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Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx

Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx

Titel: Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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anderswo?«
    »Dann lassen wir uns von Palmisano die Anschrift ihrer Unterkunft geben, fahren dorthin und sprechen da mit ihr.«
    »Vorausgesetzt, dass der Notar die Adresse kennt. Und vorausgesetzt, dass Katia ihm die richtige gegeben hat.«
    »Oder wir rufen sofort bei Palmisano an und sprechen mit ihm. Wir sehen, wie die Lage ist, und dann verfahren wir entsprechend.«
    Je entschlossener Fazio sich zeigte, umso mehr Zweifel kamen Montalbano. Doch in Wahrheit, und das wusste er nur zu gut, hatte er nicht die geringste Lust, diese abendliche Plackerei auf sich zu nehmen. »Und was, wenn Katia antwortet?«, warf er ein. »Dann sage ich ihr, dass ich Filippotti heiße und dringend mit dem Notar sprechen müsse. Und wenn der Notar selber drangeht, umso besser.«
    »Und was sagst du dem Notar?«
    »Ich werde mich zu erkennen geben und ihn fragen, ob Katia Lissenko bei ihm zu Hause schläft oder irgendwo anders. Wenn sie bei ihm schläft, gibt es kein Problem. Ich sage ihm, dass wir in etwa einer Stunde bei ihm sein werden, und bitte ihn, der jungen Frau nichts zu verraten. Wenn Katia dagegen nachts anderswo schläft, lasse ich mir die Anschrift geben. Hab ich jetzt die Prüfung bestanden, der Sie mich unterzogen haben?«
    »Einverstanden, probier's. Ruf auf der Direktleitung an und drück die Lautsprecher-Taste.«
    Fazio suchte die Nummer im Telefonbuch.
    »Hallo?«, antwortete die Stimme einer alten Frau.
    Fazio sah völlig überrascht den Commissario an, der ihm zu verstehen gab, dass er weitersprechen solle.
    »Ist dort… Palmisano?«
    »Ja, aber wer spricht da?«
    »Filippotti. Ist der Signor Notaio zu sprechen?«
    »Er ist noch nicht zurück. Er ist spazieren gegangen. Wenn Sie wollen, sagen Sie mir, um was es geht. Ich richte es ihm aus. Ich bin seine Frau.«
    »Nein danke, buonasera«, sagte Fazio. Und legte auf.
    »Hättest du dir denn nicht irgendeinen Mist einfallen lassen können, um herauszufinden, ob Katia da ist oder nicht?«
    »Entschuldigen Sie, Dottore, aber ich war völlig durcheinander. Die Anwesenheit der Ehefrau war nicht Bestandteil meiner Prüfungsvorbereitungen.«
    »Soll ich dir was sagen? Mit diesem wunderbaren Einfall, dort anzurufen, haben wir möglicherweise Schaden angerichtet«, sagte Montalbano. »Wieso?«
    »Ich bin sicher, dass Katia alles weiß, auch dass eine aus dieser Gruppe junger Frauen mit Schmetterlingstattoos ermordet worden ist. Sie fürchtet sich zu Tode und versteckt sich.«
    »Das habe ich auch begriffen. Aber wieso haben wir Ihrer Meinung nach Schaden angerichtet?«
    »Weil es durchaus möglich ist, dass Katia, während sie bei Tisch serviert, die Frau des Notars sagen hört, dass ein gewisser Filippotti angerufen hat, der Notar antwortet, er kennt keinen Filippotti, woraufhin sie argwöhnisch wird und wieder verschwindet. Aber vielleicht ist das auch eine übertriebene Sorge.«
    »Kommt mir auch so vor. Was machen wir?«
    »Morgen früh, spätestens um acht, kommst du mich mit einem Wagen abholen, und dann fahren wir nach Fiacca.«
    »Und was ist mit den Namen vom Verein des »Guten Willens«, die Sie mir gegeben haben?«
    »Darüber denke ich nach, wenn wir wieder zurück sind.«
    Nachdem er auf der Veranda die Meerbarben mit Cipuddrata, einem gebratenen Zwiebelgemüse, gegessen hatte, die Adelina ihm zubereitet hatte, setzte er sich vor den Fernseher.
    Die Nachrichten von »Retelibera« sendeten Berichte, die die gleichen zu sein schienen wie die vom vorigen Tag und dem davor.
    Ja, wenn man genauer darüber nachdachte, wurden doch seit Jahren schon immer haargenau die gleichen Nachrichten gebracht. Was sich änderte, waren allein die Namen: die der Orte, an denen die Ereignisse stattfanden, und die der Personen. Doch der Inhalt war immer der gleiche. In Giardina wurde das Auto des Bürgermeisters in Brand gesetzt (am Morgen zuvor war das Auto des Bürgermeisters von Spirotta angezündet worden). In Montereale wurde wegen Behinderung der öffentlichen Ausschreibung, wegen Erpressung und Korruption ein Ratsmitglied verhaftet (tags zuvor war ein Ratsmitglied von Santa Maria wegen gleicher Anschuldigungen verhaftet worden).
    In Montelusa wurde Brandstiftung in einem Bilderrahmen- und Farbgeschäft verübt, wahrscheinlich wegen nicht gezahlter Schutzgelder (in der Nacht zuvor hatte es Brandstiftung in einem Wäschegeschäft in Torretta gegeben).
    In Fela wurde die verkohlte Leiche eines Landwirts in seinem Auto gefunden, der einmal wegen geheimer Verbindungen zur Mafia

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