschen war überraschend im Lager aufgetaucht und waren von den Verbannten mit offenen Armen aufgenommen worden. Wie man erfuhr, lebten die anderen Leute bereits seit zwei und mehr Jahren auf diesem Planeten und schlugen sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Sie hatten angegeben, politische Verbannte zu sein, aber seltsamerweise befanden sich unter ihnen keine Frauen.
    Eigentlich hätte das Clagg, Thoreau und die anderen mißtrauisch machen müssen, aber in dem Glückstaumel, endlich auf Menschen gestoßen zu sein, die die Gefahren dieser Welt kannten und über einen reichen Erfahrungsschatz des Überlebens unter extremen Bedingungen verfügten, kam niemand auf die Idee, sie danach zu fragen.
    In der Nacht hatten die Fremden, die etwa in Dutzendstärke erschienen waren, zugeschlagen. Sie hatten versucht, mehrere Frauen zu rauben und mit ihnen das Weite zu suchen, aber der Anschlag war dank

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