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Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Titel: Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Büro fuhr er am Zeitungskiosk vorbei und kaufte die beiden Tageszeitungen, die auf der Insel herausgegeben wurden. Beide berichteten ausführlich über die Entdeckung der Höhlenleichen, den Waffenfund dagegen hatten sie so ziemlich vergessen. Die Zeitung, die in Palermo gedruckt wurde, war von einem Selbstmord aus Liebe überzeugt, das Blatt aus Catania war auch für die Mordhypothese offen, ohne dabei die Selbstmordhypothese zu unterschlagen, denn sie titulierte gar Zweifacher Selbstmord oder Doppelmord? und stellte geheimnisvolle und vage Betrachtungen zum Unterschied zwischen doppelt und zweifach an. Andererseits bezog die Zeitung sonst nie Position, egal, ob es sich um einen Krieg oder ein Erdbeben handelte, sie hängte ihre Fahne nach dem Wind und genoß daher den Ruf eines unabhängigen und liberalen Blattes. Keine der beiden Zeitungen hielt sich bei dem Krug, der Schale und dem Hund aus Terracotta auf.
    Kaum stand Montalbano in der Tür, fragte Catarella ihn ganz außer Atem, was er denn den Hunderten von Journalisten sagen solle, die dauernd anriefen und ihn sprechen wollten.
    »Sag ihnen, ich bin in geheimer Mission unterwegs.«
    »Und daß Sie Missionar geworden sind?« fragte der Polizist enorm geistreich und brach ganz allein in schallendes Gelächter aus.
    Montalbano beglückwünschte sich dazu, daß er noch am Abend, bevor er schlafen gegangen war, den Telefonstecker herausgezogen hatte.

Dreizehn
    »Dottor Pasquano? Hier ist Montalbano. Ich wollte fragen, ob es was Neues gibt.«
    »Sissignore. Meine Frau ist erkältet, und meiner Enkelin ist ein Zahn ausgefallen.«
    »Sind Sie sauer, Dottore?«
    »Allerdings!«
    »Auf wen denn?«
    »Sie wollen wissen, ob es was Neues gibt! Was fällt Ihnen eigentlich ein, mich um neun Uhr morgens zu fragen, ob es was Neues gibt! Glauben Sie etwa, ich habe die Nacht damit verbracht, wie ein Geier oder ein Rabe in den Bäuchen von zwei Leichen herumzupicken? Ich schlafe schließlich in der Nacht! Und jetzt habe ich mit dem Ertrunkenen zu tun, den sie bei Torre Spaccata gefunden haben. Der übrigens nicht ertrunken ist, weil sie ihm nämlich drei Messerstiche in die Brust versetzt haben, bevor sie ihn ins Meer warfen.«
    »Dottore, sollen wir wetten?«
    »Was denn?«
    »Daß Sie die Nacht mit den beiden Toten verbracht haben.«
    »Na gut, gewonnen.«
    »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Bisher kann ich wenig sagen, ich bin noch nicht fertig. Sicher ist, daß sie erschossen wurden. Er mit einem Schuß in die Schläfe, sie mit einem Schuß ins Herz. Bei der Frau konnte man die Verletzung nicht sehen, weil seine Hand darauf lag. Eine regelrechte Hinrichtung, während sie schliefen.«
    »In der Grotte?«
    »Nein, ich glaube nicht, wahrscheinlich wurden sie bereits tot hingebracht und dann, nackt wie sie waren, zurechtgelegt.«
    »Konnten Sie feststellen, wie alt sie waren?«
    »Ich will mich nicht festlegen, aber sie müssen jung gewesen sein, sehr jung.«
    »Wann ist das Ihrer Meinung nach passiert?«
    »Ich könnte eine Vermutung äußern, aber bitte nageln Sie mich nicht darauf fest. Über den Daumen gepeilt, vor etwa fünfzig Jahren.«
    »Ich bin die nächste Viertelstunde für niemanden zu sprechen, und stell mir keine Gespräche durch«, sagte Montalbano zu Catarella. Dann schloß er die Tür zu seinem Büro ab, ging an den Schreibtisch zurück und setzte sich. Mimì Augello saß bereits, allerdings stocksteif und kerzengerade.
    »Wer fängt an?« fragte Montalbano.
    »Ich«, sagte Augello, »ich habe dich ja um ein Gespräch gebeten. Weil ich finde, daß es langsam Zeit dafür ist.«
    »Ich höre.«
    »Was habe ich dir eigentlich getan?«
    »Du? Nichts hast du mir getan. Warum fragst du?«
    »Weil ich mich hier drin mittlerweile wie ein Fremder fühle. Du sagst mir nichts von dem, was du machst, du gehst mir aus dem Weg. Und das kränkt mich. War es deiner Meinung nach zum Beispiel richtig, daß du mir die Geschichte mit Tano u Grecu vorenthalten hast? Ich bin doch nicht Jacomuzzi, der alles ausposaunt, ich kann schließlich was für mich behalten. Was in meinem eigenen Kommissariat los war, habe ich aus der Pressekonferenz erfahren. Findest du das mir gegenüber in Ordnung, wo ich bis zum Beweis des Gegenteils immer noch dein Vice bin?«
    »Ist dir eigentlich klar, wie heikel diese Geschichte war?«
    »Eben weil es mir klar ist, bin ich so sauer. Denn es bedeutet, daß ich deiner Meinung nach nicht der Richtige für heikle Angelegenheiten bin.«
    »Das habe ich nie

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