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Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Titel: Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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zwar
    verändert und trug jetzt einen Bart, aber seine Augen waren
    immer noch dieselben, ganz und gar ausdruckslos, wie von
    einer Statue, das hatte Gegè ganz treffend beschrieben. Tano u
    Grecu verbeugte sich leicht, und in seiner Geste war keine
    Spur von Provokation oder Spott. Unwillkürlich erwiderte
    Montalbano die angedeutete Verbeugung. Tano warf den Kopf
    zurück und lachte.
    »Wir sind wie zwei Japaner, diese japanischen Krieger
    mit Schwert und Rüstung. Wie heißen die doch gleich?«
    »Samurai.«
    Tano breitete die Arme aus, als wollte er den Mann, der
    vor ihm stand, an sich drücken. »Es ist mir eine Freude, daß
    ich den berühmten Commissario Montalbano persönlich
    kennenlernen darf.«
    Montalbano beschloß, den Förmlichkeiten gleich ein
    Ende zu setzen und zur Sache zu kommen, damit über die
    Zusammenkunft von vornherein Klarheit bestand. »Ich wüßte
    nicht, warum Sie sich über meine Bekanntschaft freuen
    sollten.«
    »Eine Freude haben Sie mir jetzt schon gemacht.«
    »Und die wäre?«
    »Sie siezen mich, ist das etwa nichts? Noch nie hat ein
    richtiger Bulle, und ich habe schon viele getroffen, ‚Sie’ zu
    mir gesagt.«
    »Sie sind sich hoffentlich im klaren darüber, daß ich das
    Gesetz vertrete, während Sie ein gefährlicher mehrfacher
    Mörder sind, der von der Polizei gesucht wird? Und jetzt
    stehen wir uns hier gegenüber.«
    »Ich bin unbewaffnet. Und Sie?«
    »Ich auch.«
    Tano warf wieder den Kopf zurück und lachte schallend.
    »Ich habe mich noch nie in jemandem getäuscht, noch nie!«
    »Bewaffnet oder nicht, ich muß Sie verhaften.«
    »Hier bin ich, Commissario, verhaften Sie mich.
    Deswegen wollte ich Sie ja treffen.«
    Er war zweifellos aufrichtig, aber gerade weil er so
    unverblümt aufrichtig war, war Montalbano besonders auf der
    Hut, denn ihm war überhaupt nicht klar, worauf Tano
    hinauswollte.
    »Sie hätten ins Kommissariat kommen und sich stellen
    können. Hier oder in Vigàta, das kommt doch auf dasselbe
    raus.«
    »O nein, Duttureddru, das kommt nicht auf dasselbe raus.
    Ich muß mich über Sie wundern, wo Sie doch lesen und
    schreiben können, die Wörter sind nicht gleich. Ich stelle mich
    nicht, sondern lasse mich verhaften. Holen Sie Ihr Jackett, wir
    reden drinnen, ich schließe inzwischen das Haus auf.«
    Montalbano nahm seine Jacke vom Olivenbaum, legte sie
    sich über den Arm und folgte Tano ins Haus. Darin war es
    vollkommen dunkel. Der Grecu zündete eine Petroleumlampe
    an und deutete einladend auf einen der beiden Stühle, die
    neben einem kleinen Tisch standen.
    In dem Zimmer gab es eine Pritsche nur mit einer
    Matratze, ohne Kissen und Leintuch, und eine kleine Vitrine
    mit Flaschen, Gläsern, Zwieback, Tellern, Nudelpackungen,
    Büchsen mit Tomatensauce, allen möglichen Konserven. Auf
    einem Holzherd standen Keramikschüsseln und Töpfe. Eine
    morsche Holztreppe führte ins obere Stockwerk. Aber der
    Blick des Commissario blieb an einem Tier hängen, das
    weitaus gefährlicher war als die Eidechse, die im
    Handschuhfach seines Wagens schlief; das hier war eine
    richtige Giftschlange, eine Maschinenpistole, die neben dem
    Feldbett an der Wand lehnte und im Stehen schlief.
    »Ich habe guten Wein«, sagte Tano, wie es sich für einen
    ordentlichen Gastgeber gehörte. »Ja, gern«, sagte Montalbano.
    Nach einer solchen Nacht, bei dieser Kälte, bei der
    Anspannung und dem Kilo mostazzoli, das er verdrückt hatte,
    konnte er ein Glas Wein gut vertragen.
    Der Grecu goß ein und hob das Glas. »Auf Ihr Wohl.«
    Der Commissario hob ebenfalls das Glas und erwiderte
    den Wunsch.
    »Auf Ihr Wohl.«
    Der Wein war ausgezeichnet, er floß die Kehle hinab, daß
    es ein Vergnügen war, er stärkte und wärmte.
    »Er ist wirklich gut«, lobte Montalbano. »Noch ein
    Glas?«
    Um nicht der Versuchung zu erliegen, schob der
    Commissario das Glas entschieden von sich.
    »Reden wir jetzt?«
    »Gut. Also, ich sagte, ich hätte beschlossen, mich
    festnehmen zu lassen...«
    »Warum?«
    Montalbanos Frage, die wie aus der Pistole geschossen
    kam, verdutzte den anderen. Doch nach einem Augenblick
    hatte er sich wieder gefaßt. »Ich muß in ärztliche Behandlung,
    ich bin krank.«
    »Wie bitte? Sie glauben doch, mich gut zu kennen, dann
    werden Sie auch wissen, daß ich mich nicht verarschen lasse.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Warum
    behandeln
    Sie
    mich
    dann
    nicht
    dementsprechend und hören mit dem Quatsch auf?«
    »Glauben Sie mir denn nicht, daß ich krank

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